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Dienstag, 9. März 2010
Roadtrip
asrddw, 16:14h
West Australiens groesste Polizeistation liegt in Perth an einer Einbahnstrasse. Warum das so wichtig fuer die nachfolgende Geschichte ist...? Weiterlesen :)
Ich habe die Farm am Donnerstag wirklich im allerletzten Moment vorm Einsetzen des Farmkollers verlassen. Meinen Zustand am Donnerstag Morgen habt ihr ja noch lesen koennen. Den Van hab ich gluecklicher Weise noch zum Laufen bekommen. Nach zwei Stunden Netzmelonen und einer weiteren Stunde Honigmelonen war der Tag aber auch schon rum und wir durften wieder nach Hause. Statt Langeweile war fuer mich aber endlich mal (persoenliche) Abwechslung vorgesehen: Tim und Jenny fuhren mit mir nach Waroona und holten Torre ab (Torre kenn ich von den Pfadfindern). Der stand auch schon da und machte Photos von unserem spektakulaeren Bahnhof...

Nach einem Stuendchen mit Wiedersehensfreude, Quatschen und Mittagessen (Curryreis) musste ich meinen Krempel organisiert kriegen: Waesche und mich waschen, Sachen packen, Essen im Eski verstaun, denn Torre hatte in Perth im Hostel jemanden aufgetan, der sich fuers Wochenende einen Wagen leihen und ein bisschen im Sueden rumkurven wollte. Alle backpacker sind knapp bei Kasse, darum ist jeder froh ueber Mitreisende, mit denen man sich die Kosten teilen kann. So kam dann auch Perth in einem knallroten Kleinwagen Roman angerauscht, ein 26jaehriger fertiger Maschinenbaustudent und Saxophonist. Und ausserdem einer der gelassensten, lustigsten und unverkrampftesten Reisepartner, den man sich vorstellen kann. Absolut resistent gegen jeden Anfall von genervt sein. Sehr angenehm.
Wir packten den kleinen Flitzer also voll und los gings, weit, weit, WEIT wech von der Farm und all ihren Bewohnern, die schon um 12 Uhr mit Trinken angefangen hatten (einer der Iren und eine der Englaenderinnen hatten ihren letzten Arbeitstag und feierten ihren Farmabschluss... fuer gewoehnlich sind solche Abende mit seeeeh viel Alkohol, einigen Schnapsleichen, ungewoehnlicher Paerchenbildung (Duschen, alte Schlafsaele...), lauter Musik und so weiter verbunden - aber das alles kratzte mich herzlich wenig: ich war ja WECH!!! Die neusten Geruechte hab ich mir natuerlich trotzdem nicht entgehen lassen, dafuer wohn ich ja mit Fannie zusammen, der groessten und zuverlaessigsten Geruechtequelle der Farm. Wech sein fing erstmal mit Bunbury an. Dort rueckten wir den Leuchtturm grade und liessen unsere Fuesse im Meer entspannen.

