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Dienstag, 1. September 2009
Hurra, hurra, die Annika ist wieder da...
asrddw, 12:48h
... aber seid froh, dass ihr nicht neben mir am Computer sitzt, denn ich stinke wahrscheinlich fuerchterlich. Nach 9 Tagen auf dem Pferderuecken in immer der gleichen Hose...
Schoen wars. Aber Woelfe oder Baeren habe ich keine gesehen. Nur absolute Stille geniessen koennen. Also richtige Stille. So absolut gar keinen Ton, kein Vogel, nur das Hufgetrappel (unterbrochen von genuesslichen, langgezogenen Pferdefuerzen).
Einen wunden Hintern hab ich zum Glueck nicht bekommen. Runter gefallen bin ich auch nicht. Nur einmal hat der Gaul gemeint, sich in einem Schlammfluss waelzen zu wollen, ungeachtet der Tatsache, dass ich noch drauf sass.
Mein Del hat mir gute Dienste geleistet. War die beste Kaufentscheidung seit langem. Winddichter als jede Goretex-Jacke (und sicher 10 mal guenstiger) und eine gute Ergaenzung zu meinem Uralt-Schlafsack. Laesst sich auch super darin reiten.
Eine absolute Pleite hingegen war das Zelt, dass ich in China erstanden hatte. Jede Nacht kam mehr Tau durch die Wand (es sei denn es gab Frost, dann gabs die Pfuetzen erst am Morgen nach Sonnenaufgang) und am letzten Abend ist eine Halteroese gerissen. Ich hab das Zelt meinem Guide geschenkt, der damit sicher noch was anfangen kann. Mongolen sind schliesslich weltmeister im reparieren.
Kalt wars und dreckig bin ich - aber gluecklich, auch wenn ich urspruenglich ganz andere Mongoleiplaene hatte. Aber ich komm ja wieder. Und ausserdem werd ich, wenn ich morgen nach UB fahre, erstmal mein Visum hier um ein paar Tage/Wochen verlaengern *grins*
Vorausgesetzt das Geld reicht. Ansonsten gehts ab nach Australien, Geld mit Melonen verdienen, und dann habt ihr mich Mitte Dezember wieder. Und ich euch.
Liebe Gruesse
Annika
Schoen wars. Aber Woelfe oder Baeren habe ich keine gesehen. Nur absolute Stille geniessen koennen. Also richtige Stille. So absolut gar keinen Ton, kein Vogel, nur das Hufgetrappel (unterbrochen von genuesslichen, langgezogenen Pferdefuerzen).
Einen wunden Hintern hab ich zum Glueck nicht bekommen. Runter gefallen bin ich auch nicht. Nur einmal hat der Gaul gemeint, sich in einem Schlammfluss waelzen zu wollen, ungeachtet der Tatsache, dass ich noch drauf sass.
Mein Del hat mir gute Dienste geleistet. War die beste Kaufentscheidung seit langem. Winddichter als jede Goretex-Jacke (und sicher 10 mal guenstiger) und eine gute Ergaenzung zu meinem Uralt-Schlafsack. Laesst sich auch super darin reiten.
Eine absolute Pleite hingegen war das Zelt, dass ich in China erstanden hatte. Jede Nacht kam mehr Tau durch die Wand (es sei denn es gab Frost, dann gabs die Pfuetzen erst am Morgen nach Sonnenaufgang) und am letzten Abend ist eine Halteroese gerissen. Ich hab das Zelt meinem Guide geschenkt, der damit sicher noch was anfangen kann. Mongolen sind schliesslich weltmeister im reparieren.
Kalt wars und dreckig bin ich - aber gluecklich, auch wenn ich urspruenglich ganz andere Mongoleiplaene hatte. Aber ich komm ja wieder. Und ausserdem werd ich, wenn ich morgen nach UB fahre, erstmal mein Visum hier um ein paar Tage/Wochen verlaengern *grins*
Vorausgesetzt das Geld reicht. Ansonsten gehts ab nach Australien, Geld mit Melonen verdienen, und dann habt ihr mich Mitte Dezember wieder. Und ich euch.
Liebe Gruesse
Annika
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Sonntag, 23. August 2009
Freude schoener Gotterfunken
asrddw, 12:10h
Das pfiff grad ein mongolischer Junge, der mir entgegenkam. Er fragte mich auf englisch ob ich ein Guesthouse suche und zeigte mir dann noch ganz hilfsbereit die Richtung zur "Einkaufsstrasse". Dann zog er pfeiffend von dannen...
