Freitag, 19. Februar 2010
Blaue Flecken
asrddw, 15:37h
Die letzte Woche war echt anstrengend. Und das schlimmste ist: sie ist noch nicht vorbei. Heute haben wir nur drei Stunden arbeiten koennen, dann waren alle Bins voll. 300 Stueck warten jetzt darauf, gepackt zu werden! Den Rest des Tages hatten wir frei, denn die Melonensortiermaschinchen kriegt heute Nacht ein Ersatzteil, das extra von der Ostkueste eingeflogen wird (muesste grad gelandet sein). Das war dann aber schon alles von unserem Wochenende, denn wenn das Ding morgen laeuft werden wir Samstag und Sonntag voll arbeiten, eventuell auch Ueberstunden schieben, auch die ganze naechste Woche, denn inzwischen haengen wir hier echt hinterher. Auf dem Feld, auf dem wir heute Schadensbegrenzung betrieben haben, mussten wir mehr als die Haelfte liegen lassen, weil alles schon weich und verdorben war.... Zum Glueck ist das nicht meine Farm...
Meine Arme und Beine sind uebrigens voll mit blauen Flecken, da ich mich als Bin-Girl versucht habe. Ich bin mit Abstand die kraeftigste und groesste Frau in unserem Team, also hab ich in den Tagen, als wir nur acht Leute im Team waren (drei Maenner, fuenf Frauen), eine Schicht an den Bins uebernommen, denn bei acht Stunden und einem Wechsel alle zwei Stunden auf dem Trecker reicht das nicht fuer eine Pause fuer alle Maedels auf dem Trecker. Aber dieser Binjob ist momentan echt stressig. Der schwierigste Part ist es, die oberste Bin vom Stapel zu bekommen (es sind immer drei uebereinander) und ans Ende des Fliessbandes zu wuppen. Die Dinger wiegen 40kg! ANSTRENGEND. Und dann diese vielen Melonen, die auf einen einstuerzen, wenn man in die leere Bin geht und das volle Fliessband wieder anstellt! Die fallen dann einfach auf die Oberschenkel und Arme (man muss sie irgendwie abbremsen, damit sie nicht auf dem Boden auftrumpfen und aufspalten). Ich sehe aus, als ob ich verpruegelt wurde...
wimmert
Annika
Meine Arme und Beine sind uebrigens voll mit blauen Flecken, da ich mich als Bin-Girl versucht habe. Ich bin mit Abstand die kraeftigste und groesste Frau in unserem Team, also hab ich in den Tagen, als wir nur acht Leute im Team waren (drei Maenner, fuenf Frauen), eine Schicht an den Bins uebernommen, denn bei acht Stunden und einem Wechsel alle zwei Stunden auf dem Trecker reicht das nicht fuer eine Pause fuer alle Maedels auf dem Trecker. Aber dieser Binjob ist momentan echt stressig. Der schwierigste Part ist es, die oberste Bin vom Stapel zu bekommen (es sind immer drei uebereinander) und ans Ende des Fliessbandes zu wuppen. Die Dinger wiegen 40kg! ANSTRENGEND. Und dann diese vielen Melonen, die auf einen einstuerzen, wenn man in die leere Bin geht und das volle Fliessband wieder anstellt! Die fallen dann einfach auf die Oberschenkel und Arme (man muss sie irgendwie abbremsen, damit sie nicht auf dem Boden auftrumpfen und aufspalten). Ich sehe aus, als ob ich verpruegelt wurde...
wimmert
Annika
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Donnerstag, 18. Februar 2010
Auf und ab und auf und ab und auf und ab und
asrddw, 16:14h
Herrjemine, das Farmmanagement hier ist echt unausgereift diese Saison. Statt uns letzte Woche schon Sonntag wieder rauszuschicken haben sie uns und die Melonen bis Montag warten lassen - mit dem Ergebnis, dass wir jetzt, wo wir wieder eine Hitzephase haben (ueber 30 Grad jeden Tag) dem Reifwerden nicht hinterherarbeiten koennen. Viele Fruechte werden noch auf dem Feld schlecht und sind einfach verloren. Wir machen ueber 100 Bins taeglich, eine echte Schufterei. Gestern hat unser Team 114 Bins in 8.5 Stunden gesammelt... Das sind alle 6,4 Sekunden eine gepflueckte Melone pro Person. Dazu kommen noch all die ungepflueckten, die man aber kontrolliert hat.... Daher also der heutige Blogtitel. Und Pauls "Team Awesome"? Ha, "nur" 96. Dabei waren sie eine Person mehr als unser Team.... hach ja, die kleinen Konkurrenzspielchen im Arbeitsalltag ;)
Ich kann wirklich sagen, unser Team rockt es. Alle sind motiviert, alle ziehen mit und alle sind abends hundemuede.
Ein Problem erschwert uns die Arbeit jetzt aber noch: die Melonensortiermaschine im Packingshed ist kaputt, schon seit zwei Tagen. Das heisst, dass keine Melonen gepackt werden koennen. Und das heisst, dass all die schoenen Melonen in den Bins im Kuehlraum stehen. Und das wiederum heisst, dass wir keine leeren Bins mehr zurueck bekommen. Und um 14:45h wars heute dann so weit: es ist keine einzige leere Bin mehr uebrig. Alle voll. Muessen so um die 500 sein. Wir haben also den Trecker ausgeschaltet und sind nach Hause gegangen...
Ein Fachmann zur Reperatur ist extra aus Sydney eingeflogen worden und legt heute eine Nachtschicht ein. Mal sehen, ob wir morgen wieder raus koennen. Ansonsten macht die Farm wohl nen ziemlich grossen Verlust, und wir verdienen auch nix.
Da so viel zu tun ist, hat Mick gestern und heute vier weitere Leute eingestellt. Zwei Schweden (sie und er - sie hat heute, nach insgesamt 15 Stunden, davon vier auf dem Trecker) den Job quittiert. Er ist im Shed, hatte also noch nicht wirklich viel zu tun. Eine Deutsche, von der ich zunaechst nicht so ueberzeugt war. Sie hatte gestern angefangen, nach zwei Stunden kam Paul rueber und meinte, sie wuerden dort drueben auf Feld am anderen Ende der Farm "flat out" arbeiten (d.h. soviel wie "volle Pulle") und braeuchten daher noch eine Person. Haha, als ob wir nix tun wuerden. So nahm er unsere Neue wieder mit und wir standen mit 8 Leuten vor einem riesigen Melonenfeld... Zur Erinnerung: Tagesendrechnung 114 zu 96...
Grad hab ich mit Paddy geschnackt (der Ire, die Arbeitsmaschine, die auch schon letztes Jahr da war). Er meinte, nachdem ich Irisch-Mick gefragt hatte, wie viele Bins wir heute gepickt haben: It could not have been a hundred. We did a lot today. We always pick more than you.
Meine Antwort kam prompt: sorry, Paddy, but for two days in a row we had more than your crew. Was Mick mir auch bestaetigte.... *giggle*
Heute hatten wir dann den naechsten Neueinsteiger: Inga, eine Russin, die aber in Kiel aufgewachsen ist. DIE war echt mal ein GUTER Neuzugang. Sie kam in unser Team und hat sich echt viel Muehe gegeben. Mithalten war natuerlich noch nicht drin, sie findet auch noch nicht alle reifen Melonen, aber man kann sehen, dass sie arbeiten WILL. Ich hoffe, wir duerfen sie "behalten". Nett ist sie naemlich auch noch :)
Hach, schon wieder nur Farmgebrabbel. Ich langweil euch hoffentlich nicht damit.
Mein zweiter Farmgeburtstag war uebrigens richtig schoen (abgesehen von der Tatsache, dass ich den ganzen Tag durchpfluecken durfte, da wir aufgrund eines Quitters - Matthias hatte keine Lust mehr - wieder nur acht Leute waren). Abends war ich dann in der Kueche dabei, mir ein leckers Haehnchen im Ofen zuzubereiten, da kamen sie alle in die Kueche, sangen mir ein Staendchen und hatten sogar Partyknaller dabei. Und ZWEI Schokoladenkuchen!!!! Dazu gabs eine XXL-Geburtstagskarte, auf der alle unterschrieben hatten :) Von all "meinen" Taiwanesen habe dort ich Liebeserklaerungen bekommen, wie sie schoener nicht sein koennten *freu*
Da Tim eine Polaroidkamera hat, sind auch Fotos reingeklebt. Super!!! Ein schoener Geburtstag.
Wir haben uebrigens jetzt ein Housebunny, ein kleines Kaninchenbaby, dass irgendwo hinter unserem Donger wohnt und immer auf dem Rasen grast. Suuuuuess! Oder lecker...?
Liebe Gruesse
Annika
Ich kann wirklich sagen, unser Team rockt es. Alle sind motiviert, alle ziehen mit und alle sind abends hundemuede.
Ein Problem erschwert uns die Arbeit jetzt aber noch: die Melonensortiermaschine im Packingshed ist kaputt, schon seit zwei Tagen. Das heisst, dass keine Melonen gepackt werden koennen. Und das heisst, dass all die schoenen Melonen in den Bins im Kuehlraum stehen. Und das wiederum heisst, dass wir keine leeren Bins mehr zurueck bekommen. Und um 14:45h wars heute dann so weit: es ist keine einzige leere Bin mehr uebrig. Alle voll. Muessen so um die 500 sein. Wir haben also den Trecker ausgeschaltet und sind nach Hause gegangen...
Ein Fachmann zur Reperatur ist extra aus Sydney eingeflogen worden und legt heute eine Nachtschicht ein. Mal sehen, ob wir morgen wieder raus koennen. Ansonsten macht die Farm wohl nen ziemlich grossen Verlust, und wir verdienen auch nix.