Fuer den Abend entschieden wir uns gegen die Route entlang der Kueste ueber Margret River, dem Touristen und Backpacker Mekka sondern nahmen die weniger frequentierte Innlandroute ueber Nannup. Auf der Karte waren einige "scenic drives" verzeichnet (das Navi hat sich saemtlichen Bedienungsversuchen verweigert und als ich auch nach zwei Stunden nicht damit klar kam, kauften wir ne Karte. Elektronik, die sich nicht selbsterklaerend bedienen laesst, ist scheisse). Nach einem ausgetrockneten Wasserfall fuhren wir durch eine Landschaft, die glatt als Hobbingen in Trockenzeit durchgehen konnte. Leider wurde es schon dunkel. In Nannup wollten wir dann im "Black Cockatoo" uebernachten. Dort wollte ich schon hin, als ich 2008 im November in Perth ankam und einen Flyer des Hostels in die Finger bekam. Es war schon stockduster, wir wussten nur den Strassennamen. Als wir in die falsche Strasse einbogen und wendeten fiel das Scheinwerferlicht auf ein Holzschild, das mitten in einem wilden Garten stand: Wir waren da! Das Hostel war kein richtiges Hostel, eher so gehobene Mittelklasse, was den Preis anging - aber das war es auch wert. Es war sogar noch viel besser, als ich es erhofft hatte. Total alternativ ;) Jede Ecke war mit liebevollen, kuenstlerischen Details ausgestattet. Vom efeuueberwucherten Tandem ueber verschiedenste Sitzecken ueberall im Garten mit Windspielen bis hin zum Aussenklo, bei dem im Betonfussboden die unterschiedlichsten Kleinigkeiten eingelassen waren, unter anderem eine Armbanduhr. Wir waren in einem grossraeumigen Zelt untergebracht: Drei Betten, Teppich, Sessel, Leselampen, draussen auf der Veranda eine komplette Kleinkueche. Den ganzen Tag hatte sich eine schoene Sache nach der anderen einfach so ergeben und das setzte sich hier ohne Bruch fort. Unser Nachbar war ein OPossum, dass sich in den Baeumen fett frass. Im Waschbecken draussen hatte sich ein Laubfrosch eingerichtet.

Nannup selbst war wie ausgestorben. Als wir nach einer ordentlichen Portion Pasta noch mal ins Pub wollten, waren die Strassen Menschen sowie Auto-leer. Da es ein altes Holzfaellerstaedtchen ist, sind die meisten Gebaeude im Ortskern etwa 100 Jahre alte Holzbauten. Hatte den Charakter eines Westernstaedtchens. Fehlte nur noch der Grasbueschel, ueber die Strasse geweht wird. Die Kneipe hatte natuerlich schon zu. Geschlafen hab ich dann so gut wie schon lange nicht mehr.
Am naechsten Morgen brachen wir gen Sueden auf, unser Ziel war die Suedkueste. Die Landschaft auf dem Weg dorthin ist von Waeldern mit riesigen Baeumen gekennzeichnet. In Manjimup haben sie frueher die hoechsten der Baeume als Ausguck benutzt, um Feuer schneller sehen und bekaempfen zu koennen. Diese Aussichtstaende sind immer noch da. Dafuer muss man den Baum natuerlich hochklettern, und zwar wie auf einer Wendeltreppe. In regelmaessigen Abstaenden sind Eisenstangen eingelassen, kein Netz, kein doppelter Boden, einfach nur aufpassen. Wasn Spass!! Insgesamt eroberten wir drei von ihnen. Den Diamond Tree (51m), den Gloucester Tree (61m) und den Bicentennial Tree (75m). Die Aussicht war jedes Mal wieder ueberwaeltigend schoen. Man fuehlte sich wie auf einem Floss auf einem endlos gruenen Ozean. Genau so windig war es auch und genau so schwankten die Baeume auch ein bisschen.

Zum (verspaeteten) Mittagessen fuhren wir an die Mandalay Beach, die liegt dann schon am Antarktischen Meer, an der echten Suedkueste. Einer der wunderschoensten Plaetze der Erde: Hohe, blaue Wellen mit ganz viel Gischt, fantastische Felsformationen, an denen sich noch mehr Wasser bricht, ein ewig langer Sandstrand... nur die Temperaturen spielten nicht ganz mit, aber wir waren ja auch schon 400km naeher am Suedpol.... Zum beruehmten "treetopwalk", einer Art Seilgarten in den Baumwipfeln, hat es nicht mehr gereicht, wir waren zu spaet. Statt dessen legten wir einen Stop bei einer der vielen Wineries ein und kauften ein Flaeschchen edlen Tropfens fuer den Abend. Da das Auto schon Samstag morgen um 10h in Perth sein musste, beschlossen wir, so viel Kilometer wie moeglich zu machen, damit wir nicht allzufrueh aufstehen mussten. Wir kamen bis nach Kojonup - einer Stadt jenseits des Lonely Planets - wo wir uns erst die verschiedenen Hotels (immer an ein Pub angeschlossen), Motels und Caravanparks ansahen, bis wir uns fuer die erste Adresse - ein originaler Homestay mit Bed&Breakfast - entschieden. Das beste, was uns passieren konnte! Wir klopften (eine Klingel gabs nicht) und ein altes Ehepaar oeffnete mit den Worten: na, ihr seht aber verfroren aus (ja, es kann auch in Australien kalt werden). Nach einer kurzen Verhandlung wurden wir zu dritt in eins der beiden Zimmer einquartiert. Das Haus gehoert Marge und Frank. Letzterer ist schon ueber 80, aber topfit. Er war nach dem Krieg als Mechaniker in Celle stationiert und hatte noch jede Menge Schallplatten mit deutscher Musik. Die zwei waren echt goldig und haben uns tatsaechlich am naechsten Morgen das Fruehstueck gemacht - um halb sechs!!!
