Montag, 10. August 2009
Blauer Himmel, Sonnenschein
... ich bin so froh in DATONG zu sein!!!


Reim dich oder ich fress dich...


Hab grad von meinem Sitznachbar ein Eis ausgegeben bekommen :)
Datong selbst ist superhaesslich und die Luft voll mit dreckigem Staub. Als ich gestern anreiste, sah es so aus, als ob sie die Stadt abreissen und alles neu bauen mit gesichtslosen Hochhaeusern. Wahrscheinlich truegt der Eindruck nicht allzu sehr.
Da ich jetzt mit einer netten Tirolerin Verabredet bin, muesst ihr vorerst auf Geschichten verzichten (heut ist echt ein Goethe an mir verloren gegangen...)

Liebe Gruesse
Annika

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Sonntag, 9. August 2009
Hai Inn
Dieses Hostel treibt mich noch in den Wahnsinn. An vielen Stellen hochgelobt, ist es aber nicht besser als andere. Einziger Vorteil: es ist leise, weil nett in einem Hutong gelegen (ein Pekinger Altbauwohnviertel, in dem die Haeuser nur maximal zwei Etagen haben). Kein Bau- oder Strassenlaerm. Aber die Organisation hier.... den Angestellten ist so ziemlich egal, was man macht. Alles andere als hilfreich oder freundlich, nicht mal als Reaktion auf ein Laecheln oder den Versuch, nett und offen zu sein. Sobald man mehr Infos haben moechte, als das angeschlossene Reisebuero kostenlos rausrueckt, ist man mit dem Internet besser bedient.... Es sei denn man ist ein "handsome looking western guy". Da koennen die Maedels dann auf einmal scherzen lachen und sind sofort mit Hilfe und Rat dabei...
*hmpf*

Hab grad noch zu viel zu organiseren, darum keine weiteren Geschichtchen...

Liebe Gruesse
Annika

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Freitag, 7. August 2009
Ein Ding der Unmoeglichkeit
Es scheint ein Ding der Unmoeglichkeit zu sein, in Datong - einer relativ kleinen, chineschischen Stadt - ein Zugticket nach Ulan Bator zu bekommen... Jedenfalls gibt es dazu im Internet keine Informationen anderer Reisender. Nur die Timetabels hab ich gefunden. Zuege fahren also :)
Ich muss mir meine Fahrt nach Mongolia wohl zusammenstueckeln. Nach Datong mit dem Zug, dann wohl mit dem Bus an die Grenze nach Erlian/Erenhot (denn der Zug faehrt nur dreimal die Woche, und das ist der Transsib-Zug, also wohl ausgebucht), dann mit einem Minibus UEBER die Grenze und dann... auf einen mongolischen Zug hoffen, von dem ich weiss, dass er faehrt, aber nicht wann...

Das zu den aktuellen Reiseproblemen.

Heute habe ich die Peking-Ente abgehakt. War super. Echt lecker, dass erste gute Essen hier in Peking. Bisher hatte ich nur Enttaeuschungen, also richtig schlechtes Essen... was sonst eher schwierig in China zu finden war. Ich esse ja meistens in den kleinen Garkuechen, da hat mich das schlechte Essen wirklich erstaunt. Naja, aber die Ente hat mich wieder mit der pekingschen Kueche versoehnt.

Mauer ist auch abgehakt. Kann man uebrigens NICHT aus dem Weltall sehen, das hat selbst der erste chinesische Astronaut bestaetigt. Ich hab sie direkt unter meinen Fuessen gehabt und dank des relativ undiesigem Wetters konnte ich sie da auch sehen. Leider funktionierte meine Kamera nicht. Als ich die wenigen Touristen, die auf dem Mauerabschnitt, den ich mir ausgesucht hatte (Huanghuacheng), hinter mir gelassen und den ersten Hoehepunkt erklommen hatte, bot sich ein umwerfender Anblick, der auf Fotos sowieso einfach nicht wirkt. Wie sich dieses Bauwerk die Huegel rauf- und runterschlaengelt! Atemberaubend!!!

Mit von der Partie war eine Chinesin aus Harbin, die - Ausnahmen bestaetigen die Regel - allein unterwegs war. Wir hatten uns zwischendurch beim Hochschnaufen kennengelernt und sind dann den Rest des Weges zusammen unterwegs gewesen. Auch wenn sie allein unterwegs war, das typische "unzaehlige Fotos machen und sich in allen moeglichen attraktiven Posen knipsen lassen" lag ihr trotzdem im Blut, so dass es gaaanz viele Fotos von mir auf der Mauer und noch mehr von ihr auf der Mauer gibt. Auf unserer letzten Station waren wir dann ganz allein und haben bestimmt eine Stunde dort gesessen, Fotos gemacht oder die Aussicht genossen. Die Mauer verlief weiter einen naechsten Huegel steil an der Suedseite hinauf und im Osten wieder runter, machte dann einen Knick nach Norden und ging dann einen Berg, keinen Huegel mehr, rauf, ganz bis auf die spitze Spitze, verschwand dort im Dunst. So beeindruckend, dass ich kein passendes Wort dafuer finde. Von dem Knick aus war die Mauer auch im Originalzustand, also ziemlich bewachsen. Eigentlich bereu ich es ein kleines bisschen, nicht noch dorthin gelaufen zu sein - aber ich habs ja gesehen.
“Unser" Stueck war zwar restauriert, aber nur die notwendigen Dinge. Oft wuchs noch Unkraut aus den Ritzen. Touristisch erschlossen war es kaum, also auch fast keine Strassenhaendler, die aber dafuer umso hartnaeckiger. Und niemand, der sauber macht. Ueberall Plastikmuell, wenn man ueber den Rand in den daruntergelegenen Wald schaute, teilweise haben sie in die Wachtuerme geschissen... Aber nur auf dem ersten Kilometer, der auch der anstrengenste war. Die wenigen Besucher haben mit Chinaboellern - die man bei den Souvenierverkaeufern kriegen konnte - auf sich aufmerksam gemacht. Komische Reisekultur, die die Chinesen da pflegen.