Da so viel zu tun ist, hat Mick gestern und heute vier weitere Leute eingestellt. Zwei Schweden (sie und er - sie hat heute, nach insgesamt 15 Stunden, davon vier auf dem Trecker) den Job quittiert. Er ist im Shed, hatte also noch nicht wirklich viel zu tun. Eine Deutsche, von der ich zunaechst nicht so ueberzeugt war. Sie hatte gestern angefangen, nach zwei Stunden kam Paul rueber und meinte, sie wuerden dort drueben auf Feld am anderen Ende der Farm "flat out" arbeiten (d.h. soviel wie "volle Pulle") und braeuchten daher noch eine Person. Haha, als ob wir nix tun wuerden. So nahm er unsere Neue wieder mit und wir standen mit 8 Leuten vor einem riesigen Melonenfeld... Zur Erinnerung: Tagesendrechnung 114 zu 96...
Grad hab ich mit Paddy geschnackt (der Ire, die Arbeitsmaschine, die auch schon letztes Jahr da war). Er meinte, nachdem ich Irisch-Mick gefragt hatte, wie viele Bins wir heute gepickt haben: It could not have been a hundred. We did a lot today. We always pick more than you.
Meine Antwort kam prompt: sorry, Paddy, but for two days in a row we had more than your crew. Was Mick mir auch bestaetigte.... *giggle*
Heute hatten wir dann den naechsten Neueinsteiger: Inga, eine Russin, die aber in Kiel aufgewachsen ist. DIE war echt mal ein GUTER Neuzugang. Sie kam in unser Team und hat sich echt viel Muehe gegeben. Mithalten war natuerlich noch nicht drin, sie findet auch noch nicht alle reifen Melonen, aber man kann sehen, dass sie arbeiten WILL. Ich hoffe, wir duerfen sie "behalten". Nett ist sie naemlich auch noch :)
Hach, schon wieder nur Farmgebrabbel. Ich langweil euch hoffentlich nicht damit.
Mein zweiter Farmgeburtstag war uebrigens richtig schoen (abgesehen von der Tatsache, dass ich den ganzen Tag durchpfluecken durfte, da wir aufgrund eines Quitters - Matthias hatte keine Lust mehr - wieder nur acht Leute waren). Abends war ich dann in der Kueche dabei, mir ein leckers Haehnchen im Ofen zuzubereiten, da kamen sie alle in die Kueche, sangen mir ein Staendchen und hatten sogar Partyknaller dabei. Und ZWEI Schokoladenkuchen!!!! Dazu gabs eine XXL-Geburtstagskarte, auf der alle unterschrieben hatten :) Von all "meinen" Taiwanesen habe dort ich Liebeserklaerungen bekommen, wie sie schoener nicht sein koennten *freu*
Da Tim eine Polaroidkamera hat, sind auch Fotos reingeklebt. Super!!! Ein schoener Geburtstag.
Wir haben uebrigens jetzt ein Housebunny, ein kleines Kaninchenbaby, dass irgendwo hinter unserem Donger wohnt und immer auf dem Rasen grast. Suuuuuess! Oder lecker...?
Liebe Gruesse
Annika
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Sonntag, 14. Februar 2010
Ein Tiger zum Valentinstag
asrddw, 06:08h
Anfang der Woche (es ist schon wieder unglaublicher Weise Sonntag! Kinder, wie die Zeit vergeht...) hat Boss-Mick etwas getan, was er sonst noch nie gemacht hat. Er hat Leute entlassen, weil sie nicht gut genug arbeiteten. In all den anderen Saisons hat er immer alle mitgeschleift. Diesmal scheint er es - zumindest im Feld - ein bisschen forcierter anzugehen. Die zwei Englaenderinnen haben noch Schonfrist, weil sie ja erst ein paar Tage da sind. Aussieben geht so: man schickt die Mannschaft auf ein reifes Feld und kontrolliert dann bei jeder Person die Reihe ganz genau. Findet man auf 20m mehr als eine Melone, die schon "geslipt" ist (d.h. der Stamm faengt schon an, sich selbst von der Melone zu loesen, da ist dann so ein kleiner Riss zu sehen), dann gibts erstmal ne freundliche Erklaerung: "du musst genauer hinsehen". Das wird ne Stunde spaeter wiederholt. Sind da immer noch zu viele reife Melonen liegen gelassen worden, gibts ne ernste Ermahnung. Anschliessend wird nur noch kontrolliert, ohne Kommentar. In unserem Team waren zwei Kandidaten: Peter und Marx. Peter war ja aus dem Packshed geflogen, weil er langsam war und eine fantastische arbeitsminimierungstechnik hatte - daneben stehen und anderen zusehen, wie sie mit anpacken und helfen. Draussen gings dann besser, er hats immerhin immer versucht, sich anzustrengen. Gebracht hats aber nix. Er ist einfach nicht in der Lage, Melonen zu pfluecken, auch wenn er sich zumindest immer bemueht. Ein Traeumer, voellig planlos. SO anspruchsvoll ist der Job ja nun auch wieder nicht. Dass jemand auch dann nicht kann, wenn ers wirklich versucht, seh ich hier auch das erste Mal.
Marx war Kandidat, weil er nur arbeitet, wenn er muss, sprich, wenn Paul oder Mick da sind. Meine Anwesenheit hat ihn nicht interessiert, da spazierte er nur ueber die Melonen. Da ich nicht in der Position bin, ihm zu sagen, wos langgeht, hab ich ihm nur jedes Mal wieder die Melonen unter die Nase gehalten, die ich fand, mit dem Kommentar: "deins". Zur Mittagspause war klar, dass Peter gegangen werden wird. Und irgendwie wussten es auch gleich alle, weil Paul mal wieder seine Klappe nicht halten konnte. Daraufhin machte sich Marx nachmittags nen richtig faulen Lenz. Ich sagte Paul uebers Walky-Talky bescheid. Kaum war er da, ging alles super. Kaum war er wieder weg, war alles wieder beim alten, wie auf Knopfdruck. Das Ende vom Lied war dann, dass Mick die zwei nach der Arbeit zu sich ins Buero geladen hat. Peter, um ihn nach Hause zu schicken und Marx, um ihn ernsthaft zu verwarnen. Daraufhin hat der dann abends aber beschlossen, auch zu gehen. Freiwillig. Besser fuer ihn und fuer uns. Das Team, das an diesem Dienstag ganz fuerchterlich nervoes gewesen war (wer ist das nicht, wenn ihm der Boss staendig auf die Finger schaut), war am Mittwoch dann wie entfesselt und befreit. Sie wurden nicht mehr als "Asiaten" alle in einen Topf als schlechte Arbeiter geworfen und hatten unter zwei Aergerverursachern - einem faulen Sack und einer Niete - zu leiden. Selbst Marcel, der anfangs auch immer ne Menge liegen liess, hat seit Dienstag den Dreh raus. Er ist zwar langsam, aber er nimmt die Sache jetzt etwas ernster und seine Zeit geht eben fuers Melonengruendlichchecken drauf, was voellig in Ordnung ist. Als "Ersatz" bekamen wir dann aus Paul Team Boots, den dort absoluten Lahmarsch dazu - war ja klar, das Paul sojemanden in seinem Team nicht haben will und den zu uns abschiebt. Na toll. Als zweiten Ersatz kam Matthias aus dem Shed wieder zurueck aufs Feld, worueber er weniger erfreut war. Seine Unlust, jetzt wieder in der Sonne "Knochenarbeit" machen zu muessen, war ihm deutlich ins Gesicht geschrieben. Im Shed ists halt immer schoen kuehl und man kann Schwaetzchen halten und faul sein. So ist das Team also wieder genau da, wos vorher auch war..... Aber das kriegen wir naechste Woche geloest. Matthias muss einfach nur drueber wech kommen, dann wird das schon. Und er wird hoffentlich merken, dass das Team-Sein und die Arbeit hier draussen einfach netter sind, auch wenn man ackert. Und Boots - oh je, keine Ahnung, wie wir das loesen sollen. Der ist einfach nur strohdoof. Verschwendet keinen einzigen Gedanken darauf, was und wie er da grad was tut. *seufz*
Hat sich also einiges gewandelt in den letzten Tagen. Dummer Weise waren wir trotz grossmundiger Versprechungen von Mick schon am Donnerstag mit allem fertig. Sogar alle Honigmelonen ernteten wir Donnerstag schon, bei bruetender Mittagshitze. Honigmelonen: eine Mannschaft geht voraus und schneidet sie mit Messern ab, die zweite faehrt mit dem Trailer hinterher und sammelt sie ein, was echt ein gutes Konditionstraining ist. Unser Team war die Sammelmannschaft. Es waren leider gaaaaanz viele Melonen und dann auch noch Riesendinger mit bis zu 8 kg. Trotzdem schafften wir in 2,5 Stunden 75 Bins - der Schnitt bei Netzmelonen liegt bei 8 pro Stunde. Honigmelonen sind also ein ganz andrer Schnack. Wir haben alle RICHTIG geschwitzt und ein gutes workout gehabt. Tja, und Freitag war dann frei, genau wie Samstag und Sonntag. Vorige Woche war schon nicht voll und fuer naechste Woche kann ich das auch nicht wirklich kommen sehen. Ich habe schon beim Jobshop angerufen, denn ich bin nicht nach Australien zurueckgeflogen um drei Tage lang im Bett zu liegen und nix zu tun! Ich will hier nicht weg, aber wenn Boss-Mick meint, alle anfallende Extraarbeit Leuten geben zu muessen, die absolut faul sind (am Wochendende wurde das Plastik alter Felder aufgesammelt) statt es Leuten zu geben, die hier schon ein Weilchen gezeigt haben, dass sie arbeiten koennen und vor allem WOLLEN, dann seh ich keinen Grund, hier laenger zu bleiben als noetig. Da ich eben eigentlich nicht hier weg will, hab ich Mick gegenueber kurz fallen gelassen, dass ich naechste Woche vielleicht die Farm verlasse. Denn so funktioniert das hier meistens, das man kriegt was man will. Ich wette zehn zu eins, dass Mick Paul am Montag drauf ansetzt, mich auszuhorchen *kicher*
Wie dem auch sei, wenn ich hier kein Geld verdienen kann, dann MUSS ich weg. 32 Stunden reichen fuer meine Kalkulationen nicht aus.