Was dann folgte war eine dreistuendige Fahrt durch morgendliche Australien - sehr schoen. Rechtzeitig in Perth angekommen reinigten wir noch den Wagen (Waschanlagen sind eine super Erfindung!) und Roman fuhr uns zum Hostel, damit wir dort schon mal einchecken und den ganzen Krempel verstauen konnten. Er brachte dann das Auto weg. Als er nach einer Stunde immer noch nicht zurueck war, fingen wir an, uns zu wundern.... Tja, und da kommt wieder die Polizeistation ins Spiel. Und die Einbahnstrasse, an der sie liegt. Die hatte Roman naemlich einfach mal nicht wahrgenommen und hat sie prompt in die falsche Richtung befahren. Voellig unbeeindruckt vorbei an jener Polizeistation. Damit und mit dem Bild auf seinem Fuehrerschein sowie einem Strafzettel von 100 Dollar hat er zwei diensthabenden Polizisten wohl den Lacher des Wochenendes beschert und hatte den Rest des Wochenendes unseren Spott sicher :)
Den Samstag verbrachte ich noch in Perth mit den anderen, ein bisschen Einkaufen, ein bisschen Eisessen, ein bisschen im Park chillen...
Sonntag fuhr ich mit Fannie nach Harvey und besuchte die Orangenfarm, auf der wir im September gearbeitet hatten. Dort sind inzwischen die Passionsfruechte reif, so dass wir im Austausch von einigen Melonen ne ganze Tasche Passionsfruechte bekamen. Tja, und Montag war dann wieder Farmleben angesagt. Mit dem Abstand von drei Tagen und mehreren Tankfuellungen war es aber wieder ertraeglich. Der Kurztrip hat mir echt den Kopf frei gemacht. Leider zeichnete sich schon gestern ab, dass wir wohl wieder nur bis Donnerstag arbeiten werden. Montag hat unsere Crew mal eben eine komplette Wochenpflanzung Melonen ueberarbeitet. Neun Laender. Es war die letzte Ernte dort. Die erste hatte drei Tage gedauert, die zweite zwei, diesmal schafften wir es in acht Stunden. Bekamen aber nur 41 Bins dabei raus. Da wir aber keinen Muell einsammelten, sondern trotzdem alle konzentriert und sorgfaeltig arbeiteten, war das kein Problem :)
So, ich hoffe, ihr habt diesen Ausnahmeblog genossen! Wenn ich Zeit hab, kriegt ihr morgen noch mehr Bilder...
Liebe Gruesse
Annika
Ich habe die Farm am Donnerstag wirklich im allerletzten Moment vorm Einsetzen des Farmkollers verlassen. Meinen Zustand am Donnerstag Morgen habt ihr ja noch lesen koennen. Den Van hab ich gluecklicher Weise noch zum Laufen bekommen. Nach zwei Stunden Netzmelonen und einer weiteren Stunde Honigmelonen war der Tag aber auch schon rum und wir durften wieder nach Hause. Statt Langeweile war fuer mich aber endlich mal (persoenliche) Abwechslung vorgesehen: Tim und Jenny fuhren mit mir nach Waroona und holten Torre ab (Torre kenn ich von den Pfadfindern). Der stand auch schon da und machte Photos von unserem spektakulaeren Bahnhof...

