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Donnerstag, 16. Oktober 2008
Gestaendnisse
asrddw, 19:03h
KAPITEL 1: SCHULDIG
Ja, ich habe es getan. Heute nachmittag. Ich konnte der Versuchung nicht mehr widerstehen. Ich musste einfach in dieses Geschaeft gehen. Es zog mich foermlich hinein. Und dann habe ich mir Wolle gekauft. Zwei Knaeule.
Aber da ich die naechsten zehn Tage hoffentlich sehr geruhsam verbringen kann, werden dass nicht lange Knaeule bleiben, denke ich mal :)
Ueberhaupt, ich habe grade ziemlich heimatliche Anwandlungen. Zum Abendessen gabs Kartoffelbrei mit Spiegelei. Jetzt koechele ich grade Apfelmus (danke fuer die Inspiration, Oma Herta!). Und muss mir langsam Gedanken machen, ob ich nicht Ende November nach Hause fliege. Denn dann ist das Geld alle, oder zumindest auf einen so geringen Betrag zusammengeschrumpft, dass ich, wuerde ich weiterreisen, ziemlich bald auf dem Trockenen saesse. Die Alternative waere work and travel in Australien oder Neuseeland... ich halt euch ueber meine Hinundherueberlegerei auf dem Laufenden...
Hier
http://blog.daum.net/algoseo
koennt ihr uebrigens ein paar Fotos von mir sehen, die ein Koreaner gemacht hat. Ab und an wird man hier angesprochen, ob man sich nicht gemeinsam mit mir fotografieren koenne. Ist ein komisches Gefuehl. So bin ich jetzt schon auf einigen koreanischen Speicherkarten verewigt. Das ist mir auf der Faehre hierher auch wieder passiert. Ich war die einzige Westlerin auf dem ganzen Schiff, und das war ziemlich gross! Da bin ich natuerlich mit meinem Rucksack und in meinem Outfit schon etwas aufgefallen...
Apropos Fotos: meine Verluste halten sich in Grenzen. Ich habe inzwischen zwei Speicherkarten. Gluecklicher Weise habe ich zwischen den Dolmen, die ich waehrend meines Farmaufenthaltes mal besuchte, noch einen 2GB USB-Stick gefunden (und behalten, da dort ausser mir keine Menschenseele mehr war, nicht mal mehr der Parkwaechter.). Auf dem hatte ich die kompletten Bilder der einen Karte gesichert, die konnte ich also problemlos einfach neu formatieren. Auf der anderen habe ich heute in muehsamer Sucharbeit etwa 90% der Bilder wiederherstellen koennen. Dafuer habe ich fast den ganzen Tag gebraucht. Und das bei allerschoenstem Sonnenwetter. Schande.
Die Verluste sind nicht allzu schlimm, einzig das Schorschi-vor-Neu-Lummerland Bild vermiss ich wirklich...
Ach ja, noch eine kleine Hilfestellung aus dem Duden:
Dol|men, der; -s, - [frz. dolmen, zu bret. taol= Tisch u. maen= Stein]: prähistorische Grabkammer aus senkrecht aufgestellten Steinen mit einer Deckplatte.
In Korea gibts ein Gebiet voll davon, das zum Weltkulturerbe ernannt wurde, da war ich, weil das genau einen Kilometer von meiner Farm entfernt war.
KAPITEL 2: DER KLEINE UNTERSCHIED
Was ist denn nun hier auf der Insel anders? Well, der Himmel ist klarer. Auf dem Festland verhaengt immer Dunst die Huegel. Kein richtiger Nebel, nur eben so, dass man nicht wirklich klar sehen kann. Ich habe nur ein einziges Mal einen wirklich klaren Tag auf dem Festland erlebt.
Die Strassen sind breiter.
Es gibt hier viel weniger Anbaugebiete und Gewaechshauser und mehr Brachland als auf dem Festland.
Die Menschen sind westlicher in Kleidung und Frisuren, wohl weil es eine so beliebte Touristeninsel ist. Und was noch sehr besonders ist: jeder versteht hier Englisch. Nicht spruchreif und nicht perfekt, aber bisher habe noch niemanden getroffen, bei dem ich mein Koreanischbuch zuecken musste. Fuers grundsaetzliche Verstehen hat es bei allen gereicht, vom Busfahrer bis zur Wolleverkaeuferin.
Es gibt hier Kaktusschokolade (schmeckt aber nicht).