Ich bin noch immer in Hatgal, etwa 50 Grad Nord und 100 Grad Ost, also suedlicher als Bremen, aber nur 0 Grad nachts....
Nicht der schoenste Ort, um zu warten, aber umgeben vom schoensten Land der Welt. Ich kann Stunden lang auf der Sonnenterrasse sitzen und die gruenen Huegel angucken, ueber die sich der unendliche, blaue, mongolische Himmel erstreckt. Habe die letzten Tage dann wirklich nicht viel gemacht, ausser stricken. Die Gesellschaft war auch eher maessig interessant. Gestern abend rauschten dann fuenf russische Quadfahrer an und es wurde laut. Wodka und Abenteuerstories.
Morgen gehts dann los, 10 Uhr mongolische Zeit. Fuenf Tage, vielleicht laenger in die Kaelte, keine Dusche, schon gar keine heisse. Essen auf dem Feuer kochen. Wunder Hintern und Muskelkater.
Ein bisschen haeng ich ja immernoch an meiner Ost-Idee. Mal sehen, was die Zeit so bringt, jetzt werd ich erstmal versuchen, trotz Kaelte das beste aus dem Trip rauszuholen. Vor allem will ich mehr mongolisch lernen!
Liebe Gruesse
Annika
Ich bin noch immer in Hatgal, etwa 50 Grad Nord und 100 Grad Ost, also suedlicher als Bremen, aber nur 0 Grad nachts....
Nicht der schoenste Ort, um zu warten, aber umgeben vom schoensten Land der Welt. Ich kann Stunden lang auf der Sonnenterrasse sitzen und die gruenen Huegel angucken, ueber die sich der unendliche, blaue, mongolische Himmel erstreckt. Habe die letzten Tage dann wirklich nicht viel gemacht, ausser stricken. Die Gesellschaft war auch eher maessig interessant. Gestern abend rauschten dann fuenf russische Quadfahrer an und es wurde laut. Wodka und Abenteuerstories.
Morgen gehts dann los, 10 Uhr mongolische Zeit. Fuenf Tage, vielleicht laenger in die Kaelte, keine Dusche, schon gar keine heisse. Essen auf dem Feuer kochen. Wunder Hintern und Muskelkater.
Ein bisschen haeng ich ja immernoch an meiner Ost-Idee. Mal sehen, was die Zeit so bringt, jetzt werd ich erstmal versuchen, trotz Kaelte das beste aus dem Trip rauszuholen. Vor allem will ich mehr mongolisch lernen!
Liebe Gruesse
Annika
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Donnerstag, 20. August 2009
Der Osten
asrddw, 13:51h
Klar, ich wollte in den Osten. Das war eigentlich mein erklaertes Ziel fuer diese Mongoleireise. Warum ich jetzt doch hier bin, im kalten Norden, weiss ich selbst nicht so genau. Bin halt irgendwie hier gelandet.... Hauptgrund waren die Polen, mit denen ich gern einfach mal wieder Zeit verbringen wollte. Dann wollte ich nicht in Moron gleich wieder umdrehen und nochmal 18 Stunden in einem Minivan ohne Stop durch die Landschaft gefahren werden. Also hier vielleicht eine kleine Tour machen. Einen Guide habe ich ja durch den Guide der Polen vermittelt bekommen. Aber nur ich und der Guide...? Gestern hab ich dann meine Entscheidung getroffen: ja, nur ich und der Guide. Denn ich will auf die Ostseite des grossen Sees. Alle anderen Traveller folgen dem kleinen Satz im Lonely Planet: the west side is the more beautiful one. Heute war ich dann wieder bei meinem Guide und der eroeffnete mir, dass wir doch nicht morgen los koennen, denn am Sonntag heiratet die Nichte seiner Frau. Ich koenne mit seinem Vater los. Das wollte ich aber nicht. Also warte ich einfach mal weiter. Was etwas schade ist, denn so werd ich wohl kaum Zeit fuer den Osten ueber haben. Mal sehen, was das wird. Statt dessen tauch ich jetzt hier in Hatgal ein wenig in das Dorfleben ein, das sehr stark vom Tourismus gepraegt ist. Vor allem vom Neid (?) auf die, die das Geld machen, was natuerlich nur einige wenige sind. Ist interessant, da die Nase reinzuhalten.... Der Guide (der auch der Fahrer des Vans von Moron nach Hatgal war), ist jedenfalls offensichtlich nicht begeistert von meinem jetztigen Guesthouse - dem bekanntesten des Ortes (weil im Lonely Planet).