Nach einem Stuendchen mit Wiedersehensfreude, Quatschen und Mittagessen (Curryreis) musste ich meinen Krempel organisiert kriegen: Waesche und mich waschen, Sachen packen, Essen im Eski verstaun, denn Torre hatte in Perth im Hostel jemanden aufgetan, der sich fuers Wochenende einen Wagen leihen und ein bisschen im Sueden rumkurven wollte. Alle backpacker sind knapp bei Kasse, darum ist jeder froh ueber Mitreisende, mit denen man sich die Kosten teilen kann. So kam dann auch Perth in einem knallroten Kleinwagen Roman angerauscht, ein 26jaehriger fertiger Maschinenbaustudent und Saxophonist. Und ausserdem einer der gelassensten, lustigsten und unverkrampftesten Reisepartner, den man sich vorstellen kann. Absolut resistent gegen jeden Anfall von genervt sein. Sehr angenehm.
Wir packten den kleinen Flitzer also voll und los gings, weit, weit, WEIT wech von der Farm und all ihren Bewohnern, die schon um 12 Uhr mit Trinken angefangen hatten (einer der Iren und eine der Englaenderinnen hatten ihren letzten Arbeitstag und feierten ihren Farmabschluss... fuer gewoehnlich sind solche Abende mit seeeeh viel Alkohol, einigen Schnapsleichen, ungewoehnlicher Paerchenbildung (Duschen, alte Schlafsaele...), lauter Musik und so weiter verbunden - aber das alles kratzte mich herzlich wenig: ich war ja WECH!!! Die neusten Geruechte hab ich mir natuerlich trotzdem nicht entgehen lassen, dafuer wohn ich ja mit Fannie zusammen, der groessten und zuverlaessigsten Geruechtequelle der Farm. Wech sein fing erstmal mit Bunbury an. Dort rueckten wir den Leuchtturm grade und liessen unsere Fuesse im Meer entspannen.

Fuer den Abend entschieden wir uns gegen die Route entlang der Kueste ueber Margret River, dem Touristen und Backpacker Mekka sondern nahmen die weniger frequentierte Innlandroute ueber Nannup. Auf der Karte waren einige "scenic drives" verzeichnet (das Navi hat sich saemtlichen Bedienungsversuchen verweigert und als ich auch nach zwei Stunden nicht damit klar kam, kauften wir ne Karte. Elektronik, die sich nicht selbsterklaerend bedienen laesst, ist scheisse). Nach einem ausgetrockneten Wasserfall fuhren wir durch eine Landschaft, die glatt als Hobbingen in Trockenzeit durchgehen konnte. Leider wurde es schon dunkel. In Nannup wollten wir dann im "Black Cockatoo" uebernachten. Dort wollte ich schon hin, als ich 2008 im November in Perth ankam und einen Flyer des Hostels in die Finger bekam. Es war schon stockduster, wir wussten nur den Strassennamen. Als wir in die falsche Strasse einbogen und wendeten fiel das Scheinwerferlicht auf ein Holzschild, das mitten in einem wilden Garten stand: Wir waren da! Das Hostel war kein richtiges Hostel, eher so gehobene Mittelklasse, was den Preis anging - aber das war es auch wert. Es war sogar noch viel besser, als ich es erhofft hatte. Total alternativ ;) Jede Ecke war mit liebevollen, kuenstlerischen Details ausgestattet. Vom efeuueberwucherten Tandem ueber verschiedenste Sitzecken ueberall im Garten mit Windspielen bis hin zum Aussenklo, bei dem im Betonfussboden die unterschiedlichsten Kleinigkeiten eingelassen waren, unter anderem eine Armbanduhr. Wir waren in einem grossraeumigen Zelt untergebracht: Drei Betten, Teppich, Sessel, Leselampen, draussen auf der Veranda eine komplette Kleinkueche. Den ganzen Tag hatte sich eine schoene Sache nach der anderen einfach so ergeben und das setzte sich hier ohne Bruch fort. Unser Nachbar war ein OPossum, dass sich in den Baeumen fett frass. Im Waschbecken draussen hatte sich ein Laubfrosch eingerichtet.