Gestern habe ich dann mit all den Taiwanesen das lunare Neujahr gefeiert. In chinesischen Kalendern ist heute der erste Tag des Jahres des Tigers. In China ist dieses Fest das groesste Familienfest des Jahres, die Tage, an denen die gesamte - also wirklich die gesamte - Familie beisammensitz bei gutem Essen. Abends werden dann (Gluecks)Spiele gespielt bis das neue Jahr anbricht. Da ich ja schon so gut wie adoptiert bin in unserer Taiwanesischen Community habe ich also Cookies gebacken und mich abends daran versucht, Sushi zu machen. Es war richtig lustig zu sehen, wie all die anderen ganz aufgeregt waren, jeder in der Kueche was andres zu zaubern versuchte und sich dann nachmittags erst alle ums Zimmerputzen kuemmerten und dann alle huebsch machten, denn das ist so Brauch: alles aufraeumen und sauber machen und dann, am besten in neuen, ungetragenen Klamotten, frisch geduscht und Feingemacht an der Festtafel zu versammeln. Symbolik hat in diesen Kulturen einen ganz andren Stellenwert als bei uns. Ich hab mich dann mitreissen lassen und mich auch mal in Schale geworfen, so weit das den moeglich war. Ohhhh, und das Essen war soooooo guuuuut.... *seufz*
Abends habe ich Majang spielen gelernt, ein chinesisches Kartenspiel, bei dem es allerdings ueblicherweise keine Karten, sondern Spielsteine mit verschiedenen Symbolen drauf sind. Lustig wars, und jetzt ist der Tiger da! Heute ist es dann mal wieder sonntaeglich traege hier, heiss und sonnig und in zwei Stunden wolln wir zum Strand fahren, sicher ein guter Ort fuer nen Valentinstag. Apropos Valentinstag: Farmtratsch gabs an diesem langen Wochenende auch schon. Der Kanadier, der in den letzten Wochen bei drei Frauen hier schon abgeblitzt ist, hatte endlich Erfolg bei der Franzoesin. Die ist zwar fuenf Jahre aelter als er, aber das schien ihn dann nicht mehr zu stoeren. Ausserdem hatte er ja schon die ganze Woche "darauf hin gearbeitet". Freitagnacht sind die zwei dann im ehemaligen Zimmer von Peter und Marx gelandet und haben sich wohl lautstark dort vergnuegt. Das hat Tim und Jenny, die neben an wohnen, schon etwas irritiert... andere Laender, andere Sitten.... ist doch ne schoene Geschichte fuer den Valentinstag, so eine junge Liebe, oder ;)
Einen Kuss fuer euch!
Annika
Marx war Kandidat, weil er nur arbeitet, wenn er muss, sprich, wenn Paul oder Mick da sind. Meine Anwesenheit hat ihn nicht interessiert, da spazierte er nur ueber die Melonen. Da ich nicht in der Position bin, ihm zu sagen, wos langgeht, hab ich ihm nur jedes Mal wieder die Melonen unter die Nase gehalten, die ich fand, mit dem Kommentar: "deins". Zur Mittagspause war klar, dass Peter gegangen werden wird. Und irgendwie wussten es auch gleich alle, weil Paul mal wieder seine Klappe nicht halten konnte. Daraufhin machte sich Marx nachmittags nen richtig faulen Lenz. Ich sagte Paul uebers Walky-Talky bescheid. Kaum war er da, ging alles super. Kaum war er wieder weg, war alles wieder beim alten, wie auf Knopfdruck. Das Ende vom Lied war dann, dass Mick die zwei nach der Arbeit zu sich ins Buero geladen hat. Peter, um ihn nach Hause zu schicken und Marx, um ihn ernsthaft zu verwarnen. Daraufhin hat der dann abends aber beschlossen, auch zu gehen. Freiwillig. Besser fuer ihn und fuer uns. Das Team, das an diesem Dienstag ganz fuerchterlich nervoes gewesen war (wer ist das nicht, wenn ihm der Boss staendig auf die Finger schaut), war am Mittwoch dann wie entfesselt und befreit. Sie wurden nicht mehr als "Asiaten" alle in einen Topf als schlechte Arbeiter geworfen und hatten unter zwei Aergerverursachern - einem faulen Sack und einer Niete - zu leiden. Selbst Marcel, der anfangs auch immer ne Menge liegen liess, hat seit Dienstag den Dreh raus. Er ist zwar langsam, aber er nimmt die Sache jetzt etwas ernster und seine Zeit geht eben fuers Melonengruendlichchecken drauf, was voellig in Ordnung ist. Als "Ersatz" bekamen wir dann aus Paul Team Boots, den dort absoluten Lahmarsch dazu - war ja klar, das Paul sojemanden in seinem Team nicht haben will und den zu uns abschiebt. Na toll. Als zweiten Ersatz kam Matthias aus dem Shed wieder zurueck aufs Feld, worueber er weniger erfreut war. Seine Unlust, jetzt wieder in der Sonne "Knochenarbeit" machen zu muessen, war ihm deutlich ins Gesicht geschrieben. Im Shed ists halt immer schoen kuehl und man kann Schwaetzchen halten und faul sein. So ist das Team also wieder genau da, wos vorher auch war..... Aber das kriegen wir naechste Woche geloest. Matthias muss einfach nur drueber wech kommen, dann wird das schon. Und er wird hoffentlich merken, dass das Team-Sein und die Arbeit hier draussen einfach netter sind, auch wenn man ackert. Und Boots - oh je, keine Ahnung, wie wir das loesen sollen. Der ist einfach nur strohdoof. Verschwendet keinen einzigen Gedanken darauf, was und wie er da grad was tut. *seufz*
Hat sich also einiges gewandelt in den letzten Tagen. Dummer Weise waren wir trotz grossmundiger Versprechungen von Mick schon am Donnerstag mit allem fertig. Sogar alle Honigmelonen ernteten wir Donnerstag schon, bei bruetender Mittagshitze. Honigmelonen: eine Mannschaft geht voraus und schneidet sie mit Messern ab, die zweite faehrt mit dem Trailer hinterher und sammelt sie ein, was echt ein gutes Konditionstraining ist. Unser Team war die Sammelmannschaft. Es waren leider gaaaaanz viele Melonen und dann auch noch Riesendinger mit bis zu 8 kg. Trotzdem schafften wir in 2,5 Stunden 75 Bins - der Schnitt bei Netzmelonen liegt bei 8 pro Stunde. Honigmelonen sind also ein ganz andrer Schnack. Wir haben alle RICHTIG geschwitzt und ein gutes workout gehabt. Tja, und Freitag war dann frei, genau wie Samstag und Sonntag. Vorige Woche war schon nicht voll und fuer naechste Woche kann ich das auch nicht wirklich kommen sehen. Ich habe schon beim Jobshop angerufen, denn ich bin nicht nach Australien zurueckgeflogen um drei Tage lang im Bett zu liegen und nix zu tun! Ich will hier nicht weg, aber wenn Boss-Mick meint, alle anfallende Extraarbeit Leuten geben zu muessen, die absolut faul sind (am Wochendende wurde das Plastik alter Felder aufgesammelt) statt es Leuten zu geben, die hier schon ein Weilchen gezeigt haben, dass sie arbeiten koennen und vor allem WOLLEN, dann seh ich keinen Grund, hier laenger zu bleiben als noetig. Da ich eben eigentlich nicht hier weg will, hab ich Mick gegenueber kurz fallen gelassen, dass ich naechste Woche vielleicht die Farm verlasse. Denn so funktioniert das hier meistens, das man kriegt was man will. Ich wette zehn zu eins, dass Mick Paul am Montag drauf ansetzt, mich auszuhorchen *kicher*
Wie dem auch sei, wenn ich hier kein Geld verdienen kann, dann MUSS ich weg. 32 Stunden reichen fuer meine Kalkulationen nicht aus.
Gestern habe ich dann mit all den Taiwanesen das lunare Neujahr gefeiert. In chinesischen Kalendern ist heute der erste Tag des Jahres des Tigers. In China ist dieses Fest das groesste Familienfest des Jahres, die Tage, an denen die gesamte - also wirklich die gesamte - Familie beisammensitz bei gutem Essen. Abends werden dann (Gluecks)Spiele gespielt bis das neue Jahr anbricht. Da ich ja schon so gut wie adoptiert bin in unserer Taiwanesischen Community habe ich also Cookies gebacken und mich abends daran versucht, Sushi zu machen. Es war richtig lustig zu sehen, wie all die anderen ganz aufgeregt waren, jeder in der Kueche was andres zu zaubern versuchte und sich dann nachmittags erst alle ums Zimmerputzen kuemmerten und dann alle huebsch machten, denn das ist so Brauch: alles aufraeumen und sauber machen und dann, am besten in neuen, ungetragenen Klamotten, frisch geduscht und Feingemacht an der Festtafel zu versammeln. Symbolik hat in diesen Kulturen einen ganz andren Stellenwert als bei uns. Ich hab mich dann mitreissen lassen und mich auch mal in Schale geworfen, so weit das den moeglich war. Ohhhh, und das Essen war soooooo guuuuut.... *seufz*
Abends habe ich Majang spielen gelernt, ein chinesisches Kartenspiel, bei dem es allerdings ueblicherweise keine Karten, sondern Spielsteine mit verschiedenen Symbolen drauf sind. Lustig wars, und jetzt ist der Tiger da! Heute ist es dann mal wieder sonntaeglich traege hier, heiss und sonnig und in zwei Stunden wolln wir zum Strand fahren, sicher ein guter Ort fuer nen Valentinstag. Apropos Valentinstag: Farmtratsch gabs an diesem langen Wochenende auch schon. Der Kanadier, der in den letzten Wochen bei drei Frauen hier schon abgeblitzt ist, hatte endlich Erfolg bei der Franzoesin. Die ist zwar fuenf Jahre aelter als er, aber das schien ihn dann nicht mehr zu stoeren. Ausserdem hatte er ja schon die ganze Woche "darauf hin gearbeitet". Freitagnacht sind die zwei dann im ehemaligen Zimmer von Peter und Marx gelandet und haben sich wohl lautstark dort vergnuegt. Das hat Tim und Jenny, die neben an wohnen, schon etwas irritiert... andere Laender, andere Sitten.... ist doch ne schoene Geschichte fuer den Valentinstag, so eine junge Liebe, oder ;)
Einen Kuss fuer euch!