Die Sehenswuerdigkeitendichte Koreas ist auf dieser Insel am allerhoechsten.
Ein Berg thront hier ueber allem. Genauer: ein Vulkan, denn die ganze Insel ist vulkanischen Ursprungs. So aehnlich stell ich mir den Fuji vor. Hier ragt der Halla majestaetisch hinter der Stadt auf und ist von ueberall auf der Insel gut zu sehen. Als das Schiff in den Hafen fuhr, gab das ein huebsches Bild ab: Wasser, Cityskyline, Berg...
Es gibt hier ueberdurchschnittlich viele Outdoorlaeden und viel mehr "Krams"laeden als in anderen grossen Staedten.
Die Jejuaner sind ziemlich stolz auf Jeju.
Mal sehen, was ich sonst noch an Unterschieden entdecken werde...
Liebe Gruesse
Annika
Ja, ich habe es getan. Heute nachmittag. Ich konnte der Versuchung nicht mehr widerstehen. Ich musste einfach in dieses Geschaeft gehen. Es zog mich foermlich hinein. Und dann habe ich mir Wolle gekauft. Zwei Knaeule.
Aber da ich die naechsten zehn Tage hoffentlich sehr geruhsam verbringen kann, werden dass nicht lange Knaeule bleiben, denke ich mal :)
Ueberhaupt, ich habe grade ziemlich heimatliche Anwandlungen. Zum Abendessen gabs Kartoffelbrei mit Spiegelei. Jetzt koechele ich grade Apfelmus (danke fuer die Inspiration, Oma Herta!). Und muss mir langsam Gedanken machen, ob ich nicht Ende November nach Hause fliege. Denn dann ist das Geld alle, oder zumindest auf einen so geringen Betrag zusammengeschrumpft, dass ich, wuerde ich weiterreisen, ziemlich bald auf dem Trockenen saesse. Die Alternative waere work and travel in Australien oder Neuseeland... ich halt euch ueber meine Hinundherueberlegerei auf dem Laufenden...
Hier
http://blog.daum.net/algoseo
koennt ihr uebrigens ein paar Fotos von mir sehen, die ein Koreaner gemacht hat. Ab und an wird man hier angesprochen, ob man sich nicht gemeinsam mit mir fotografieren koenne. Ist ein komisches Gefuehl. So bin ich jetzt schon auf einigen koreanischen Speicherkarten verewigt. Das ist mir auf der Faehre hierher auch wieder passiert. Ich war die einzige Westlerin auf dem ganzen Schiff, und das war ziemlich gross! Da bin ich natuerlich mit meinem Rucksack und in meinem Outfit schon etwas aufgefallen...
Apropos Fotos: meine Verluste halten sich in Grenzen. Ich habe inzwischen zwei Speicherkarten. Gluecklicher Weise habe ich zwischen den Dolmen, die ich waehrend meines Farmaufenthaltes mal besuchte, noch einen 2GB USB-Stick gefunden (und behalten, da dort ausser mir keine Menschenseele mehr war, nicht mal mehr der Parkwaechter.). Auf dem hatte ich die kompletten Bilder der einen Karte gesichert, die konnte ich also problemlos einfach neu formatieren. Auf der anderen habe ich heute in muehsamer Sucharbeit etwa 90% der Bilder wiederherstellen koennen. Dafuer habe ich fast den ganzen Tag gebraucht. Und das bei allerschoenstem Sonnenwetter. Schande.
Die Verluste sind nicht allzu schlimm, einzig das Schorschi-vor-Neu-Lummerland Bild vermiss ich wirklich...
Ach ja, noch eine kleine Hilfestellung aus dem Duden:
Dol|men, der; -s, - [frz. dolmen, zu bret. taol= Tisch u. maen= Stein]: prähistorische Grabkammer aus senkrecht aufgestellten Steinen mit einer Deckplatte.
In Korea gibts ein Gebiet voll davon, das zum Weltkulturerbe ernannt wurde, da war ich, weil das genau einen Kilometer von meiner Farm entfernt war.
KAPITEL 2: DER KLEINE UNTERSCHIED
Was ist denn nun hier auf der Insel anders? Well, der Himmel ist klarer. Auf dem Festland verhaengt immer Dunst die Huegel. Kein richtiger Nebel, nur eben so, dass man nicht wirklich klar sehen kann. Ich habe nur ein einziges Mal einen wirklich klaren Tag auf dem Festland erlebt.