Nannup selbst war wie ausgestorben. Als wir nach einer ordentlichen Portion Pasta noch mal ins Pub wollten, waren die Strassen Menschen sowie Auto-leer. Da es ein altes Holzfaellerstaedtchen ist, sind die meisten Gebaeude im Ortskern etwa 100 Jahre alte Holzbauten. Hatte den Charakter eines Westernstaedtchens. Fehlte nur noch der Grasbueschel, ueber die Strasse geweht wird. Die Kneipe hatte natuerlich schon zu. Geschlafen hab ich dann so gut wie schon lange nicht mehr.
Am naechsten Morgen brachen wir gen Sueden auf, unser Ziel war die Suedkueste. Die Landschaft auf dem Weg dorthin ist von Waeldern mit riesigen Baeumen gekennzeichnet. In Manjimup haben sie frueher die hoechsten der Baeume als Ausguck benutzt, um Feuer schneller sehen und bekaempfen zu koennen. Diese Aussichtstaende sind immer noch da. Dafuer muss man den Baum natuerlich hochklettern, und zwar wie auf einer Wendeltreppe. In regelmaessigen Abstaenden sind Eisenstangen eingelassen, kein Netz, kein doppelter Boden, einfach nur aufpassen. Wasn Spass!! Insgesamt eroberten wir drei von ihnen. Den Diamond Tree (51m), den Gloucester Tree (61m) und den Bicentennial Tree (75m). Die Aussicht war jedes Mal wieder ueberwaeltigend schoen. Man fuehlte sich wie auf einem Floss auf einem endlos gruenen Ozean. Genau so windig war es auch und genau so schwankten die Baeume auch ein bisschen.

Zum (verspaeteten) Mittagessen fuhren wir an die Mandalay Beach, die liegt dann schon am Antarktischen Meer, an der echten Suedkueste. Einer der wunderschoensten Plaetze der Erde: Hohe, blaue Wellen mit ganz viel Gischt, fantastische Felsformationen, an denen sich noch mehr Wasser bricht, ein ewig langer Sandstrand... nur die Temperaturen spielten nicht ganz mit, aber wir waren ja auch schon 400km naeher am Suedpol.... Zum beruehmten "treetopwalk", einer Art Seilgarten in den Baumwipfeln, hat es nicht mehr gereicht, wir waren zu spaet. Statt dessen legten wir einen Stop bei einer der vielen Wineries ein und kauften ein Flaeschchen edlen Tropfens fuer den Abend. Da das Auto schon Samstag morgen um 10h in Perth sein musste, beschlossen wir, so viel Kilometer wie moeglich zu machen, damit wir nicht allzufrueh aufstehen mussten. Wir kamen bis nach Kojonup - einer Stadt jenseits des Lonely Planets - wo wir uns erst die verschiedenen Hotels (immer an ein Pub angeschlossen), Motels und Caravanparks ansahen, bis wir uns fuer die erste Adresse - ein originaler Homestay mit Bed&Breakfast - entschieden. Das beste, was uns passieren konnte! Wir klopften (eine Klingel gabs nicht) und ein altes Ehepaar oeffnete mit den Worten: na, ihr seht aber verfroren aus (ja, es kann auch in Australien kalt werden). Nach einer kurzen Verhandlung wurden wir zu dritt in eins der beiden Zimmer einquartiert. Das Haus gehoert Marge und Frank. Letzterer ist schon ueber 80, aber topfit. Er war nach dem Krieg als Mechaniker in Celle stationiert und hatte noch jede Menge Schallplatten mit deutscher Musik. Die zwei waren echt goldig und haben uns tatsaechlich am naechsten Morgen das Fruehstueck gemacht - um halb sechs!!!