Annika
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Samstag, 6. Februar 2010
Riverdance und Fahrradwerkstatt
asrddw, 17:09h
Sieben Fahrradleichen befanden sich seit meiner Ankunft hier im Schuppen. Boss-Mick hat sie angeschleppt, damit wir damit nach Waroona-Stadt fahren koennen. Die einzigen zwei, deren Reifen nicht platt waren, hatten aber keine funktionierenden Bremsen. Einmal sind wir damit zur Schwimmhalle gefahren (ich hab jetzt einen Fitnessplan mit Fannie: dreimal die Woche schwimmen gehen). Die liegt auf nem Huegel. Wenn man dann total ausgepowert vom Schwimmen das Rad den Huegel runterSCHIEBEN muss, ist das nicht witzig...
Da unsere Arbeitswoche diesmal schon Freitag um 10h vorbei war, konnte ich gestern entspannen. Fuer heute stand mein Programm dann schon fest: frueh aufwachen (is man ja so gewohnt), nach dem Fruehstueck die Raeder alle vorkramen und mal checken, was denn eigentlich noch so brauchbar ist. Boss-Mick kam vorbei, sah mich rumbasteln und gesellte sich dazu, da auch fuer ihn heute kaum arbeit da war, nachdem er Flickzeug im Ort gekauft hatte. Nach sechs Stunden Bastelei - ich hab mir jede Menge Zeit gelassen und es waren insgesamt sechs Reifen zu flicken oder mit heilen auszutauschen - fahren jetzt fuenf Raeder wieder und bremsen auch alle. Zwei Leichen sind noch da zum Zerfleddern, obwohl ich nicht wirklich viel dran gelassen habe. Ein Reifen war heute abend leider schon wieder platt, das mach ich dann morgen, bevor wir zum Schwimmen fahren.
Was gibts noch zu berichten? Meine Taiwanesen lieben mich, ich liebe meine Taiwanesen. Am Donnerstag war allerdings der Wurm drin - erst uebersahen sie alle reifen Melonen, dann fuhren wir langsamer und prompt fingen sie an, gruene zu pfluecken... irgendwann musste ich dann Paul bescheid sagen, damit er sie mal einnordet. Dabei waren sie Mittwoch noch best-team-ever. Aber solche Tage hat man mal. Ich bin inzwischen zum Sklaventreiber aufgestiegen, denn unsere Gruppe ist jetzt mit neun Leuten ueberbesetzt, so dass eine/r - also ich - immer hinter dem Rest herlaeuft und uebersehenes einsammelt, die Ernte auf Muell oder Gruenzeugs checkt und den Ueberblick behaelt. Da die aber ja eigentlich alles richtig machen, hab ich wenig zu tun - nur die Verantwortung zu tragen. Besser bezahlt werd ich nicht. Allerdings hat Mick mir zu Anfang einen ganzen Arbeitstag zuviel eingerechnet. Ich wies ihn drauf hin und er wollte es mit der naechsten Abrechnung abziehen, hat er aber nicht. Paul meinte, dass sei Absicht - wenns ums Geld geht, wuerde Mick das nie vergessen. Das sei seine Art, Mehrarbeit zu honorieren, da er mir nicht einfach mehr als den anderen bezahlen kann. Im Endeffekt macht der Tag soviel aus wie 50 cent pro Stunde mehr fuer die naechsten 10 Wochen.... auch nicht schlecht.
Da einige Leute aufgehoert haben, sind drei Neuzugaenge zu verzeichnen: zwei englische Maedels, die ganz fuerchterlich sind. Nehmt alle Vorurteile, die man so ueber junge englische Frauen hat - sie sind geballt hier auf der Farm... Julias Kommentar war nur:" Man koennte ja wenigstens Unterwaesche tragen." Naja, Strintangas haben sie wohl, der Waescheleine nach zu urteilen, aber die sind so klein, da macht der Stoff nicht mehr als zwei Quadratzentimeter aus. Und BHs scheinen sie - zur Freude unserer maennlichen Mitarbeiter - fuer gaenzlich ueberfluessig zu halten. Naja, in zwei Wochen haben die sich auch eingelebt... Heute ist noch ein Ire dazu gekommen, der den Spitznamen Boots (Stiefel) traegt. Der wird aber - wie auch die zwei Maedels, die trotz angeblicher Melonenernteerfahrung absolute Nieten sind - auch in Pauls Team arbeiten. Ueber den kann ich dann also erst in ein paar Tagen laestern ;)
Jetzt ist Riverdancemusik im Gamesroom, da muss ich hin um ein bisschen irisch zu Steptanzen...
Liebe Gruesse
Annika
Da unsere Arbeitswoche diesmal schon Freitag um 10h vorbei war, konnte ich gestern entspannen. Fuer heute stand mein Programm dann schon fest: frueh aufwachen (is man ja so gewohnt), nach dem Fruehstueck die Raeder alle vorkramen und mal checken, was denn eigentlich noch so brauchbar ist. Boss-Mick kam vorbei, sah mich rumbasteln und gesellte sich dazu, da auch fuer ihn heute kaum arbeit da war, nachdem er Flickzeug im Ort gekauft hatte. Nach sechs Stunden Bastelei - ich hab mir jede Menge Zeit gelassen und es waren insgesamt sechs Reifen zu flicken oder mit heilen auszutauschen - fahren jetzt fuenf Raeder wieder und bremsen auch alle. Zwei Leichen sind noch da zum Zerfleddern, obwohl ich nicht wirklich viel dran gelassen habe. Ein Reifen war heute abend leider schon wieder platt, das mach ich dann morgen, bevor wir zum Schwimmen fahren.
Was gibts noch zu berichten? Meine Taiwanesen lieben mich, ich liebe meine Taiwanesen. Am Donnerstag war allerdings der Wurm drin - erst uebersahen sie alle reifen Melonen, dann fuhren wir langsamer und prompt fingen sie an, gruene zu pfluecken... irgendwann musste ich dann Paul bescheid sagen, damit er sie mal einnordet. Dabei waren sie Mittwoch noch best-team-ever. Aber solche Tage hat man mal. Ich bin inzwischen zum Sklaventreiber aufgestiegen, denn unsere Gruppe ist jetzt mit neun Leuten ueberbesetzt, so dass eine/r - also ich - immer hinter dem Rest herlaeuft und uebersehenes einsammelt, die Ernte auf Muell oder Gruenzeugs checkt und den Ueberblick behaelt. Da die aber ja eigentlich alles richtig machen, hab ich wenig zu tun - nur die Verantwortung zu tragen. Besser bezahlt werd ich nicht. Allerdings hat Mick mir zu Anfang einen ganzen Arbeitstag zuviel eingerechnet. Ich wies ihn drauf hin und er wollte es mit der naechsten Abrechnung abziehen, hat er aber nicht. Paul meinte, dass sei Absicht - wenns ums Geld geht, wuerde Mick das nie vergessen. Das sei seine Art, Mehrarbeit zu honorieren, da er mir nicht einfach mehr als den anderen bezahlen kann. Im Endeffekt macht der Tag soviel aus wie 50 cent pro Stunde mehr fuer die naechsten 10 Wochen.... auch nicht schlecht.
Da einige Leute aufgehoert haben, sind drei Neuzugaenge zu verzeichnen: zwei englische Maedels, die ganz fuerchterlich sind. Nehmt alle Vorurteile, die man so ueber junge englische Frauen hat - sie sind geballt hier auf der Farm... Julias Kommentar war nur:" Man koennte ja wenigstens Unterwaesche tragen." Naja, Strintangas haben sie wohl, der Waescheleine nach zu urteilen, aber die sind so klein, da macht der Stoff nicht mehr als zwei Quadratzentimeter aus. Und BHs scheinen sie - zur Freude unserer maennlichen Mitarbeiter - fuer gaenzlich ueberfluessig zu halten. Naja, in zwei Wochen haben die sich auch eingelebt... Heute ist noch ein Ire dazu gekommen, der den Spitznamen Boots (Stiefel) traegt. Der wird aber - wie auch die zwei Maedels, die trotz angeblicher Melonenernteerfahrung absolute Nieten sind - auch in Pauls Team arbeiten. Ueber den kann ich dann also erst in ein paar Tagen laestern ;)
Jetzt ist Riverdancemusik im Gamesroom, da muss ich hin um ein bisschen irisch zu Steptanzen...
Liebe Gruesse
Annika
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Dienstag, 2. Februar 2010
Erstmal ein Bild
asrddw, 14:25h
... und wenn ich von meinen haushaltlichen Taetigkeiten zurueck und noch nicht total muede bin, gibts auch noch was zu lesen. Hier erstma ein Bild von Team Taiwan:

Ganz links ist Marx, dahinter Peter, im gelben Shirt dann Mimi. Der Nicht-Taiwaner ist Pedro, der portugisische Franzose. Der mogelt sich immer auf jedes Bild. Hier hat er zum Glueck mal seine Hosen noch an und zeigt der Kamera nicht seinen Allerwertesten. Rechts von Pedro, im Vordergrund ist Tim, hinter ihm von links nach rechts Jenny, Alisa und Evelyn. Heute ist Marcel wieder zu uns dazu gekommen, weil zwei neue Englaenderinnen eingestellt wurden, die im anderen Team arbeiten.
So, jetzt wisst ihr, wer alles unser Team ausmacht.
Liebe Gruesse
Annika

Ganz links ist Marx, dahinter Peter, im gelben Shirt dann Mimi. Der Nicht-Taiwaner ist Pedro, der portugisische Franzose. Der mogelt sich immer auf jedes Bild. Hier hat er zum Glueck mal seine Hosen noch an und zeigt der Kamera nicht seinen Allerwertesten. Rechts von Pedro, im Vordergrund ist Tim, hinter ihm von links nach rechts Jenny, Alisa und Evelyn. Heute ist Marcel wieder zu uns dazu gekommen, weil zwei neue Englaenderinnen eingestellt wurden, die im anderen Team arbeiten.
So, jetzt wisst ihr, wer alles unser Team ausmacht.
