Dienstag, 12. Januar 2010
Weiter, immer weiter
Gleich steht mein Taxi vor der Tuer, wird mich zum Flughafen Manamas bringen und das ganze beginnt von vorn: einchecken, Securitycheck, Passkontrolle, und warten, warten, warten....

Meld mich dann aus Australien wieder!
Da bin ich nach eurer Zeitrechnung morgen so gegen 23h.

Liebe Gruesse
Annika

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Montag, 11. Januar 2010
Baum des Lebens
In der Wueste Bahrains
Schadscharat al-Haya, dass heisst Baum des Lebens. Es ist ein etwa 400 Jahre alter Baum, der raetselhafter Weise einfach mal so mitten in der Wueste Wurzeln geschlagen hat. Wo der sein Wasser her bekommt, weiss keiner. Von weitem schon beeindruckend. Allein in der Wueste
Er wird auch in dem Film LA Story erwaehnt. Leider ist er voll mit Graffiti und Schnitzereien. L.K. hat mich hingefahren, durch eine riesige Zeltstadt. Camping wird hier etwas anders aufgefasst. Man nimmt sein eher traditionell anmutendes Beduinenzelt (sieht ein bisschen aus wie eine weisse, rechteckige Jurte) und stellt es in der Wueste auf. So weit so gut. Nur ist die Wueste hier eher steinig und ausserdem machen das mindestens 5000 Leute genau so. Wir fuhren also durch eine riesige Zeltstadt, fast wie ein Vorort Manamas. Schon interessant....

Auf der Rueckfahrt weihte mich L.K. in ein neues Spiel ein: geocaching. Das ist wie Schatzsuchen: auf einer Internetseite bekommt man genaue Koordinaten fuer sein GPS und laesst sich damit an das Versteck lotsen, das meist an einem recht huebschem Flecken gelegen ist. Dort sucht man dann nach dem "Schatz", meist einer kleinen Kiste, in die man etwas hineintun oder etwas aus ihr heraus nehmen kann. Es gibt verschiedene Arten von "Schaetzen". Manchmal findet man eine Muenze mit Nummer drauf, die man dann auf der Internetseite angeben kann. Oder man nimmt sie mit und bringt sie zu einem neuen Ort. Jede Muenze wurde von irgendjemandem privat gepraegt und auf der webseite registriert, so dass er sie dann anhand der Nummer quer durch die Welt per Internet verfolgen kann. Es gibt auch welche, die man erst nach Loesen eines Raetsel findet. Und eins ganz nah an Badenermoor, in der Strasse zum Friedhofsparkplatz. Oder fuer die Bremer unter euch: in der Innenstadt allein ueber 20!
Viel Spass beim Suchen
Euer Schatz :)

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Sonntag, 10. Januar 2010
Kuehne und Nagel
Erstmal: ich war gestern doch nicht beim Salsa. Wir waren alle so muede, dass wir einfach vorm Fernseher auf der Couch eingeschlafen sind. Kollektiv.



Eines der ersten bekannten Dinge, die ich hier wahrgenommen habe (noch aus dem Taxi des mich abzockenden Fahrers heraus), war Kuehne und Nagel... ich bin also nicht die erste Bremerin hier. An einem wenig spektakulaeren Buerohochhaus - bescheiden nordisch irgendwie - leuchtete mir der Schriftzug entgegen. Ueberhaupt, die Hochhaeuser hier, das ist schon faszinierend. Die Architektur, was die sich hier einfallen lassen... eine Mischung aus Peking (was die Ausgefallenheit angeht und den Platz zwischen den Gebaeuden) und Antalya (die Wohnhaeuser und das Klima). Mal sehen, ob ich morgen meine Kamera mal nicht vergesse...
Heute hat mich Penneys Freund L.K., ein halber Bahrainer und halber Englaender, gesittet. Penney gibt sich sehr viel Muehe, dass fuer ihren Gast immer gesorgt ist.