Was dann folgte war eine dreistuendige Fahrt durch morgendliche Australien - sehr schoen. Rechtzeitig in Perth angekommen reinigten wir noch den Wagen (Waschanlagen sind eine super Erfindung!) und Roman fuhr uns zum Hostel, damit wir dort schon mal einchecken und den ganzen Krempel verstauen konnten. Er brachte dann das Auto weg. Als er nach einer Stunde immer noch nicht zurueck war, fingen wir an, uns zu wundern.... Tja, und da kommt wieder die Polizeistation ins Spiel. Und die Einbahnstrasse, an der sie liegt. Die hatte Roman naemlich einfach mal nicht wahrgenommen und hat sie prompt in die falsche Richtung befahren. Voellig unbeeindruckt vorbei an jener Polizeistation. Damit und mit dem Bild auf seinem Fuehrerschein sowie einem Strafzettel von 100 Dollar hat er zwei diensthabenden Polizisten wohl den Lacher des Wochenendes beschert und hatte den Rest des Wochenendes unseren Spott sicher :)
Den Samstag verbrachte ich noch in Perth mit den anderen, ein bisschen Einkaufen, ein bisschen Eisessen, ein bisschen im Park chillen...
Sonntag fuhr ich mit Fannie nach Harvey und besuchte die Orangenfarm, auf der wir im September gearbeitet hatten. Dort sind inzwischen die Passionsfruechte reif, so dass wir im Austausch von einigen Melonen ne ganze Tasche Passionsfruechte bekamen. Tja, und Montag war dann wieder Farmleben angesagt. Mit dem Abstand von drei Tagen und mehreren Tankfuellungen war es aber wieder ertraeglich. Der Kurztrip hat mir echt den Kopf frei gemacht. Leider zeichnete sich schon gestern ab, dass wir wohl wieder nur bis Donnerstag arbeiten werden. Montag hat unsere Crew mal eben eine komplette Wochenpflanzung Melonen ueberarbeitet. Neun Laender. Es war die letzte Ernte dort. Die erste hatte drei Tage gedauert, die zweite zwei, diesmal schafften wir es in acht Stunden. Bekamen aber nur 41 Bins dabei raus. Da wir aber keinen Muell einsammelten, sondern trotzdem alle konzentriert und sorgfaeltig arbeiteten, war das kein Problem :)
So, ich hoffe, ihr habt diesen Ausnahmeblog genossen! Wenn ich Zeit hab, kriegt ihr morgen noch mehr Bilder...
Liebe Gruesse
Annika
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Donnerstag, 4. März 2010
4. und letzter Arbeitstag
asrddw, 00:20h
Jaaa, ich weiss, bei euch ist noch immer der 3.3. . Aber ich bin hier grad aufgestanden und muss gleich los zum Melonenpfluecken. Vorher muss ich mich aber noch mal ausheulen... es ist soweit, ich hab den Farmkoller!!!
Ich kann nicht Trecker fahren, wir haben wieder nur vier Tage gearbeitet, was "kein Geld verdienen" bedeutet, Paul faengt an, auf unserem Team rumzuhacken (weil er sichs ja erlauben kann), der Ire hat ne Neue (ich goenn sie ihm ja, aber das das alles so direkt vor meiner Nase ablaeuft... und die Tatsache, dass alle hier auf der Farm immer alles wissen, machts auch nicht leichter), hab gestern beim Pokern verloren, der Van wird heute nicht startet, weil Paul Team vergessen hat, die Tuer zu schliessen (dann macht das Licht die Batterie alle) so dass meine Crew auf dem Pickup fahren muss (denn Pauls Crew kriegt den anderen Van - ist schliesslich Pauls Crew). Und ueberhaupt, mir geht hier fast jeder auf die Nerven.
Ich will hier weg....
Was fuer ein Glueck, das Torre heute kommt und mich fuer zwei Tage mit auf einen Roadtrip kommt! Ich brauch nen anderen Job.