Liebe Gruesse
Annika
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Dienstag, 26. Januar 2010
Evelyn
asrddw, 13:38h
Erstmal: die letzte Ueberschrift war dem wunderschoenen Regenbogen zu verdanken, der an dem Tag ueber der Farm hing. Der oder die versierte Physiker/in weiss, dass zu diesem Naturphaenomen Regen gehoert - den hatten wir an dem Tag auch. Es war den ganzen Tag schwuelheiss gewesen und spaetnachmittags gingen dann ein paar grosse Tropfen nieder. Nicht genug, um die Erde wirklich satt zu machen, aber genug fuer ein bisschen Farbe am Himmel :)
Und die Ueberschrift heute ist der Taiwanesin gewidmet, die ich bei meiner Aufzaehlung letztes Mal vergessen hab: Evelyn, die taffste von allen. Ihr Englisch ist wirklich gut und da sie sehr sportlich ist, laesst sie alle anderen (mich eingeschlossen) beim Ernten immer "hinter" sich - soweit das beim "Hinterm-Fliessband-Herlaufen" moeglich ist). Sie springt von einer Seite zur anderen, hilft links, hilft rechts und haengt trotzdem nie zurueck. Bin ich froh, dass ich sie habe :)
Heute haben wir bei dreissig Grad dann mal eben locker die A-Crew hinter uns gelassen: 100 Bins voll mit Melonen. Im Schnitt sind in jeder Bin 250 Melonen.... ich sag ja die ganze Zeit, wir sind gut... *zufriedengrins*
Demnaechst mach ich mal Photosession mit Team Taiwan, dann lernt ihr sie auch mal kennen :)
Heute haben wir endlich die Deutschlandflagge im gamesroom aufgehaengt, die ich mitgebracht hatte. Ist zwar Australia-day heute (Nationalfeiertag der Australier), aber die Ozi-Flagge haengt da ja schon...
Bis bald
Annika
Und die Ueberschrift heute ist der Taiwanesin gewidmet, die ich bei meiner Aufzaehlung letztes Mal vergessen hab: Evelyn, die taffste von allen. Ihr Englisch ist wirklich gut und da sie sehr sportlich ist, laesst sie alle anderen (mich eingeschlossen) beim Ernten immer "hinter" sich - soweit das beim "Hinterm-Fliessband-Herlaufen" moeglich ist). Sie springt von einer Seite zur anderen, hilft links, hilft rechts und haengt trotzdem nie zurueck. Bin ich froh, dass ich sie habe :)
Heute haben wir bei dreissig Grad dann mal eben locker die A-Crew hinter uns gelassen: 100 Bins voll mit Melonen. Im Schnitt sind in jeder Bin 250 Melonen.... ich sag ja die ganze Zeit, wir sind gut... *zufriedengrins*
Demnaechst mach ich mal Photosession mit Team Taiwan, dann lernt ihr sie auch mal kennen :)
Heute haben wir endlich die Deutschlandflagge im gamesroom aufgehaengt, die ich mitgebracht hatte. Ist zwar Australia-day heute (Nationalfeiertag der Australier), aber die Ozi-Flagge haengt da ja schon...
Bis bald
Annika
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Samstag, 23. Januar 2010
Regenbogen
asrddw, 13:52h
Kaum meldet man sich mal ein paar Tage nicht, wird gleich rumgemosert.... *tststststs* Hallo, ich ARBEITE! Jeden Tag bis zu neun Stunden.
Montag war meinem Koerper die ganze Sach dann zu viel. Jetlag, fette Erkaeltung und keine Chance, sich damit zu beschaeftigen, weil mit Arbeit oder Muskelreperatur beschaeftigt, der Klimawechsel und ueberhaupt. Ende vom Lied war, dass ich durch eine falsche Hebebewegung Herzrasen bekam und es nicht wieder los wurde. Normalweise leg ich mich einfach komplett flach hinlege, dann ist das im Nullkommanix wech. Aber bei 40 Grad in der prallen Sonne und einem heissgearbeiteten Koerper wollte das einfach nicht funktionieren. Gluecklicherweise war Paul da, der mich abloeste und nach Hause schickte. Da ich aber mindestens 20 Minuten lang ne doppelt so schnelle Herzfrequenz hatte wie sonst, war mein Blutdruck sowas von durcheinander, dass ich ganz fuerchterliche Kopfschmerzen hatte. Im aircongekuehlten Zimmer dauerte es noch 10 Minuten bis ploetzlich alles wieder beim Alten war - abgesehen von den Kopfschmerzen. Ich hab dann den Rest des Tages verschlafen und mich abends bemueht, der besorgten Fragerei saemtlicher Farmbewohner aus dem Weg zu gehen.
(An dieser Stelle: keine Panik -mir geht es gut. Das hab ich manchmal.)
Was mich noch immer beschaeftigt, ist die Erkaeltung. Taeglich morgens mit leichtem Fieber aufwachen und trotzdem Arbeiten gehen machts auch nicht besser. Sie sitzt noch ganz tief drin, aber morgen hat sie mal ne Chance, sich auszutoben, morgen hab ich naemlich FREI
In der vergangenen Woche hat sich mein "team taiwan" dann super gemausert. Dienstag wollte Paul sie noch alle wegschicken, weil sie nicht "sozial" genug sind. Ganz schoen ungerecht, denn die Taiwaner sind nicht die einzigen, die fuer sich bleiben. Wenigstens hocken sie nicht in ihren Zimmern sondern draussen, es ist also jedem anderen freigestellt, die Unterhaltung mit ihnen zu suchen. Andere Leute bekommt man hier fast nie zu sehen, weil sie sich in ihr Zimmer verkriechen, sobald sie von der Arbeit wieder kommen. Paul will nur Leute um sich haben, mit denen er beim picking Spass haben kann, und dass geht mit den Taiwanesen eben nicht problemlos locker, weil ihr Englisch nicht so gut ist. Aber ihnen zu unterstellen, sie wuerden nicht wollen, ist absolut unfair. Ich hatte ne lange Diskussion mit Paul darueber. Aber sie sind noch hier - zum Glueck! Ich witzel jetzt immer, dass ich mir nen Taiwanesischen Pass hole, damit das "team taiwan" auch komplett ist. Ich mag sie, sie moegen mich, alles super. Mit Englisch reden fangen sie jetzt auch an. Und sie arbeiten genau so gut wie das andere Team - meiner Meinung nach sogar besser. Gestern hab ich mit Pauls Mannschaft Honigmelonen geerntet - ich mag meine Leute lieber....
Wer ist denn das ueberhaupt? Zunaechst sind da Jenny und Tim, verheiratet, Krankenschwester und Maschinenbauingeneur, 25 und 26 Jahre alt. Jenny wollte nach Australien und hier arbeiten, sein Traum wars nicht, aber er begleitete sie - und kommt mit allem wesentlich besser zurecht als die zurueckhaltende Jenny. Vor allem mit Englisch. Das hat er sich nur durchs Zuhoeren beigebracht, lesen oder schreiben kann ers nicht. Tim ist auch derjenige, der das Team rockt. Ein richtiges Arbeitstier und Organisationstalent und der heimliche Gruppenfuehrer der Taiwaner.
Mit ihnen nach Australien gereist ist Marx. Sein Englisch ist sehr schlecht, manchmal traeumt er ein bisschen rum, macht seine Sache hier aber ganz gut und ich bin mir sicher, dass er ein ziemliches Schlitzohr ist, dass ihn nur die Sprache begrenzt.
Mimi ist wie ihr Name: klein und niedlich mit Stupsnase und einem Kiecherlachen, mit dem sie den portugiesischen Franzosen voellig um den Finger gewickelt hat. Dumm nur, dass sie einen Freund in Taiwan hat... Alle, besonders Tim und Marx, machen sich einen super Spass daraus, die zwei zu necken.
Dann ist da noch Alisa. Sie ist 30, eher schweigsam und versteht eigentlich so gut wie gar kein Englisch. Sie ist auch keine so gute Pickerin und auf dem Trecker schlaeft sie auch nur (die beiden anderen Maedels machen ihre Jobs richtig gut, besonder Mimi ist ein echter Wirbelwind). Aber beim Ernten gibt sie sich wirklich Muehe und arbeitet hart. In den letzten Tagen hat sie auch angefangen, ein bisschen Englisch zu sprechen. Erstmal nur mit mir... aber auch sie will und versuchts. Da kann mir Paul mit seiner Meinung mal den Buckel runterrutschen!
Wer jetzt mitgezaehlt hat, weiss, dass das noch kein Pickingteam ausmacht, man braucht ja acht Leute. Zunaechst hatten wir einen Deutschen, Matthias, der seine Sache auch ganz gut machte, am zweiten Tag jedoch ausgetauscht wurden gegen einen weiteren Taiwanesen aus dem Packingshed. Der war dort schon als Lahmarsch und Teamverweigerer verschrien und hatte es soweit getrieben, dass Charlie, der Boss-Boss, einen Anfall bekam und ihn zur Schnecke machte. Mick hat Peter dann da rausgeholt und aufs Feld gesteckt, wo er an dem verbliebenen Tag auch tatsaechlich seinen Hintern bewegte. Am naechsten Tag meldete er sich erstmal krank - eine Melone hat ihn an der Brust getroffen und sein Brustkorb taete weh. Eigentlich waer das fuer ein Mick ein Grund gewesen, ihm Adieu zu sagen. Warum er das nicht getan hat, ist mir ein Raetsel.... So war Peter dann Freitag wieder bei uns. Ich hab im die aeusserste Reihe in der Sonne zugewiesen und ihn den ganzen Tag nicht an die Bins gelassen - der muss erstmal beweisen, dass er auch arbeiten kann. So ein Weichei. Jeder kriegt hier taeglich Melonen ab und keiner jammert deswegen rum. Seinen Spitznamen hat er darum auch schon weg: princess...
Freitag machte er seinen Job dann recht gut - das Rezept heisst, ihm grundsaetzliche jede Hilfe zu verweigern - dann arbeitet er auch. Sobald er merkt, dass jemand ihm hilft und Arbeit abnimmt, steht er einfach nur daneben. Mal sehen, ob sein Durchhaltevermoegen bis in die naechste Woche reicht. Ich vermute mal, dass er die Art von Person ist, die, sobald kein Druck mehr da ist, die Anstrengung wieder auf das Minimum reduzieren. Wir werden sehen.