Erst waren wir tanken. Fuer jemanden aus Deutschland ein faszinierendes Erlebnis. 40 Liter Benzin fuer 4 Bahrainsche Dinar. Der Kurs: 1BD = 1,80 Euro..... Ich kann die Autofahrer unter euch bis hierher schreien hoeren....
Dann gabs ein zweites Fruehstueck und danach sind wir zur grossen Moschee gefahren. Ich hatte sowieso mein blaues Kopftuch auf, darum wars kein Problem, reinzukommen, auch wenns ja so gar nicht "typisch muslimisch" aussieht (was auch immer das heissen soll). Bedeckt ist bedeckt. Und fuer Nicht-Muslima hatten sie extra Leih-Umhaenge. Der Fuehrer war Franzose, der seit 11 Jahren in Bahrain lebt und anscheinend zum Isalm konvertiert war. Er konnte total lustig beide Augenbrauen gleichzeitig nach oben hopsen lassen. In der Moschee selbst war eigentlich nicht viel zu sehen. Ein offener, heller Bau mit angenehmer Atmosphaere. Das wirklich spannende war das Gespraech, dass sich hauptsaechlich zwischen L.K. und dem Franzosen entspannte (entsponn?), ueber den Koran, den Islam und muslimische Lebensweisen, alles immer im Vergleich zum juedischen Glauben und zum Christentum. Teilweise sehr argumentativ erzaehlten sie sich gegenseitig Details, die manchmal ein bisschen wie Rechtfertigungen klangen. Oder als ob sie mir beweisen wollten, dass die vermeintlich vorhandenen Vorurteile unbegruendet sind. War total spannend. Ich hab ja keine besondere Meinung zu Religionen, habe mich also dementsprechend zurueck gehalten. aber viel Input bekommen. Wir haben bestimmt zwei Stunden dort verbracht, die ich jetzt auch schlauer bin ;)

Liebe Gruesse
Annika

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Samstag, 9. Januar 2010
Wodka
Wuerdet ihr eine leere Wodkaflasche am Strassenrand erwarten, wenn ihr in eins der arabischen Koenigreiche reist? Ich auch nicht. Die stand aber da.
Fairer Weise muss man sagen, dass das amerikanische Militaer hier einen Stuetzpunkt hat. Nicht irgendeinen, den der ganzen 5. Flotte, wenn ich das richtig verstanden habe. Dementsprechend laufen hier auch viele 20 bis 24jaehrige, weisse Muskelprotze rum. Einen davon habe ich gleich am Anfang in der Wohnung meiner couchsurf-Gastgeberin Penney getroffen. Die Muskeln haetten auch fuer drei Maenner gereicht. *kopfschuettel*
Ich bin erstmal randvoll mit ersten Eindruecken und hundemuede. Trotzdem werd ich nachher Salsa tanzen gehen (Anfaengerkurs, fuer Penney auch das erste Mal). Und uebermorgen mach ich vielleicht einen eintaegigen Tauchkurs, da Penney hier Tauchlehrerin ist.
Frauen duerfen hier uebrigens doch Auto fahren. Bei 1.05 Mio Einwohnern und davon 517.000 Nicht-Bahrani waer das auch verwunderlich. Bahrain scheint die Insel aller nicht-Araber zu sein. Aber selbst die Saudis kommen am Wochenende (das uebrigens statt Sa-So hier Fr-Sa ist, Sonntag ist hier der erste Tag der Woche) hierher, hauptsaechlich wegen all der Dinge, die sie auf IHRER Seite der Bruecke nicht duerfen...

Ich bin also gut angekommen (Gulf Air ist super!): kein Stau oder Schnee auf der Autobahn trotz Freitagnachmittag, ein erfahrener Fahrer, einzig eine kleine Verzoegerung des Abfluges, da die Tragflaechen des Flugzeugs erst enteist und entschneet werden mussten. Gegen Mitternacht hatte es doch etwas zu schneestuermen angefangen. Hier scheint die Sonne und es sind milde 20 Grad bei sehr trockener Luft. Alles im gruenen Bereich.

Annika

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