Die Strassen sind breiter.
Es gibt hier viel weniger Anbaugebiete und Gewaechshauser und mehr Brachland als auf dem Festland.
Die Menschen sind westlicher in Kleidung und Frisuren, wohl weil es eine so beliebte Touristeninsel ist. Und was noch sehr besonders ist: jeder versteht hier Englisch. Nicht spruchreif und nicht perfekt, aber bisher habe noch niemanden getroffen, bei dem ich mein Koreanischbuch zuecken musste. Fuers grundsaetzliche Verstehen hat es bei allen gereicht, vom Busfahrer bis zur Wolleverkaeuferin.
Es gibt hier Kaktusschokolade (schmeckt aber nicht).
Die Sehenswuerdigkeitendichte Koreas ist auf dieser Insel am allerhoechsten.
Ein Berg thront hier ueber allem. Genauer: ein Vulkan, denn die ganze Insel ist vulkanischen Ursprungs. So aehnlich stell ich mir den Fuji vor. Hier ragt der Halla majestaetisch hinter der Stadt auf und ist von ueberall auf der Insel gut zu sehen. Als das Schiff in den Hafen fuhr, gab das ein huebsches Bild ab: Wasser, Cityskyline, Berg...
Es gibt hier ueberdurchschnittlich viele Outdoorlaeden und viel mehr "Krams"laeden als in anderen grossen Staedten.
Die Jejuaner sind ziemlich stolz auf Jeju.
Mal sehen, was ich sonst noch an Unterschieden entdecken werde...
Liebe Gruesse
Annika
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Mittwoch, 15. Oktober 2008
HILFE
asrddw, 16:28h
Nachdem ich (erfolgreich) mal meine Bilder auf meinen zwei SD Karten am Rechner angesehen habe, werden sie nicht mehr von der Kamera erkannt. Und wieder an den Rechner angedockt auch von dem nicht mehr! Alle meine Bilder *PANIK*
Weiss wer Rat?? Bitte schnell mailen *jammerschluchz*
Weiss wer Rat?? Bitte schnell mailen *jammerschluchz*
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Inselwechsel
asrddw, 04:18h
Guten Morgen ihr Lieben! Ja, guten Morgen, denn ich habe vor einer Stunde gefruehstueckt. Hier ist es grade zehn vor neun...ich war meiner Zeit ja schon immer voraus ;) In diesem Falle sinds glaub ich sieben Stunden. Hattet ihr eigentlich schon Zeitumstellung??
Ich wechsel grade die Insel und bin jetzt auf dem Wege nach Jeju. Dort werde ich mindestens zwei Wochen verbringen, ab dem 17. bin ich wieder am WWOOFen - diesmal in einem buddhistischen Zentrum... Mal sehen, vielleicht kann ich ja mitmeditieren. Moeglich soll das laut "Farmbeschreibung" ja sein... waere genau das richtige fuer mich :)
In der Zeit werde ich euch mal wieder auf Blogdiaet setzen, denn in den 10 Tagen, die ich dann dort bin, WILL ich auch gar nix schreiben. Das sind mal - ganz egoistisch - nur meine Erlebnisse. Hoffe, ihr verkraftet das...
Die Faehre hier ist wieder ganz koreanisch. Das Alltagsleben der Koreaner spielt sich ja zum allergroessten Teil auf dem Fussboden ab. In den Restaurants gibt es fast immer eine kleine Ecke mit "westlichen" Tischen und Stuehlen und eine grosse, etwas erhoeht liegende Flaeche, auf der dann etwa 20cm hohe Tische stehen, an die sich dann im Schneidersitz oder sonst irgendwie bequem gesetzt wird. Sowas spart natuerlich unheimlich Moebel. Die Familien, die ich waehrend meines Farmbesuches so besucht habe, lebten alle so. Es gab zwei oder drei verschieden grosse (von der Flaeche her) Tische mit einklappbaren Beinen. Zum Essen wurden sie dann ausgeklappt, in der Kueche gedeckt und in den Wohnbereich getragen. Tischabraeumen war auch ganz einfach: man traegt eben den ganzen Tisch in die Kueche - fertig. Das Leben auf dem Fussboden hat aber auch andere Auswirkungen. So sind Komoden, Spiegel u.ae. alle darauf ausgerichtet, dass man sie vom Boden sitzend aus erreicht. Betten gibt es auch keine, es werden einfach dicke Decken auf dem Boden ausgebreitet und dann darauf geschlafen. Und Waschbecken im Bad gibt es auch nur selten. Meist steht einfach eine Plastikschuessel im Bad unter einem Wasserhahn in ca 40cm Hoehe, ein Abfluss im Boden sorgt dafuer, dass man nicht ertrinkt. Duschen/Badewannen sind auch grad erst am kommen, eigentlich wird das Badezimmer als Dusche benutzt, aehnlich wie in z.B. daenischen Haeusern. Wie gesagt, man spart eine Menge Moebel. Und das erklaert auch, warum es so wichtig fuer Koreaner ist, dass die Schuhe an der Haustuer ausgezogen werden. Im Haus sind alle barfuss. Vielleicht kommt es auch von dieser Lebensweise, dass so viele alte Koreaner diese Rueckenverformung haben, dass sie nicht mehr grade gehen koennen. Das sieht man hier wirklich extrem haeufig. Oder ist das eine (vererbbare) Krankheit?