Ausserdem bekamen wir noch Marcel dazu, einen mit sieben Jahren nach Neuseeland ausgewanderten Deutschen. Der taugt zum Picken auch nicht wirklich, ich hoff mal, den schicken sie woanders hin. Der ist auch nicht wirklich gluecklich zwischen all den Asiaten.
Bis zu den naechsten Farm-News
Annika
Montag war meinem Koerper die ganze Sach dann zu viel. Jetlag, fette Erkaeltung und keine Chance, sich damit zu beschaeftigen, weil mit Arbeit oder Muskelreperatur beschaeftigt, der Klimawechsel und ueberhaupt. Ende vom Lied war, dass ich durch eine falsche Hebebewegung Herzrasen bekam und es nicht wieder los wurde. Normalweise leg ich mich einfach komplett flach hinlege, dann ist das im Nullkommanix wech. Aber bei 40 Grad in der prallen Sonne und einem heissgearbeiteten Koerper wollte das einfach nicht funktionieren. Gluecklicherweise war Paul da, der mich abloeste und nach Hause schickte. Da ich aber mindestens 20 Minuten lang ne doppelt so schnelle Herzfrequenz hatte wie sonst, war mein Blutdruck sowas von durcheinander, dass ich ganz fuerchterliche Kopfschmerzen hatte. Im aircongekuehlten Zimmer dauerte es noch 10 Minuten bis ploetzlich alles wieder beim Alten war - abgesehen von den Kopfschmerzen. Ich hab dann den Rest des Tages verschlafen und mich abends bemueht, der besorgten Fragerei saemtlicher Farmbewohner aus dem Weg zu gehen.
(An dieser Stelle: keine Panik -mir geht es gut. Das hab ich manchmal.)
Was mich noch immer beschaeftigt, ist die Erkaeltung. Taeglich morgens mit leichtem Fieber aufwachen und trotzdem Arbeiten gehen machts auch nicht besser. Sie sitzt noch ganz tief drin, aber morgen hat sie mal ne Chance, sich auszutoben, morgen hab ich naemlich FREI
In der vergangenen Woche hat sich mein "team taiwan" dann super gemausert. Dienstag wollte Paul sie noch alle wegschicken, weil sie nicht "sozial" genug sind. Ganz schoen ungerecht, denn die Taiwaner sind nicht die einzigen, die fuer sich bleiben. Wenigstens hocken sie nicht in ihren Zimmern sondern draussen, es ist also jedem anderen freigestellt, die Unterhaltung mit ihnen zu suchen. Andere Leute bekommt man hier fast nie zu sehen, weil sie sich in ihr Zimmer verkriechen, sobald sie von der Arbeit wieder kommen. Paul will nur Leute um sich haben, mit denen er beim picking Spass haben kann, und dass geht mit den Taiwanesen eben nicht problemlos locker, weil ihr Englisch nicht so gut ist. Aber ihnen zu unterstellen, sie wuerden nicht wollen, ist absolut unfair. Ich hatte ne lange Diskussion mit Paul darueber. Aber sie sind noch hier - zum Glueck! Ich witzel jetzt immer, dass ich mir nen Taiwanesischen Pass hole, damit das "team taiwan" auch komplett ist. Ich mag sie, sie moegen mich, alles super. Mit Englisch reden fangen sie jetzt auch an. Und sie arbeiten genau so gut wie das andere Team - meiner Meinung nach sogar besser. Gestern hab ich mit Pauls Mannschaft Honigmelonen geerntet - ich mag meine Leute lieber....
Wer ist denn das ueberhaupt? Zunaechst sind da Jenny und Tim, verheiratet, Krankenschwester und Maschinenbauingeneur, 25 und 26 Jahre alt. Jenny wollte nach Australien und hier arbeiten, sein Traum wars nicht, aber er begleitete sie - und kommt mit allem wesentlich besser zurecht als die zurueckhaltende Jenny. Vor allem mit Englisch. Das hat er sich nur durchs Zuhoeren beigebracht, lesen oder schreiben kann ers nicht. Tim ist auch derjenige, der das Team rockt. Ein richtiges Arbeitstier und Organisationstalent und der heimliche Gruppenfuehrer der Taiwaner.
Mit ihnen nach Australien gereist ist Marx. Sein Englisch ist sehr schlecht, manchmal traeumt er ein bisschen rum, macht seine Sache hier aber ganz gut und ich bin mir sicher, dass er ein ziemliches Schlitzohr ist, dass ihn nur die Sprache begrenzt.
Mimi ist wie ihr Name: klein und niedlich mit Stupsnase und einem Kiecherlachen, mit dem sie den portugiesischen Franzosen voellig um den Finger gewickelt hat. Dumm nur, dass sie einen Freund in Taiwan hat... Alle, besonders Tim und Marx, machen sich einen super Spass daraus, die zwei zu necken.
Dann ist da noch Alisa. Sie ist 30, eher schweigsam und versteht eigentlich so gut wie gar kein Englisch. Sie ist auch keine so gute Pickerin und auf dem Trecker schlaeft sie auch nur (die beiden anderen Maedels machen ihre Jobs richtig gut, besonder Mimi ist ein echter Wirbelwind). Aber beim Ernten gibt sie sich wirklich Muehe und arbeitet hart. In den letzten Tagen hat sie auch angefangen, ein bisschen Englisch zu sprechen. Erstmal nur mit mir... aber auch sie will und versuchts. Da kann mir Paul mit seiner Meinung mal den Buckel runterrutschen!
Wer jetzt mitgezaehlt hat, weiss, dass das noch kein Pickingteam ausmacht, man braucht ja acht Leute. Zunaechst hatten wir einen Deutschen, Matthias, der seine Sache auch ganz gut machte, am zweiten Tag jedoch ausgetauscht wurden gegen einen weiteren Taiwanesen aus dem Packingshed. Der war dort schon als Lahmarsch und Teamverweigerer verschrien und hatte es soweit getrieben, dass Charlie, der Boss-Boss, einen Anfall bekam und ihn zur Schnecke machte. Mick hat Peter dann da rausgeholt und aufs Feld gesteckt, wo er an dem verbliebenen Tag auch tatsaechlich seinen Hintern bewegte. Am naechsten Tag meldete er sich erstmal krank - eine Melone hat ihn an der Brust getroffen und sein Brustkorb taete weh. Eigentlich waer das fuer ein Mick ein Grund gewesen, ihm Adieu zu sagen. Warum er das nicht getan hat, ist mir ein Raetsel.... So war Peter dann Freitag wieder bei uns. Ich hab im die aeusserste Reihe in der Sonne zugewiesen und ihn den ganzen Tag nicht an die Bins gelassen - der muss erstmal beweisen, dass er auch arbeiten kann. So ein Weichei. Jeder kriegt hier taeglich Melonen ab und keiner jammert deswegen rum. Seinen Spitznamen hat er darum auch schon weg: princess...
Freitag machte er seinen Job dann recht gut - das Rezept heisst, ihm grundsaetzliche jede Hilfe zu verweigern - dann arbeitet er auch. Sobald er merkt, dass jemand ihm hilft und Arbeit abnimmt, steht er einfach nur daneben. Mal sehen, ob sein Durchhaltevermoegen bis in die naechste Woche reicht. Ich vermute mal, dass er die Art von Person ist, die, sobald kein Druck mehr da ist, die Anstrengung wieder auf das Minimum reduzieren. Wir werden sehen.
Ausserdem bekamen wir noch Marcel dazu, einen mit sieben Jahren nach Neuseeland ausgewanderten Deutschen. Der taugt zum Picken auch nicht wirklich, ich hoff mal, den schicken sie woanders hin. Der ist auch nicht wirklich gluecklich zwischen all den Asiaten.
Bis zu den naechsten Farm-News
Annika
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Sonntag, 17. Januar 2010
Das unertraegliche Leiden den Annika S.