Nana - so hiess meine Kurzreisebegleitung - ist 40, Bibliothekarin und unverheiratet, spricht etwas Englisch und lernt Russisch. Sie hat mir anschliessend zu einem Bett direkt unter der Mauer verholfen. Am naechsten Morgen (also heute) bin ich dann mit dem Bus wieder zurueck gefahren. Auf der Hinfahrt war ich mal wieder ausgetrickst worden, mehr oder weniger, da ich von dem Bus nichts wusste und den Preis nicht schriftlich vorm Einsteigen in den Minivan festgehalten habe... *grummel*
Postkarten hab ich auch gekauft, viel zu teuer wahrscheinlich, aber die alte, fast zahnlose chinesische Oma war einfach zu lustig. Ich hab zwar gehandelt, aber ich bin darin grottenschlecht, so dass ich sie zwar guenstiger, aber immer noch zu teuer erstand.
Gegen Mittag wieder in Peking habe ich mich dann auf zur mongolischen Botschaft gemacht und JAAAA mein Pass war zurueck, mit dem ersehnten Sticker drin! Jetzt kanns also wirklich losgehen 

Freut sich
Annika

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Mittwoch, 5. August 2009
Willkommen in Peking
So, jetzt meld ich mich aus Peking. Bin gestern nachmittag angereist. Meine allererste Erfahrung: eine hektische Verkaeuferin, die mir eine russische Stadtkarte fuer eine englische verkaufen wollte. Zudem war sie veraltet. Und ueberteuert. Da ich aber eine brauchte und die wichtigsten Namen auch in "normalen" Buchstaben vorhanden waren, kaufte ich sie trotzdem.
Naechstes Abenteuer: anstehen fuer ein Taxi in einer 200m langen Schlange. Wer irgendwo mal gelesen hat, dass Chinesen kein Anstehen kennen und Draengeln und Ellbogen einen ans Ziel bringen, der ist falsch informiert. Fuer die Olymiade wurde die Bevoelkerung auf Schlangestehen gedrillt. Ebenso auf Rotzverzicht auf der Strasse und Rauchen UEBERALL. All das gibts (fast) nicht mehr.
Die Taxischlange war auch sehr effektiv. 10 bis 12 Taxen wurden gleichzeitig beladen und rauschten im Konvoi davon, so dass die naechsten nachruecken konnten. Trotzdem gabs eine faustechte Auseinandersetzung zwischen zwei Taxianweisern, die die Leute in die Taxi verfrachteten und die offensichtlich fuer zwei unterschiedliche Unternehmen arbeiteten. Das Taxi brachte mich fuer weniger als 5 Euro mehr als 15 km weit. In Bremen ist es andersrum, da zahlt man fuer 5km 15 Euro...

Mein Hostel ist echt nett, leider muss ich morgen wohl raus, da ich nur zwei Tage gebucht habe und sie anscheinend am Wochenende ausgebucht sind *hmpf*

Heute war ich dann gleich bei der mongolischen Botschaft. Das Visaoffice ist ein kleines Fenster zur Strasse und nur geoeffnet von 9 bis 11. Ich war um zwanzig vor da, weil es aber fuer die einzelnen Leute so lange dauerte (...) machte der Laden zu, als nur noch ein Mann vor mir war. ARRRRRRGHGHGHGHSS!!!!

Nun ja, mein Schicksal teilte ich mit einem netten Hollaender, mit dem ich den Rest des Tages in der Stadt rumstreunte. Hab das Observatorium und den Himmelstempel besucht. Ersteres hatte nur ein paar kauzige, auslaendische Astronomen zu Besuch, die Uebernbleibsel der Sonnenfinsternis. Letzteres war mal wieder ueberlaufen mit chinesischen Touristen. Doch auch hier galt die goldene Regel: einfach einen Nebenweg benutzen, dann ist man mutterseelenallein oder trifft alte Chinesen, die Haeckisaeck spielen oder sich musikalisch betaetigen. Viel angenehmer. Der Tempel ist sowieso viel zu gut restauriert, um noch original zu sein. Und langsam reichts mir mit Kopien.
Morgen werd ich dann mal frueher aufstehen, damit das mit dem Visa auch klappt. Danach ist dann die Mauer dran. Mal sehen, ob ich da einen Fuss an den Grund kriege...

Liebe Gruesse
Annika

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