Hier auf dem Schiff in der Economieklasse spiegelt sich das Koreanische darin wieder, dass es eben keine Sessel gibt sondern nur einen Raum, in dem ein Bereich etwas hoeher gelegen ist. Dort sitzt man dann eben. Bis auf einen TVBildschirm ist es sonst leer.
Gewohnt wird hier sehr oft in Hochhaussiedlungen. Jede kleine Stadt hat so eine. Durch die sozialen Strukturen und die Bemuehungen um viele Parks mit allem moeglichen Erholungskrimskrams
- oh, wir legen grade ab, tschuess Mokpo -
hier ist es aber nicht so trist, wie man das aus Deutschland kennt. Allerdings sind die Wohnungen immer gleich. Ich habe in Gwangju zwei Familien besucht (wen und warum erzaehl ich wann anders), die in ganz verschiedenen Stadtteilen wohnten, aber die Wohnungen waren exakt gleich geschnitten. Auf Individualismus wird hier also anscheinend nicht so viel Wert gelegt...
So, das also zu dem Punkt koreanische Lebensweise. Jetzt fehlen nur noch "mein Kirchenbesuch, meine Lehrerausfluege, eine Nacht zum Putzen in der Maennerabteilung eines Heilquellbades"...
Bis demnaechst
Annika
Ich wechsel grade die Insel und bin jetzt auf dem Wege nach Jeju. Dort werde ich mindestens zwei Wochen verbringen, ab dem 17. bin ich wieder am WWOOFen - diesmal in einem buddhistischen Zentrum... Mal sehen, vielleicht kann ich ja mitmeditieren. Moeglich soll das laut "Farmbeschreibung" ja sein... waere genau das richtige fuer mich :)
In der Zeit werde ich euch mal wieder auf Blogdiaet setzen, denn in den 10 Tagen, die ich dann dort bin, WILL ich auch gar nix schreiben. Das sind mal - ganz egoistisch - nur meine Erlebnisse. Hoffe, ihr verkraftet das...
Die Faehre hier ist wieder ganz koreanisch. Das Alltagsleben der Koreaner spielt sich ja zum allergroessten Teil auf dem Fussboden ab. In den Restaurants gibt es fast immer eine kleine Ecke mit "westlichen" Tischen und Stuehlen und eine grosse, etwas erhoeht liegende Flaeche, auf der dann etwa 20cm hohe Tische stehen, an die sich dann im Schneidersitz oder sonst irgendwie bequem gesetzt wird. Sowas spart natuerlich unheimlich Moebel. Die Familien, die ich waehrend meines Farmbesuches so besucht habe, lebten alle so. Es gab zwei oder drei verschieden grosse (von der Flaeche her) Tische mit einklappbaren Beinen. Zum Essen wurden sie dann ausgeklappt, in der Kueche gedeckt und in den Wohnbereich getragen. Tischabraeumen war auch ganz einfach: man traegt eben den ganzen Tisch in die Kueche - fertig. Das Leben auf dem Fussboden hat aber auch andere Auswirkungen. So sind Komoden, Spiegel u.ae. alle darauf ausgerichtet, dass man sie vom Boden sitzend aus erreicht. Betten gibt es auch keine, es werden einfach dicke Decken auf dem Boden ausgebreitet und dann darauf geschlafen. Und Waschbecken im Bad gibt es auch nur selten. Meist steht einfach eine Plastikschuessel im Bad unter einem Wasserhahn in ca 40cm Hoehe, ein Abfluss im Boden sorgt dafuer, dass man nicht ertrinkt. Duschen/Badewannen sind auch grad erst am kommen, eigentlich wird das Badezimmer als Dusche benutzt, aehnlich wie in z.B. daenischen Haeusern. Wie gesagt, man spart eine Menge Moebel. Und das erklaert auch, warum es so wichtig fuer Koreaner ist, dass die Schuhe an der Haustuer ausgezogen werden. Im Haus sind alle barfuss. Vielleicht kommt es auch von dieser Lebensweise, dass so viele alte Koreaner diese Rueckenverformung haben, dass sie nicht mehr grade gehen koennen. Das sieht man hier wirklich extrem haeufig. Oder ist das eine (vererbbare) Krankheit?