Ich kann nicht Trecker fahren, wir haben wieder nur vier Tage gearbeitet, was "kein Geld verdienen" bedeutet, Paul faengt an, auf unserem Team rumzuhacken (weil er sichs ja erlauben kann), der Ire hat ne Neue (ich goenn sie ihm ja, aber das das alles so direkt vor meiner Nase ablaeuft... und die Tatsache, dass alle hier auf der Farm immer alles wissen, machts auch nicht leichter), hab gestern beim Pokern verloren, der Van wird heute nicht startet, weil Paul Team vergessen hat, die Tuer zu schliessen (dann macht das Licht die Batterie alle) so dass meine Crew auf dem Pickup fahren muss (denn Pauls Crew kriegt den anderen Van - ist schliesslich Pauls Crew). Und ueberhaupt, mir geht hier fast jeder auf die Nerven.
Ich will hier weg....
Was fuer ein Glueck, das Torre heute kommt und mich fuer zwei Tage mit auf einen Roadtrip kommt! Ich brauch nen anderen Job.
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Mittwoch, 3. und vorletzter Arbeitstag der Woche
asrddw, 12:04h
.... {Die ersten Saetze spar ich mir mal. Wiederhol mich ja eh nur.} ....
Trecker fahren wird nix. Irish-Mick wird die Restwochen, die auf seinem Visum sind, noch aufbrauchen, bevor er nach Hause faehrt. Und ich hatte mich schon drauf gefreut, denn Boss-Mick wollte es mich tatsaechlich versuchen lassen!!!! Son Mist. *schmoll*
Liebe Gruesse
Annika
Trecker fahren wird nix. Irish-Mick wird die Restwochen, die auf seinem Visum sind, noch aufbrauchen, bevor er nach Hause faehrt. Und ich hatte mich schon drauf gefreut, denn Boss-Mick wollte es mich tatsaechlich versuchen lassen!!!! Son Mist. *schmoll*
Liebe Gruesse
Annika
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Dienstag, 2. März 2010
Dienstag, 2. Arbeitstag
asrddw, 12:27h
Dienstag, 2. Arbeitstag. Und wer hat mehr Bins in den Packing Shed geschafft? WIR natuerlich... wenns auch "nur" um die 66 waren.
Hier ist grad ne Menge Veraenderung los. Irish Mick, quasi das Herz der Farm, da ein Alleskoenner, wird uns wohl naechste Woche verlassen und ganz ploetzlich zurueck nach Irland fliegen. Sein Bruder hat nen Bandscheibenvorfall und kann die Firma nicht mehr weiterfuehren, da hat er ihn gefragt. Und ich glaub ja sowieso, dass Mick eigentlich Heimweh hat, ganz heimlich...
Das wiederum bedeutet, dass der Job auf dem Traktor frei wird. Leider hat Bossmick schon eine Idee, wie er die Stelle besetzen moechte. Ich hab ihn trotzdem drauf angesprochen... Mal sehen, vielleicht bin ich ab naechste Woche Vollzeit-Treckerfahrer :) Zwar nicht die Lamborghini-Picking-Trecker, dafuer aber einen mit geschlossener Kabine und - ganz wichtig - Aircon. Ich muesste dann die vollen Bins aufeinander stapeln und wegtransportieren so wie die Crews mit leeren Bins wieder aufstocken. DAS waer mal eine neue Herausforderung. Aber wenn das letzte Saison Ross lernen konnte, der noch nie Auto gefahren ist und keinen Fuehrerschein besitzt, dann krieg ich das ja wohl auch noch hin! HOFFENTLICH laesst Mick mich das probieren!!!!! Die Wahrscheinlichkeit ist eher gering, aber mal abwarten. Er weiss jedenfalls, dass ich es machen moechte. Und da diese Woche schon wieder Donnerstag Schluss mit Arbeiten ist (das ist auch zum Maeusemelken hier!) hab ich auch wieder durchsickern lassen (via Paul), dass ich mich in Perth nach nem anderen Job umsehen werde. Diesen Wochenende will ich naemlich in die Stadt, einmal Spass haben und vor allem andere Leute sehen!!! Torre zum Beispiel, der ist ja jetzt auch "unterwegs".
