Dienstag, 28. Oktober 2008
I am SO SORRY
Es tut mir aufrichtig leid, die Amerikaner so ueber einen Kamm zu scheren, dass sie alle gleich heissen wuerden, denn ich lag damit voellig daneben: es sind alle Maenner des AMERIKANISCHEN KONTINENTS, die John heissen! Mein Gastgeber kommt naemlich aus Kanada. Und er nimmt mich morgen mit in die Schule! Juchu!

Hier noch ein Bild von meinem Herzen:
Fliegen mit Herz

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Herzen und Blumen und Fastfoodketten
Ich melde mich jetzt endgueltig von der Insel zurueck und schreibe aus Busan, der angeblich schoensten Stadt Koreas. Kann ich so nicht bestaetigen. Was ich auf jeden Fall sagen kann, ist dass hier die hoechste McDoof-, Wuergerking- und sonstige Kettendichte in Korea ist.
Da die Stadt an einem recht unguenstig gewaehlten Platz mit vielen Huegel liegt, quetscht sie sich auf engerem Raum als andere Staedte und damit man die 3,5 Mio Einwohner trotzdem unterbringen kann, sind hier noch mehr Hochhaussiedlungen als in anderen Staedten. In ein so einem Bau werde ich die naechsten Naechte verbringen, bei einem Couchsurfer und (wie sollte es anders sein) Englischlehrer. Praktischerweise heisst er John, wie irgendwie alle Amerikaner hier. Macht das merken einfacher :) Ich bin mal gespannt, ob seine Wohnung auch so geschnitten ist wie die, die ich in Gwangju kennengelernt habe. Ich werde ihn auf jeden Fall mal fragen, ob er mich an einem Tag mit zu seiner Schule nimmt. Ich habe jetzt schon so viele Englischlehrer kennengelernt, dass ich echt neugierig darauf bin.
Da es in Busan ansonsten nicht wirklich viel zu sehen gibt, werde ich wohl nicht lange bleiben, vielleicht drei Tage. Mein Plan, mit dem Auto zurueck nach Seoul zu fahren, muss ich noch mal genau ueberdenken. Die von Avis wollen umgerechnet 150 Euro fuer sieben Tage Auto haben. Das waere ja noch ok. Aber dann wollen sie noch mal fast das gleiche dafuer, dass der Wagen in Seoul zurueckgegeben wird. Die haben doch ein Rad ab...
Vielleicht kann ich John ja zu einem Wochenendtrip ueberreden, dann wirds ein bisschen guenstiger.

Ich bin uebrigens von Jeju aus nach Busan geflogen... nobel, nobel wird jetzt mancheiner sagen. Und: jetzt wird sie faul. Aber bei nur 32 Euro fuer eine Stunde fliegen gegenueber 20 Euro und 11 Stunden ueber Nacht mit der Faehre fahren, in einer 20 Personen-Kabine mit auf-dem-blanken-Boden-Schlafen, da fiel die Entscheidung nicht schwer...
Da ich mit einer kleinen koreanischen Gesellschaft geflogen bin (Jejuair), war ich mal wieder allein unter Koreanern. Wer so auffaellt bekommt vom netten Steward dann auch ein Luftballon-Knotenfigurenherz mit integrierter gelber Blume *freufreu*. Erst ging er mit einer Handvoll Figuren durch den Flieger und gab sie an die Kinder. Da war ich schon ganz neidisch. Sowas wollte ich auch schon immer mal (am besten von einem gutaussehenden jungen Mann) geschenkt bekommen!!! Es gibt ja wohl kaum etwas romantischeres... Naja, und dann war da besagtes Herz noch uebrig, und er kam den Gang entlang. Ich guckte demonstrativ weg, um nicht sehnsuechtig auf den Ballon zu starren mit der Aufschrift: "ICHICHICH" auf der Stirn. Aber er war tatsaechlich fuer mich! Zusammen mit einem netten Kompliment *seufzschmacht*
Liebe Gruesse!
Eure
Annika

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Sonntag, 26. Oktober 2008
Batman (Greetings to John)
Wow, da laesst man euch mal ein bisschen blog-hungern und dann gibts so eine Massenreaktion... passt bloss auf, dass ich diese Strategie ab sofort nicht oefters fahre...
Liebe Susanne: freu mich fuer euch, dass ihr bald zu dritt seid! Gib doch ab und an mal den Bauchumfang durch, damit ich mitfiebern kann!! Gleiches gilt fuer alle weiteren schwangeren Leserinnen :)

Gestern war ich in einer Art Freizeitpark, in dem auch zwei Lavaroehren zugaenglich waren. Wer sich gut ueber meinen Reisestatus informiert hat, wird wissen, dass die Insel Jeju sozusagen das Hawai fuer Korea ist: ganz viele Vulkane, allerdings alle ziemlich kalt. Die Insel ist darum voll mit Lavaroehren (also genauer genommen eingentlich ziemlich hohl). Das besondere an den Hoehlen gestern war, dass sich dort Stalagmiten und Stalagtiten gebildet haben, da so viel kalkreiches Wasser eindringt. Angeblich ist das nicht typisch fuer Lavaroehren. Jedenfalls waren sie ausserordentlich schoen.
In der ersten Hoehle habe ich sogar Fledermaeuse ausgemacht, obwohl durch diesen Park fast eine Millionen Besucher pro Jahr geschleust werden. Die hingen da zu fuenft an der Decke und tratschten ueber die doofen Touris, weswegen ich sie auch entdecken konnte. Die anderen Besucher sind ziemlich achtlos durch die Hoehle *knipsknips* gehetzt. Tja, man muss sich eben Zeit nehmen fuer grossartige Entdeckungen :)

Eigentlich bin ich ja noch im Meditationsstatus, darum muss der kurze Eintrag genuegen.
Knuddel euch alle!
Annika

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Donnerstag, 23. Oktober 2008
Drei Stunden spaeter
Ich HABS! Das Visum. Das war ja mal turbomaessig und unkompliziert (und teuer...). Dabei hab ich das Eis noch gar nicht gegessen. Als naechstes also Flug buchen...