Hier auf dem Schiff in der Economieklasse spiegelt sich das Koreanische darin wieder, dass es eben keine Sessel gibt sondern nur einen Raum, in dem ein Bereich etwas hoeher gelegen ist. Dort sitzt man dann eben. Bis auf einen TVBildschirm ist es sonst leer.
Gewohnt wird hier sehr oft in Hochhaussiedlungen. Jede kleine Stadt hat so eine. Durch die sozialen Strukturen und die Bemuehungen um viele Parks mit allem moeglichen Erholungskrimskrams
- oh, wir legen grade ab, tschuess Mokpo -
hier ist es aber nicht so trist, wie man das aus Deutschland kennt. Allerdings sind die Wohnungen immer gleich. Ich habe in Gwangju zwei Familien besucht (wen und warum erzaehl ich wann anders), die in ganz verschiedenen Stadtteilen wohnten, aber die Wohnungen waren exakt gleich geschnitten. Auf Individualismus wird hier also anscheinend nicht so viel Wert gelegt...
So, das also zu dem Punkt koreanische Lebensweise. Jetzt fehlen nur noch "mein Kirchenbesuch, meine Lehrerausfluege, eine Nacht zum Putzen in der Maennerabteilung eines Heilquellbades"...
Bis demnaechst
Annika
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Dienstag, 14. Oktober 2008
Meine Insel mit zwei Bergen...
asrddw, 16:38h
Da komm ich grad her. Sie hiess zwar nicht Lummerland und hatte auch keinen eigenen Eisenbahnverkehr, aber ansonsten stell ich mir Lummerland ungefaehr so vor. Ein Neu-Lummerland war auch vorhanden, bei Ebbe konnte man hinueberlaufen.
http://maps.google.de/maps?f=q&hl=de&q=Mokpo,+S%C3%BCdkorea&ie=UTF8&cd=1&geocode=FTA-EgIdxHSIBw&ll=34.780677,126.295052&spn=0.015086,0.027466&t=h&z=15&lci=lmc:panoramio
Ich habe mich gestern auf eine Faehre geschwungen und bin der Touristeninformation gefolgt, nach der diese Insel ein "unberuehrtes, ruhiges Badeparadies" sein sollte. Mir war schon klar, dass es darum im Sommer von Koreanern nur so ueberrannt und touristisch bestens ausgestattet sein wird. Aber meine Berechung (Herbst+Wochentag+Schule=wenig los) ging auf, ich war tatsaechlich die einzige Besucherin. Ansonsten waren nur die normalen Inselbewohner da und wollten mir alle gleich eine Bleibe anbieten, da ja alles leer stand. Ich lehnte freundlich ab, denn ich wollte endlich mal wieder meinem Zelt eine Moeglichkeit zur Entfaltung geben. Die Suche nach dem Campingplatz war dann - trotz der geringen Groesse der Insel - schwierig. Ich hatte zwei Karten der Insel (gleiche) auf denen aber Nord un Sued vertauscht waren. Dann war da noch die grosse Touriinfokarte am Pier, die gar keinen Campingplatz verzeichnet hatte und die Wegweiser, die in eine andere Richtung zeigten, als es meine Karten sagten...
Ich kam am "Badeparadies" vorbei, das komplett verweist und ohne Wasser in den Becken dalag. Skurril. Besuchte den Leuchtturm (Herr Tur-Tur ist auf Urlaub). Wanderte am Strand lang. Inselleben, und ich habs genossen!!