Irgendwie ist es hier nicht ganz so gut wie letztes Jahr, die Atmosphaere der Leute hier ist etwas angespannter und Touristen gegenueber weniger neugierig als geldgierig, vor allem auch, weil dieses Jahr eine echte Touristenflaute herrscht. Das Touristen hier bis zum fuenffachen bezahlen, ist einfach mal normal und wird vorausgesetzt. Andere Teile der Mongolei sind da entspannter. Natuerlich versucht man dort auch, aus (seltenen) westlichen Touristen ein wenig Kapital zu schlagen, aber die Art ist irgendwie netter. Hier in Hatgal wird es zunehmend wie in Vietnam...
Wie auch immer, ich werde meine Wartezeit hier damit verbringen, erstmal morgen wieder gesund zu werden und dann vielleicht eine kleine Tagestour mit einem Pferd allein an der Westkueste entlang machen. Oder einfach nichts tun und den Gedanken, dass das Zeitverschwendung sei, loswerden. Oder unsere Ger-Katze kraueln, die nur in unserem Ger auf einem der freien Betten den Tag verpennt. Oder ich lern einfach mal weiter nette Leute kennen (abgesehn von dem Russen, der mich auch in mein neues Domizil verfolgte und einem Japaner in meinem Zelt mit extrem seltsamen Ansichten ueber Juden), wie zum Beispiel einen deutschsprechenden Ewenken oder einen mongoleisuechtigen Spanier, den ich letztes Jahr hier auch schon gesehen habe oder die Australierin, die seit drei Jahren unterwegs ist.
Vielleicht hab ich mich ein wenig zusehr treiben lassen und haette gleich in den Osten gehen sollen....
zweifelt
Annika
ps: Sonja, treiben lassen kommt jetzt fuer dich noch nicht in Frage, schoen weiterschreiben. Ich drueck die Daumen fuer dich und wuensch dir bei jeder zweiten Sternschnuppe hier gutes Gelingen!
Irgendwie ist es hier nicht ganz so gut wie letztes Jahr, die Atmosphaere der Leute hier ist etwas angespannter und Touristen gegenueber weniger neugierig als geldgierig, vor allem auch, weil dieses Jahr eine echte Touristenflaute herrscht. Das Touristen hier bis zum fuenffachen bezahlen, ist einfach mal normal und wird vorausgesetzt. Andere Teile der Mongolei sind da entspannter. Natuerlich versucht man dort auch, aus (seltenen) westlichen Touristen ein wenig Kapital zu schlagen, aber die Art ist irgendwie netter. Hier in Hatgal wird es zunehmend wie in Vietnam...
Wie auch immer, ich werde meine Wartezeit hier damit verbringen, erstmal morgen wieder gesund zu werden und dann vielleicht eine kleine Tagestour mit einem Pferd allein an der Westkueste entlang machen. Oder einfach nichts tun und den Gedanken, dass das Zeitverschwendung sei, loswerden. Oder unsere Ger-Katze kraueln, die nur in unserem Ger auf einem der freien Betten den Tag verpennt. Oder ich lern einfach mal weiter nette Leute kennen (abgesehn von dem Russen, der mich auch in mein neues Domizil verfolgte und einem Japaner in meinem Zelt mit extrem seltsamen Ansichten ueber Juden), wie zum Beispiel einen deutschsprechenden Ewenken oder einen mongoleisuechtigen Spanier, den ich letztes Jahr hier auch schon gesehen habe oder die Australierin, die seit drei Jahren unterwegs ist.
Vielleicht hab ich mich ein wenig zusehr treiben lassen und haette gleich in den Osten gehen sollen....
zweifelt
Annika
ps: Sonja, treiben lassen kommt jetzt fuer dich noch nicht in Frage, schoen weiterschreiben. Ich drueck die Daumen fuer dich und wuensch dir bei jeder zweiten Sternschnuppe hier gutes Gelingen!
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Mittwoch, 19. August 2009
Hatgal
asrddw, 07:30h
Nee, Rueckweg meint Rueckweg nach UB....
Da bin ich also wieder. So vernetzt wie die Mongolei ist Australien lange nicht...
Mal eine Zusammenfassung meines gestrigen Reisetages: um 12h verabschiedeten sich die Polen. Ihr Guide Baagii, der mir eine Mitfahrgelegenheit von Moron nach Hatgal vermittelt hatte, meinte: bleib hier im Hotel meiner Freunde, ruh dich aus, die sind gegen eins hier. Don't worry!