asrddw, 10:31h
Man ey, das ist vielleicht eine Hitze! 38,2 Grad bis jetzt. Es wird hier nun also mal ausfuehrlich Rumgejammert - im vollen Bewusstsein der bremischen Wetterlage ;)
Als ich am Donnerstag morgen hier voellig uebermuedet eintrudelte, waren bereits 30 Leute hier. Mick hatte mich unterwegs noch angerufen um zu fragen, wann ich denn abgeholt werden will. Und ob ich denn gleich nachmittags arbeiten wolle. Nach meinen beiden Uebernachtfluegen und dementsprechenden Schlafmangel hielt ich das fuer einen Scherz. Am Bahnhoefchen in Waroona angekommen war noch kein Auto da, also setzte ich mich auf die Stufen in die Sonne und wartete. Aenderte aber ziemlich schnell meine Meinung ueber meinen Warteplatz und verzog mich zurueck in den Schatten des Wartehaeuschens... war doch zu viel Sonne auf einmal. Mick rollte nach kurzer Zeit an und es stellte sich heraus, dass er nicht gescherzt hatte. Die ersaufen hier foermlich in Arbeit. Es gibt zwei Erntecrews, die taeglich 9 Stunden am Ackern sind und trotzdem nicht hinterher kommen. Ich haette aber beim besten Willen nicht arbeiten koennen. Durch den Schlafentzug (3h von 48h) und akute Unterzuckerung (letzte Mahlzeit war 20h her) hatte ich kurz nach der Landung in Perth - trotz Aufwach-Dusche am Flughafen - ein ganz komisches Koerpergefuehl. Es hat am ganzen Koerper gekribbelt, aber nicht kitzelig wie Ameisen sondern irgendwie unter der Haut. Ich musste also dringend ausruhen, das hab ich dann auch gemacht. Abends, als die anderen alle vom Feld kamen, hab ich jede Menge neue Namen gelernt und mit der "alten" Crew Klatsch und Tratsch ausgetauscht. Am meisten freute ich mich Paul wieder zu sehen :)
Tja, und am naechsten Morgen gings dann los, um 6h aufs Feld. Erstmal 5 Stunden bis zur Mittagspause, dann nochmal 4,5h. Ich hab schon gemerkt, dass ich drei Monate lange Melonenerfahrung hinter mir habe: es fuehlte sich so an, als ob ich nie mit Ernten aufgehoert haette. Abgesehen davon, dass ich noch ein bisschen langsam war, ging es mir aber ganz gut von der Hand. Ich bin bei der B-Crew gelandet. Das andre Team nennt sich "team awesome" und bildet sich ne Menge auf die Lobe ein, die sie schon eingeheimst haben. Immer sind sie in allem besser... das gleiche wie letztes Jahr ;)
Die "Problemcrew" besteht aus sechs Taiwanesen, einem portugiesischem Franzosen, einem Iren und mir. Der Ire hat am naechsten Tag seinen Hut genommen und der Portugiese ist zwar Pauls Lieblingspicker aber meiner Meinung nach absolut unbrauchbar. An den Bins macht er nen guten Job, aber zum Pfluecken taugt er wirklich nichts... naja, aber der ist jetzt auch zum andren Team abgezogen worden, so dass ich mit den angeblich so schlechten Taiwanesen und einer neuen Deutschen allein da sass. Dabei war das Problem der Problemcrew hauptsaechlich kulturell bedingt. Die arbeiten selten selbstdenkend und selbststaendig sonder tun genau das, was man ihnen sagt, dass aber dann auch gruendlich. Das wirkliche Problem bestand darin, dass sie nie wirklich VERSTANDEN, was gesagt wurde - die Australier aber erwarten, dass man dann sagt:" ey, Moment, dass hab ich jetzt nicht verstanden". Das wiederum tun Asiaten aber extrem selten, die nicken lieber mit dem Kopf, um kein Problem darzustellen - fuer oder vor anderen. Das Resultat war eine wirklich miserable Crew, der dann auch noch der heimliche Spott der anderen und die abschaetzige Beurteilung der Chefs begegneten *kopfschuettel*. Am Freitag gabs dann auch erstmal prompt eine Strafpredigt von Mick mit der Androhung, sie auf die Strasse zu setzen. Ein bisschen unfair war das schon, weil der Hauptfehler - ne Menge unreife Melonen - eigentlich nur vom Portugiesen verzapft worden war und die Taiwanesen davon ausgingen, dass es eben NICHT schlimm sei, wenn man mal ne reife Melone da laesst, schliesslich geht immer einer hinter der Crew her und sammelt die Reste ein.
Wie dem auch sei, am naechsten Tag haben sich alle noch doller angestrengt (sie hatten ja schon vorher hart gearbeitet, nur eben falsch). Paul liess uns dann allein und nur mit mir als Gruppenleiter (die Rolle hat sich mir zwanglaeufig uebergestuelpt, da ich die einzige bin, die am walky-talky versteht, was Mick will. Ich wuerd ja lieber einfach nur in Ruhe meine Reihe abarbeiten... mal sehen, ob ich mir das extra bezahlen lasse...) fuehlten sie sich sichtlich wohler und sind ganz entspannt dabei, zu tun, was zu tun ist. Das lustige ist, dass sie, sobald Mick auftaucht, voellig verkrampfen und vor lauter Angst, alles richtig machen zu wollen, einen Fehler nach dem anderen machen. Alles in allem lief es dann aber gestern wie heute richtig gut. Nur die neue Deutsche ist ne Traeumerin, die Anstrengungen aus dem Wege geht. Die haben wir heute dann den ganzen Tag auf den Trecker verbannt, damit wir schneller vorankamen :)
Der schoenste Erfolg fuer das Team war aber, dass sie von Paul "offiziell" als die bessere Mannschaft des Tages anerkannt wurden, denn die anderen, ganz allein und ohne Aufpasser, waren in der Zwischenzeit luschig geworden, weswegen Paul dann ja auch mehr bei ihnen war als bei uns *grins*
Gestern wars schon schmerzhafter fuer mich, der Muskelkater setzte ein. Zudem hatte ich nen dicken Hals, weils nachts doch noch recht kuehlt wird und ich nur ne duenne Fleecedecke habe. Dazu kam noch ein saukalter Wind morgens, und ich musste die ersten zwei Stunden bewegungslos auf dem Trecker ausharren... *hmpf* Anschliessend habe ich den Rest des Tages damit verbracht, als Sweeper hinter der Crew herzulaufen und nach uebersehenen Fruechten zu gucken bzw Nachzueglern zu helfen. Da hat man dann zwar mehr kleine Paeuschen, aber man ist die ganze Zeit in der Sonne. Bei 34 Grad dann auch nicht so der Spass. Abends tat mir dann wirklich alles weh. Aber ich denke, den Hoehepunkt meines Muskelkaters habe ich jetzt ueberstanden. Heute morgen wars noch grausam, vor allem weil sich noch ein Morgensturm zum Ernten gesellte (ja, es ist Sonntag und ich ARBEITE), so dass ich, die die erste Reihe hatte, den ganzen vom Trecker aufgewirbelten Sand schlucken musste und fast nix sah. Da es so stuermte, konnten wir das Sonnensegel erst ganz spaet ausklappen, als das Thermometer dann die 30 schon erreicht hatte. Ausserdem hatte ich die Reihe erwischt, auf der vorher ne Niete geerntet hatte, so dass ich echt gut zu tun hatte, waehrend die anderen ganz entspannt vor sich hin ernteten. Erst um viertel nach elf war dann endgueltig alles geschafft und wir konnten ins 1/4-Wochenende. Jetzt sitz ich hier in meinem Aircon-gekuehlten Zimmer (die ist auf 28 Grad eingestellt - dass ist mehr als 10 Grad weniger als draussen!) und ruh meine mueden Knochen aus. Viele der anderen sind zum Strand gefahren, aber das ist bei knapp 40 Grad dann doch irgendwie unlustig. Bin mal gespannt, wieviele Brandopfer wir diesmal bekommen... ;)
So, jetzt hab ich euch genug mit Langweiligkeiten aus meinem Arbeitsleben gelangweilt. Da braucht ihr eh ein paar Tage zum Lesen fuer :)
Ich ruh mich jetzt weiter aus und freu mich auf einen Montag mit 40 Grad, neun Stunden Ernten und jeder Menge Melonen... und das ist seltsamer Weise gar nicht so ironisch gemeint, wie es vielleicht klingen mag.
Liebe Gruesse
Annika
Als ich am Donnerstag morgen hier voellig uebermuedet eintrudelte, waren bereits 30 Leute hier. Mick hatte mich unterwegs noch angerufen um zu fragen, wann ich denn abgeholt werden will. Und ob ich denn gleich nachmittags arbeiten wolle. Nach meinen beiden Uebernachtfluegen und dementsprechenden Schlafmangel hielt ich das fuer einen Scherz. Am Bahnhoefchen in Waroona angekommen war noch kein Auto da, also setzte ich mich auf die Stufen in die Sonne und wartete. Aenderte aber ziemlich schnell meine Meinung ueber meinen Warteplatz und verzog mich zurueck in den Schatten des Wartehaeuschens... war doch zu viel Sonne auf einmal. Mick rollte nach kurzer Zeit an und es stellte sich heraus, dass er nicht gescherzt hatte. Die ersaufen hier foermlich in Arbeit. Es gibt zwei Erntecrews, die taeglich 9 Stunden am Ackern sind und trotzdem nicht hinterher kommen. Ich haette aber beim besten Willen nicht arbeiten koennen. Durch den Schlafentzug (3h von 48h) und akute Unterzuckerung (letzte Mahlzeit war 20h her) hatte ich kurz nach der Landung in Perth - trotz Aufwach-Dusche am Flughafen - ein ganz komisches Koerpergefuehl. Es hat am ganzen Koerper gekribbelt, aber nicht kitzelig wie Ameisen sondern irgendwie unter der Haut. Ich musste also dringend ausruhen, das hab ich dann auch gemacht. Abends, als die anderen alle vom Feld kamen, hab ich jede Menge neue Namen gelernt und mit der "alten" Crew Klatsch und Tratsch ausgetauscht. Am meisten freute ich mich Paul wieder zu sehen :)
Tja, und am naechsten Morgen gings dann los, um 6h aufs Feld. Erstmal 5 Stunden bis zur Mittagspause, dann nochmal 4,5h. Ich hab schon gemerkt, dass ich drei Monate lange Melonenerfahrung hinter mir habe: es fuehlte sich so an, als ob ich nie mit Ernten aufgehoert haette. Abgesehen davon, dass ich noch ein bisschen langsam war, ging es mir aber ganz gut von der Hand. Ich bin bei der B-Crew gelandet. Das andre Team nennt sich "team awesome" und bildet sich ne Menge auf die Lobe ein, die sie schon eingeheimst haben. Immer sind sie in allem besser... das gleiche wie letztes Jahr ;)
Die "Problemcrew" besteht aus sechs Taiwanesen, einem portugiesischem Franzosen, einem Iren und mir. Der Ire hat am naechsten Tag seinen Hut genommen und der Portugiese ist zwar Pauls Lieblingspicker aber meiner Meinung nach absolut unbrauchbar. An den Bins macht er nen guten Job, aber zum Pfluecken taugt er wirklich nichts... naja, aber der ist jetzt auch zum andren Team abgezogen worden, so dass ich mit den angeblich so schlechten Taiwanesen und einer neuen Deutschen allein da sass. Dabei war das Problem der Problemcrew hauptsaechlich kulturell bedingt. Die arbeiten selten selbstdenkend und selbststaendig sonder tun genau das, was man ihnen sagt, dass aber dann auch gruendlich. Das wirkliche Problem bestand darin, dass sie nie wirklich VERSTANDEN, was gesagt wurde - die Australier aber erwarten, dass man dann sagt:" ey, Moment, dass hab ich jetzt nicht verstanden". Das wiederum tun Asiaten aber extrem selten, die nicken lieber mit dem Kopf, um kein Problem darzustellen - fuer oder vor anderen. Das Resultat war eine wirklich miserable Crew, der dann auch noch der heimliche Spott der anderen und die abschaetzige Beurteilung der Chefs begegneten *kopfschuettel*. Am Freitag gabs dann auch erstmal prompt eine Strafpredigt von Mick mit der Androhung, sie auf die Strasse zu setzen. Ein bisschen unfair war das schon, weil der Hauptfehler - ne Menge unreife Melonen - eigentlich nur vom Portugiesen verzapft worden war und die Taiwanesen davon ausgingen, dass es eben NICHT schlimm sei, wenn man mal ne reife Melone da laesst, schliesslich geht immer einer hinter der Crew her und sammelt die Reste ein.