Im Norden, direkt gegenueber von Neulummerland schlug ich schliesslich mein Zelt auf (siehe Karten-link). Es war auch allerhoechste Zeit, sonst haette ich den Sonnenuntergang verpasst.

Ach ja, und ich bin jetzt nicht mehr solo unterwegs (war ich ja vorher auch nicht, aber Vincent ist halt nicht der gespraechigste aller Loewen. Und fotoscheu.). Ich habe Schorschi am Strand gefunden als ich Muscheln suchte und ich glaube, so schnell kann ich mich nicht wieder von ihm trennen, da er mir als seiner Lebensretterin wohl immer hinterherhoppeln und mir auf die Nerven gehen wird. Schorschi war in eine hasenlebensbedrohliche Situation geraten, als er vom Boot hoppelte, im festen Glauben, ein Seehase zu sein. Was er da genommen hat, weiss ich auch nicht...
Folgendes hab ich ihm dann gleich mal aus Wikipedia vorgelesen (und ihm das fuerchterlich haessliche Bild dort gezeigt):
"Der Seehase (Cyclopterus lumpus) ist ein plumper Bodenfisch aus der gleichnamigen Familie der Seehasen (Cyclopteridae) und gehört somit in die Ordnung der Panzerwangen (Scorpaeniformes)." Als Schorschi dann in den Spiegel sah, sah er ein, dass es von ihm bis zu einem Seehasen ein weiter evolutionaerer Weg ist...

Schorschi vor Neu-Lummerland mit meiner Strandausbeute.
Von den vielen wunderschoenen Muscheln habe ich dann nur gaanz, gaaanz wenig mitgenommen. Ehrlich. Auch wenns schwerfiel.
Unweit der Insel war auf einer der vielen Karten eine Abalone-Farm eingezeichnet. Allein der Schneckenname liess mir schon die Fussnaegel hochklappen... Habe auch ein paar Schalen am Strand gefunden...
Apropos hochgeklappte Fussnaegel, habe ich euch eigentlich erzaehlt, dass ich mir WIRKLICH den halben Zehennagel umgeklappt habe? Ist aber schon auf meiner ersten WWOOFarm passiert und dank meiner sofortigen Erstehilfemassnahmen auch ohne Probleme ueberstanden. Aber das sind Details, die vielleicht nicht wirklich alle interessieren... :)
Ohhh, ich hoer grad ihr habt Freimarkt ab Wochenende... DAS waere tatsaechlich ein Grund, die Reise abzubrechen... aber morgen geht meine Faehre in die andere Richtung, noch weiter von Bremen weg, nach Jeju... Tja, fahrt eine Runde Kettenkarussel fuer mich mit....
Liebe Gruesse
Annika
http://maps.google.de/maps?f=q&hl=de&q=Mokpo,+S%C3%BCdkorea&ie=UTF8&cd=1&geocode=FTA-EgIdxHSIBw&ll=34.780677,126.295052&spn=0.015086,0.027466&t=h&z=15&lci=lmc:panoramio
Ich habe mich gestern auf eine Faehre geschwungen und bin der Touristeninformation gefolgt, nach der diese Insel ein "unberuehrtes, ruhiges Badeparadies" sein sollte. Mir war schon klar, dass es darum im Sommer von Koreanern nur so ueberrannt und touristisch bestens ausgestattet sein wird. Aber meine Berechung (Herbst+Wochentag+Schule=wenig los) ging auf, ich war tatsaechlich die einzige Besucherin. Ansonsten waren nur die normalen Inselbewohner da und wollten mir alle gleich eine Bleibe anbieten, da ja alles leer stand. Ich lehnte freundlich ab, denn ich wollte endlich mal wieder meinem Zelt eine Moeglichkeit zur Entfaltung geben. Die Suche nach dem Campingplatz war dann - trotz der geringen Groesse der Insel - schwierig. Ich hatte zwei Karten der Insel (gleiche) auf denen aber Nord un Sued vertauscht waren. Dann war da noch die grosse Touriinfokarte am Pier, die gar keinen Campingplatz verzeichnet hatte und die Wegweiser, die in eine andere Richtung zeigten, als es meine Karten sagten...
Ich kam am "Badeparadies" vorbei, das komplett verweist und ohne Wasser in den Becken dalag. Skurril. Besuchte den Leuchtturm (Herr Tur-Tur ist auf Urlaub). Wanderte am Strand lang. Inselleben, und ich habs genossen!!