Da dachte ich mir schon: ok, wenn die um eins aus Hatgal hier ankommen, werden sie sicher nicht gleich wieder zurueckfahren sondern erstmal einiges erledigen. Und stellte mich auf etwa zwei - halb drei als Abfahrtszeit ein. Gegen drei tat sich immernoch nichts. Die Hotelbesitzerin kam irgendwann vom Shoppen zurueck und sah mich in der Sonne sitzen. In meinem begrenzten Mongolisch verstand ich, dass der Fahrer wohl so gegen fuenf kommt. Da machte ich mich dann auf ins Internet, euch zu schreiben. Um fuenf war ich da - kein Fahrer. Der kam um halb sechs, lud mich ein und fuhr zum Zentralen Minibusparkplatz, denn natuerlich wollte er nicht nur mit einem Fahrgast los. Verschwendung von Sitzplatz ist nur etwas, das sich Touristengruppen leisten koennen (Stichwort SPI). Um sieben kam dann ein Spezialfahrgast auf einer Pferdekutsche: ein Sofa. Na, herzlich willkommen an Bord! Ganz zum Schluss luden wir noch vier Russen aus einem Guesthouse ein, dann gings endlich los, mit 15 Personen (davon zwei Kinder) im Bus fuer elf. 1.3. Ein ertraeglicher SPI. Es war halb acht...
So kam ich wieder im Dunkeln an. Natuerlich hatte der Fahrer auch ein kleines Guesthouse, noch "am Anfang": also nur ein Bett in einem Zimmer, sonst nix. Ach ja, ein Ofen. Die Russen begannen zu trinken und zu diskutieren (ein besonders unangenehmer Mensch war dabei, der alles weiss und das immer besser). Ich verkroch mich irgendwann im Bett und liess sie am Ofen rauchen und trinken.
Meine Franzosen kommen doch nicht, sie kriegen keinen Transport nach Moron organisiert. Dann zieh ich morgen entweder allein mit Pferd und Guide los oder find mir hier noch schnell jemanden...
Liebe Gruesse
Annika
Da bin ich also wieder. So vernetzt wie die Mongolei ist Australien lange nicht...
Mal eine Zusammenfassung meines gestrigen Reisetages: um 12h verabschiedeten sich die Polen. Ihr Guide Baagii, der mir eine Mitfahrgelegenheit von Moron nach Hatgal vermittelt hatte, meinte: bleib hier im Hotel meiner Freunde, ruh dich aus, die sind gegen eins hier. Don't worry!
Da dachte ich mir schon: ok, wenn die um eins aus Hatgal hier ankommen, werden sie sicher nicht gleich wieder zurueckfahren sondern erstmal einiges erledigen. Und stellte mich auf etwa zwei - halb drei als Abfahrtszeit ein. Gegen drei tat sich immernoch nichts. Die Hotelbesitzerin kam irgendwann vom Shoppen zurueck und sah mich in der Sonne sitzen. In meinem begrenzten Mongolisch verstand ich, dass der Fahrer wohl so gegen fuenf kommt. Da machte ich mich dann auf ins Internet, euch zu schreiben. Um fuenf war ich da - kein Fahrer. Der kam um halb sechs, lud mich ein und fuhr zum Zentralen Minibusparkplatz, denn natuerlich wollte er nicht nur mit einem Fahrgast los. Verschwendung von Sitzplatz ist nur etwas, das sich Touristengruppen leisten koennen (Stichwort SPI). Um sieben kam dann ein Spezialfahrgast auf einer Pferdekutsche: ein Sofa. Na, herzlich willkommen an Bord! Ganz zum Schluss luden wir noch vier Russen aus einem Guesthouse ein, dann gings endlich los, mit 15 Personen (davon zwei Kinder) im Bus fuer elf. 1.3. Ein ertraeglicher SPI. Es war halb acht...
So kam ich wieder im Dunkeln an. Natuerlich hatte der Fahrer auch ein kleines Guesthouse, noch "am Anfang": also nur ein Bett in einem Zimmer, sonst nix. Ach ja, ein Ofen. Die Russen begannen zu trinken und zu diskutieren (ein besonders unangenehmer Mensch war dabei, der alles weiss und das immer besser). Ich verkroch mich irgendwann im Bett und liess sie am Ofen rauchen und trinken.
Meine Franzosen kommen doch nicht, sie kriegen keinen Transport nach Moron organisiert. Dann zieh ich morgen entweder allein mit Pferd und Guide los oder find mir hier noch schnell jemanden...
Liebe Gruesse
Annika
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