Wie dem auch sei, am naechsten Tag haben sich alle noch doller angestrengt (sie hatten ja schon vorher hart gearbeitet, nur eben falsch). Paul liess uns dann allein und nur mit mir als Gruppenleiter (die Rolle hat sich mir zwanglaeufig uebergestuelpt, da ich die einzige bin, die am walky-talky versteht, was Mick will. Ich wuerd ja lieber einfach nur in Ruhe meine Reihe abarbeiten... mal sehen, ob ich mir das extra bezahlen lasse...) fuehlten sie sich sichtlich wohler und sind ganz entspannt dabei, zu tun, was zu tun ist. Das lustige ist, dass sie, sobald Mick auftaucht, voellig verkrampfen und vor lauter Angst, alles richtig machen zu wollen, einen Fehler nach dem anderen machen. Alles in allem lief es dann aber gestern wie heute richtig gut. Nur die neue Deutsche ist ne Traeumerin, die Anstrengungen aus dem Wege geht. Die haben wir heute dann den ganzen Tag auf den Trecker verbannt, damit wir schneller vorankamen :)
Der schoenste Erfolg fuer das Team war aber, dass sie von Paul "offiziell" als die bessere Mannschaft des Tages anerkannt wurden, denn die anderen, ganz allein und ohne Aufpasser, waren in der Zwischenzeit luschig geworden, weswegen Paul dann ja auch mehr bei ihnen war als bei uns *grins*
Gestern wars schon schmerzhafter fuer mich, der Muskelkater setzte ein. Zudem hatte ich nen dicken Hals, weils nachts doch noch recht kuehlt wird und ich nur ne duenne Fleecedecke habe. Dazu kam noch ein saukalter Wind morgens, und ich musste die ersten zwei Stunden bewegungslos auf dem Trecker ausharren... *hmpf* Anschliessend habe ich den Rest des Tages damit verbracht, als Sweeper hinter der Crew herzulaufen und nach uebersehenen Fruechten zu gucken bzw Nachzueglern zu helfen. Da hat man dann zwar mehr kleine Paeuschen, aber man ist die ganze Zeit in der Sonne. Bei 34 Grad dann auch nicht so der Spass. Abends tat mir dann wirklich alles weh. Aber ich denke, den Hoehepunkt meines Muskelkaters habe ich jetzt ueberstanden. Heute morgen wars noch grausam, vor allem weil sich noch ein Morgensturm zum Ernten gesellte (ja, es ist Sonntag und ich ARBEITE), so dass ich, die die erste Reihe hatte, den ganzen vom Trecker aufgewirbelten Sand schlucken musste und fast nix sah. Da es so stuermte, konnten wir das Sonnensegel erst ganz spaet ausklappen, als das Thermometer dann die 30 schon erreicht hatte. Ausserdem hatte ich die Reihe erwischt, auf der vorher ne Niete geerntet hatte, so dass ich echt gut zu tun hatte, waehrend die anderen ganz entspannt vor sich hin ernteten. Erst um viertel nach elf war dann endgueltig alles geschafft und wir konnten ins 1/4-Wochenende. Jetzt sitz ich hier in meinem Aircon-gekuehlten Zimmer (die ist auf 28 Grad eingestellt - dass ist mehr als 10 Grad weniger als draussen!) und ruh meine mueden Knochen aus. Viele der anderen sind zum Strand gefahren, aber das ist bei knapp 40 Grad dann doch irgendwie unlustig. Bin mal gespannt, wieviele Brandopfer wir diesmal bekommen... ;)
So, jetzt hab ich euch genug mit Langweiligkeiten aus meinem Arbeitsleben gelangweilt. Da braucht ihr eh ein paar Tage zum Lesen fuer :)
Ich ruh mich jetzt weiter aus und freu mich auf einen Montag mit 40 Grad, neun Stunden Ernten und jeder Menge Melonen... und das ist seltsamer Weise gar nicht so ironisch gemeint, wie es vielleicht klingen mag.
Liebe Gruesse
Annika
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Samstag, 16. Januar 2010
auuuuuuwuuuaahhhhhh
asrddw, 14:39h
Reicht das, um meine unertraeglichen SCHMERZEN zu beschreiben...?????
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Freitag, 15. Januar 2010
Adrenalin
asrddw, 13:01h
Muss mich mit Schreiben beeilen, die laptopbatterie reicht nur noch fuer 30 min und wir haben mal wieder keinen Strom auf der Farm.
Erstmal: Willkommen zu Hause, kleine Schwester. Wie ist denn dein Bein so? Ging alles glatt? Dass du mir ja nicht zu viel durch die Gegend humpelst und es wieder kaputt machst! Werd mich bemuehen, dir taeglich was zu lesen zu liefern hier. Morgen zum Beispiel werd ich ganz viel zum Rumjammern haben, wenn der Muskelkater einsetzt... Habe heute 9,5 Stunden Melonen geerntet bei geschmeidigen 32 Grad und wolkenlosem Himmel *grins* Schon jemand neidisch? Morgen sinds dann 34 und Sonntag sogar 39...
Trecker fahren ist bei mir erst morgen dran, weil wir ne Menge Frauen sind in unserem Team, so dass es eben noch nicht mein turn war. Aber morgen dann gleich als erstes... Ansonsten ist Ernten wie immer.
Jetzt noch zum Adrenalin. Viel gabs davon ja nicht auf meiner Herreise. Bahrain war zwar nett, aber irgendwie auch etwas abstossend in seiner Vulgaritaet. Das Las Vegas oder der Suendenpfuhl der arabischen Staaten. Einfach eine seltsame Atmosphaere dort....
Am spannendsten war eigentlich die Landung in Perth, zu der der Pilot zweimal ansetzen musste. Als wir im Morgendaemmern die australische Kueste erreichten und ich Perth sehen konnte, auch den Flughafen, da schoss mir so der Gedanke durch den Kopf, dass wir wohl eigentlich etwas hoch sind, um bis zur Landebahn auf Null runter zu kommen. Die letzte Stunde waren wir auf 41000 Fuss hochgestiegen (ca 12,5km), da muss man erstmal wieder von wech... Und als ob ich die Zukunft vorhersehen koennte, dachte ich mir so, na hoffentlich kommen wir heil runter, nicht, dass da noch einer auf der Landebahn steht und der Anflug dann aprupt abgebrochen und die Maschine wieder hochgezogen werden muss. Kommt ja mal vor. Ausserdem sind alle meine Fluege bisher immer ganz glatt gegangen.
So geschah es dann auch, dass, als wir schon ganz weit unten waren, der Pilot auf einmal wieder durchstartete und wieder aufstieg. Ob es jetzt eine besetzte Landebahn oder einfach ein (wahrscheinlicherer) verpatzter Anflug war, wurde uns aber nicht mitgeteilt. Naja, so bekamen wir dann 20 Extraminuten zum Perth von oben angucken, als er dann seine Schleife flog. Beim zweiten Mal klappte es aber. Die Vorstellung, dass der Pilot wahrscheinlich genau so muede war wie ich, beruhigte dabei nicht allzu sehr...
Aber ich leb noch :)
Liebe Gruesse
Annika
Erstmal: Willkommen zu Hause, kleine Schwester. Wie ist denn dein Bein so? Ging alles glatt? Dass du mir ja nicht zu viel durch die Gegend humpelst und es wieder kaputt machst! Werd mich bemuehen, dir taeglich was zu lesen zu liefern hier. Morgen zum Beispiel werd ich ganz viel zum Rumjammern haben, wenn der Muskelkater einsetzt... Habe heute 9,5 Stunden Melonen geerntet bei geschmeidigen 32 Grad und wolkenlosem Himmel *grins* Schon jemand neidisch? Morgen sinds dann 34 und Sonntag sogar 39...
Trecker fahren ist bei mir erst morgen dran, weil wir ne Menge Frauen sind in unserem Team, so dass es eben noch nicht mein turn war. Aber morgen dann gleich als erstes... Ansonsten ist Ernten wie immer.
Jetzt noch zum Adrenalin. Viel gabs davon ja nicht auf meiner Herreise. Bahrain war zwar nett, aber irgendwie auch etwas abstossend in seiner Vulgaritaet. Das Las Vegas oder der Suendenpfuhl der arabischen Staaten. Einfach eine seltsame Atmosphaere dort....
Am spannendsten war eigentlich die Landung in Perth, zu der der Pilot zweimal ansetzen musste. Als wir im Morgendaemmern die australische Kueste erreichten und ich Perth sehen konnte, auch den Flughafen, da schoss mir so der Gedanke durch den Kopf, dass wir wohl eigentlich etwas hoch sind, um bis zur Landebahn auf Null runter zu kommen. Die letzte Stunde waren wir auf 41000 Fuss hochgestiegen (ca 12,5km), da muss man erstmal wieder von wech... Und als ob ich die Zukunft vorhersehen koennte, dachte ich mir so, na hoffentlich kommen wir heil runter, nicht, dass da noch einer auf der Landebahn steht und der Anflug dann aprupt abgebrochen und die Maschine wieder hochgezogen werden muss. Kommt ja mal vor. Ausserdem sind alle meine Fluege bisher immer ganz glatt gegangen.
So geschah es dann auch, dass, als wir schon ganz weit unten waren, der Pilot auf einmal wieder durchstartete und wieder aufstieg. Ob es jetzt eine besetzte Landebahn oder einfach ein (wahrscheinlicherer) verpatzter Anflug war, wurde uns aber nicht mitgeteilt. Naja, so bekamen wir dann 20 Extraminuten zum Perth von oben angucken, als er dann seine Schleife flog. Beim zweiten Mal klappte es aber. Die Vorstellung, dass der Pilot wahrscheinlich genau so muede war wie ich, beruhigte dabei nicht allzu sehr...
Aber ich leb noch :)
Liebe Gruesse
Annika
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