Im Norden, direkt gegenueber von Neulummerland schlug ich schliesslich mein Zelt auf (siehe Karten-link). Es war auch allerhoechste Zeit, sonst haette ich den Sonnenuntergang verpasst.

Ach ja, und ich bin jetzt nicht mehr solo unterwegs (war ich ja vorher auch nicht, aber Vincent ist halt nicht der gespraechigste aller Loewen. Und fotoscheu.). Ich habe Schorschi am Strand gefunden als ich Muscheln suchte und ich glaube, so schnell kann ich mich nicht wieder von ihm trennen, da er mir als seiner Lebensretterin wohl immer hinterherhoppeln und mir auf die Nerven gehen wird. Schorschi war in eine hasenlebensbedrohliche Situation geraten, als er vom Boot hoppelte, im festen Glauben, ein Seehase zu sein. Was er da genommen hat, weiss ich auch nicht...
Folgendes hab ich ihm dann gleich mal aus Wikipedia vorgelesen (und ihm das fuerchterlich haessliche Bild dort gezeigt):
"Der Seehase (Cyclopterus lumpus) ist ein plumper Bodenfisch aus der gleichnamigen Familie der Seehasen (Cyclopteridae) und gehört somit in die Ordnung der Panzerwangen (Scorpaeniformes)." Als Schorschi dann in den Spiegel sah, sah er ein, dass es von ihm bis zu einem Seehasen ein weiter evolutionaerer Weg ist...

Schorschi vor Neu-Lummerland mit meiner Strandausbeute.
Von den vielen wunderschoenen Muscheln habe ich dann nur gaanz, gaaanz wenig mitgenommen. Ehrlich. Auch wenns schwerfiel.
Unweit der Insel war auf einer der vielen Karten eine Abalone-Farm eingezeichnet. Allein der Schneckenname liess mir schon die Fussnaegel hochklappen... Habe auch ein paar Schalen am Strand gefunden...
Apropos hochgeklappte Fussnaegel, habe ich euch eigentlich erzaehlt, dass ich mir WIRKLICH den halben Zehennagel umgeklappt habe? Ist aber schon auf meiner ersten WWOOFarm passiert und dank meiner sofortigen Erstehilfemassnahmen auch ohne Probleme ueberstanden. Aber das sind Details, die vielleicht nicht wirklich alle interessieren... :)
Ohhh, ich hoer grad ihr habt Freimarkt ab Wochenende... DAS waere tatsaechlich ein Grund, die Reise abzubrechen... aber morgen geht meine Faehre in die andere Richtung, noch weiter von Bremen weg, nach Jeju... Tja, fahrt eine Runde Kettenkarussel fuer mich mit....
Liebe Gruesse
Annika
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Montag, 13. Oktober 2008
Farmunterricht
asrddw, 08:35h
So, da bin ich wieder. Bin auch bald wieder weg, denn ich werde gleich mit einer Faehre auf eine Insel fahren und dort Zelten. Da es hier langsam auch Herbst wird, Schulzeit ist und unter der Woche, habe ich die Insel hoffentlich so gut wie fuer mich. Mal sehen.
Aber ich habe ja noch was nachzuholen: ich wollte ja von meinen Farmerlebnissen berichten.
Also, Rosen haben sie dieses Jahr gar keine angebaut, so dass ich eben nur mit Reis zu tun hatte. Meine Farm lag in einer grossen Talebene, etwa 1,5x3km gross, platt und in der Ferne von koreanischen Huegeln eingerahmt, an deren bewaldeten (und begraeberten) Haengen ich den einfallenden Herbst beobachten konnte. Die Ebene durchzogen von einem relativ engen Netz aus Strassen und dazwischen Reisfelder. Die sind nie groesser als 50x120m. Und damit man an sie alle rankommt, ist der gesamte Bereich zwischen den offiziellen Asphaltstrassen mit einem komplizierten System aus Betonwegen vernetzt. Beton, weil fuer Reis naturgegebener Massen jede Menge Wasser benoetigt wird, und man sich auf normalen Feldwegen einfach nicht fortbewegen koennte.