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Hinundherueberlegezwischenstand
Ich hab mal ganz mutig eine Entscheidung getroffen.



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Na, neugierig....?


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Ich habe ein Work and Travel Visum fuer Australien beantragt! Wer sich jetzt wundert wieso und warum, der muss sich noch etwas mit einer Antwort meinerseits darauf gedulden. Keine Lust mehr zum Internet, bin jetzt seit fuenf Stunden online, das ist mehr als genug. Muss jetzt Eis essen auf ein reibungsloses bestaetigen des Visums...

Liebe Gruesse
Annika

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Freitag, 17. Oktober 2008
ps
ach ja, das ich keinen blog schreibe, heisst nicht, dass ich nicht emails lese und schreibe...

*zaunpfeilerwiederzuruecksteckundkuehewiedereinfang*

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Glaubensbekenntnis
Gleich geht mein naechster WWOOF-Aufenthalt los. Ich bin wirklich sehr neugierig auf dieses Won-Buddhismus Zentrum. Den Infos im Internet zufolge ist der Won-Buddhismus eine Stroemung, die noch recht jung ist (entstanden so um 1920). Es wird, wenn ich das richtig verstanden habe, viel weniger Wert darauf gelegt, Buddhas zu verehren als selbst an sich und seinen Erkenntnissen zu arbeiten, gemaess einiger weniger Prinzipien. Ich hatte mich sowieso schon gewundert, wieso beim "normalen" Buddhismus die Leute so zu den Buddhas beten wie zu Goettern. Das entsprach irgendwie nicht dem Bild, das ich von der Grundidee des Buddhismus fuer mich hatte. Buddhas waren doch eigentlich auch nur Menschen, eben welche, die eine Erleuchtung erlangt haben. Klar sollte man diesen Personen Respekt zollen, aber zu ihnen beten mit den normalen Alltagssorgen, dass passt irgendwie nicht. Was soll ein toter Buddha da ausrichten? Vielleicht ist das Christentum in Korea deswegen so am Kommen, weil die Menschen im Alltag eben doch lieber an eine goettliche Macht glauben, die die Dinge irgendwie richtet.
Da kann ich jetzt gut mal meine Kirchenbesuchsgeschichte einstreuen (welch passende, geniale Ueberleitung!). Mir wurde auf der letzten Farm eines Abends beim Essen jemanden vorgestellt, der der Chef des Bauernzusammenschlusses in der Region war. Und der war eben Christ und am naechsten Tag war Sonntag. Mir wurde angeboten, doch morgen mit in die Kirche zu gehen, was ich gerne annahm, denn das bedeutete wieder neue Einblicke. In meiner Kultursammlung fehlt mir dann eigentlich nur noch eine Hochzeit (die finden hier in sogenannten Wedding-Halls statt, wohl weil es zu viele verschiedene Religionen im Land gibt, als dass sich eine Hochzeitstradition entwickeln koennte).
Die Kirche lag in Gwangju, 25km entfernt, und war eine presbyterianische. Der gute Mann holte mich morgens also auf der Farm ab (im ANZUG) und kutschierte mich zu diesem Prunkbau. Gigantisch gross, wie die Kirchen hier eben so sind. Und mit jeder Menge eifriger Parkeinweiser und Verkehrsregler mit Trillerpfeifen. In der Kirche brummte es nur so von Besuchern. Der Kirchensaal erinnerte eher an die Aula einer reichen Schule, es gab eigentlich keine religioesen Reliquien, nur ein paar von diesen kitschigen Jesusbildern. Der Saal war mehrstoeckig, wir sassen auf der Empore. Damit man trotzdem alles sehen konnte, gab es einen Beamer, der alle Texte, Werbung (fuer die Kirche) und spaeter dann die jeweiligen Redner auf eine grosse Leinwand projezierte und es waren vier Kameras im Saal verteilt, drei davon fest installiert und ferngesteuert schwenkbar. In einem Bereich sass jemand, der alles - auch die Lieder - in Gebaerdensprache uebersetzte. Und es gab einen ziemlich grossen Kirchenchor. Vor dem Gottesdienst gab es live-Gesang einer Band. Auf der Buehne, auf die alles ausgerichtet war, standen mehrere bequeme Sessel und auf einem Tisch dazwischen stand ein Telefon... ob das der direkte Draht nach oben war...?
Wie gesagt, von der Einrichtung her eher eine Schulaula oder ein Fernsehstudio. Es war der zweite von insgesamt drei Gottesdiensten an diesem Tag und ziemlich gut besucht. Aber eine wirkliche Begeisterung oder ein Gefuehl lebendigen Glaubens kam irgendwie nicht rueber... das habe ich bisher auch nur zwei Mal erlebt. Quintessenz: koreanische Kirchen sind kein Ort, den ich unbedingt noch einmal besuchen muesste. Auch wenn ich hier jetzt ganz boese verallgemeinere.


Liebe Gruesse
bis in fruehestens zehn Tagen
Annika

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