Liebe Gruesse
Annika
Hier ist grad ne Menge Veraenderung los. Irish Mick, quasi das Herz der Farm, da ein Alleskoenner, wird uns wohl naechste Woche verlassen und ganz ploetzlich zurueck nach Irland fliegen. Sein Bruder hat nen Bandscheibenvorfall und kann die Firma nicht mehr weiterfuehren, da hat er ihn gefragt. Und ich glaub ja sowieso, dass Mick eigentlich Heimweh hat, ganz heimlich...
Das wiederum bedeutet, dass der Job auf dem Traktor frei wird. Leider hat Bossmick schon eine Idee, wie er die Stelle besetzen moechte. Ich hab ihn trotzdem drauf angesprochen... Mal sehen, vielleicht bin ich ab naechste Woche Vollzeit-Treckerfahrer :) Zwar nicht die Lamborghini-Picking-Trecker, dafuer aber einen mit geschlossener Kabine und - ganz wichtig - Aircon. Ich muesste dann die vollen Bins aufeinander stapeln und wegtransportieren so wie die Crews mit leeren Bins wieder aufstocken. DAS waer mal eine neue Herausforderung. Aber wenn das letzte Saison Ross lernen konnte, der noch nie Auto gefahren ist und keinen Fuehrerschein besitzt, dann krieg ich das ja wohl auch noch hin! HOFFENTLICH laesst Mick mich das probieren!!!!! Die Wahrscheinlichkeit ist eher gering, aber mal abwarten. Er weiss jedenfalls, dass ich es machen moechte. Und da diese Woche schon wieder Donnerstag Schluss mit Arbeiten ist (das ist auch zum Maeusemelken hier!) hab ich auch wieder durchsickern lassen (via Paul), dass ich mich in Perth nach nem anderen Job umsehen werde. Diesen Wochenende will ich naemlich in die Stadt, einmal Spass haben und vor allem andere Leute sehen!!! Torre zum Beispiel, der ist ja jetzt auch "unterwegs".
Liebe Gruesse
Annika
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Montag, 1. März 2010
Montag, erster Arbeitstag
asrddw, 12:56h
Montag, erster Arbeitstag der Woche. Welches Team hat mal wieder mehr Bins in den Packshed verfrachtet? WIR *grins*. 72 Stueck, das ist ok fuer nen Montag (da sind naemlich fuer gewoehnlich immer alle etwas mueder).
Wieder ein neues Gesicht: Lasse aus Daenemark.
Das Wochenende war herrlich ruhig (unter anderem weil die Englaenderinnen sich nach Perth verzogen hatten...). Wir hatten eine Abschiedsfete fuer Julia, die es hier vier Monate ausgehalten hat. Ich hatte sie damals vom Bahnhof abgeholt und sie durch den ersten Tag Unkrautjaeten gebracht und durch einige weitere mit Regen, Fliegen, Gras...
Sie macht jetzt einen Roadtrip. Nach Hause gehts fuer sie erst im Juli. Dann faengt sie mit Studieren an... hach ja, jung muesste man sein... ;)
Liebe Gruesse
Annika
Wieder ein neues Gesicht: Lasse aus Daenemark.
Das Wochenende war herrlich ruhig (unter anderem weil die Englaenderinnen sich nach Perth verzogen hatten...). Wir hatten eine Abschiedsfete fuer Julia, die es hier vier Monate ausgehalten hat. Ich hatte sie damals vom Bahnhof abgeholt und sie durch den ersten Tag Unkrautjaeten gebracht und durch einige weitere mit Regen, Fliegen, Gras...
Sie macht jetzt einen Roadtrip. Nach Hause gehts fuer sie erst im Juli. Dann faengt sie mit Studieren an... hach ja, jung muesste man sein... ;)
Liebe Gruesse
Annika
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