Wenn ihr jemals Reis aus Korea kauft, gebt euch keinen Illusionen hin. Der groesste Teil (ich schaetz mal 70%) wird von 70 - 90jaehrigen (!), o-beinigen, runzelingen Omas und krummrueckigen, zahnlosen Opas geerntet. Zwar immerhin meist schon mit Maehdreschern, aber getrocknet wird er auf Netzen am Strassenrand in der Sonne. Ob es dabei ein Feldweg oder eine Bundesstrasse ist, macht keinen Unterschied. Im Moment faehrt man hier wirklich alle hundert Meter an einem goldenen Reisband vorbei. "Meine" Farm hatte allerdings eigene Trockenanlagen, die den Reis von 25% auf 15% Feuchtigkeit runtertrockneten. Wenn die allerdings voll waren, wurden auch hier die Netze ausgerollt.
Und ich habe auch Leute gesehen, die eben keinen Maehdrescher hatten und den Reis brav, Pflanze fuer Pflanze, ausgekaemmt haben.
Haeufig sieht man neben den Feldern auch diese kleinen Elektrositzroller fuer Senioren oder dreiraedrige Fahrraeder stehen oder es liegen Gehstoecke herum...
Ein Feld ergibt etwa 2 Tonnen Reis. An einem Tag erntet man etwa 10 Tonnen, nach dem Trocknen und dem Mahlen bleiben davon noch etwa 6.5 Tonnen uebrig und fuer 40kg kriegt man 50000 Won, also etwa 30 Euro.
So, jetzt wisst ihr ueber Reis bescheid, aber von meiner Liste, was ich euch alles erzaehlen wollte, ist irgendwie kaum was verschwunden...
Liebe Gruesse
Annika
ps: die Haltung auf dem Foto ist echt koreanisch, so lassen die sich auch immer fotografieren!
Aber ich habe ja noch was nachzuholen: ich wollte ja von meinen Farmerlebnissen berichten.
Also, Rosen haben sie dieses Jahr gar keine angebaut, so dass ich eben nur mit Reis zu tun hatte. Meine Farm lag in einer grossen Talebene, etwa 1,5x3km gross, platt und in der Ferne von koreanischen Huegeln eingerahmt, an deren bewaldeten (und begraeberten) Haengen ich den einfallenden Herbst beobachten konnte. Die Ebene durchzogen von einem relativ engen Netz aus Strassen und dazwischen Reisfelder. Die sind nie groesser als 50x120m. Und damit man an sie alle rankommt, ist der gesamte Bereich zwischen den offiziellen Asphaltstrassen mit einem komplizierten System aus Betonwegen vernetzt. Beton, weil fuer Reis naturgegebener Massen jede Menge Wasser benoetigt wird, und man sich auf normalen Feldwegen einfach nicht fortbewegen koennte.
Wenn ihr jemals Reis aus Korea kauft, gebt euch keinen Illusionen hin. Der groesste Teil (ich schaetz mal 70%) wird von 70 - 90jaehrigen (!), o-beinigen, runzelingen Omas und krummrueckigen, zahnlosen Opas geerntet. Zwar immerhin meist schon mit Maehdreschern, aber getrocknet wird er auf Netzen am Strassenrand in der Sonne. Ob es dabei ein Feldweg oder eine Bundesstrasse ist, macht keinen Unterschied. Im Moment faehrt man hier wirklich alle hundert Meter an einem goldenen Reisband vorbei. "Meine" Farm hatte allerdings eigene Trockenanlagen, die den Reis von 25% auf 15% Feuchtigkeit runtertrockneten. Wenn die allerdings voll waren, wurden auch hier die Netze ausgerollt.
Und ich habe auch Leute gesehen, die eben keinen Maehdrescher hatten und den Reis brav, Pflanze fuer Pflanze, ausgekaemmt haben.
Haeufig sieht man neben den Feldern auch diese kleinen Elektrositzroller fuer Senioren oder dreiraedrige Fahrraeder stehen oder es liegen Gehstoecke herum...
Ein Feld ergibt etwa 2 Tonnen Reis. An einem Tag erntet man etwa 10 Tonnen, nach dem Trocknen und dem Mahlen bleiben davon noch etwa 6.5 Tonnen uebrig und fuer 40kg kriegt man 50000 Won, also etwa 30 Euro.
So, jetzt wisst ihr ueber Reis bescheid, aber von meiner Liste, was ich euch alles erzaehlen wollte, ist irgendwie kaum was verschwunden...
Liebe Gruesse
Annika
ps: die Haltung auf dem Foto ist echt koreanisch, so lassen die sich auch immer fotografieren!
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