Sonntag, 7. Juni 2009
Sonntag
Ruhetag. Das nehm ich mal woertlich.

Gute Nacht!

Annika

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Samstag, 6. Juni 2009
Ausgetempelt
Meine vorerst letzten Tempel habe ich etwas ausserhalb von Siem Reap besucht. Habe aufs Tuktukfahren verzichtet und bin nur mit einem Rollertaxi gefahren (und dem gleichen Fahrer... ich sag ja, man wird hier foermlich adoptiert).
Das erste Mal mit dem asiatischen Verkehr auf Tuchfuehlung! Mittendrin, statt nur dabei...Man muss einfach nur Vertrauen haben (was sich leichter sagt, als es getan ist).
Die Tempel selbst waren nicht so imposant, es war zwar nett, einen Vergleich zu den anderen zu haben (die Tempel heute stammen aus einer fruehen Phase der Khmer, da wurden Tuerme noch mit Ziegelsteinen errichtet), aber an Angkor selbst kommen sie nicht ran. Ausserdem waren viele bettelnde Kinder da. Ein kleiner Junge war besonders hartnaeckig. Er hatte mir eine kleine Bluete geschenkt, legte dann die Haende vor seiner Brust zusammen und wiederholte mit leisem Jammerstimmchen: "One Dollar? Go to schooooool.". Ich hab versucht, mit ihm zu reden. Er konnte sonst kein Wort Englisch. Darum verstand er auch nicht, dass ich nein sagte. Jedenfalls verfolgte er mich hartnaeckig, seine Stimmlage wurde immer hoeher. Irgendwann gab er auf. Es war vormittags, er (sowie die 15 anderen Kinder, die an der Ruine rumlungerten) haette eigentlich in der Schule sein muessen. Was kann man tun?
An der naechsten Anlage war direkt nebenan ein Waisenhaus mit Schule und eine Pagoda (neben wichtigen Pagodas wohnen meist auch Moenche in einfachen Stelzenhaeusern ohne wirkliche Waende, ist eine Art Freiluftkloster). Natuerlich wurde ueberall um Spenden gebeten. Wo soll man anfangen zu helfen?
Eine grosse Reisegruppe Franzosen waren auch da. Als in einer der Haeuser eine Klasse anfing, etwas zu rezitieren, zog es immer mehr der Frauen der Gruppe vom Reiseleiter weg zu den Kindern hin. Erst standen sie in einem kleinen, stetig wachsenden Grueppchen davor und fotografierten. Dann machten sich die mutigereren auf, die Treppe hochzusteigen und einen Blick (durch die Linse) ins Klassenzimmer zu ergattern. Wie im Zoo.
fotografen fotografiert


Ein Moench erspaehte mich, als ich auf dem Weg zu einer etwas ausserhalb gelegenen Ruine war und lud mich zu seinem Englischunterricht ein, den er grade fuer andere Moenche gab. Nachdem sie ihre ersten Worte Englisch an mir ausprobiert hatten, fing er an mir auseinanderzusetzen, was er hier macht, dass er den Kindern der Umgebung nachmittags auch Unterricht anbietet, kostenlos. Und dass es an Buechern fehlt, an Stiften, an Baenken.... Er kam hartnaeckig immer wieder darauf zurueck. Wenn jemand von euch ein grosses Paket mit Schulheften zusammenstellen moechte, hier freuen sich eine Menge Leute darueber!

Heute wars superwarm und ich hatte zu wenig getrunken. Darum machte ich mich schon zu mittag mit Kopfschmerzen wieder auf den Heimweg. Die sind jetzt wieder weg, dafuer hab ich Hunger.

Liebe Gruesse
Annika

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Freitag, 5. Juni 2009
Tempel die zweite


Heute war ich wieder da. Und es wurde immer besser! Die ganzen Verkaeufer hab ich jetzt im Griff. Und auf den Raeucherstaebchentrick bin ich nur einmal reingefallen. Einige Buddhastatuen dienen immer noch ihrem Zweck, sie sind mit Tuechern, Glitzerkram und Raeucherstaebchen ausgestattet. In der Regel sitzt da jemand neben. Die druecken dir dann ein (meist schon angezuendetes Raucherstaebchen) in die Hand, dass du es in die Sandschale neben den Buddha steckst. Und dann wollen sie Geld von dir. Mein Raeucherstaebchenmann hat sich besonders geschickt angestellt: "For good luck in Angkor Wat, take it, take it! Do like this." und er zeigte mir, wie man sich verbeugt (mit Staebchen zwischen den vor der Brust zusammengelegten Haenden). Dann schlug er ein kleines Deckchen vor der Statue zurueck, dort lagen schon einige Scheine. "And now give money." Ich hab mich einfach nur nochmal respektvoll verbeugt und bin gegangen. Die meisten getricksten Leute zahlen aber, soweit ich das sehen konnte.

Fuer morgen bin ich jetzt bestens gewappnet, Roatna, der Guesthouse-Angestellte auf der Couch, hat mir grad was wichtiges beigebracht: Daej Akun - Nein Danke. Das werd ich morgen mal ausprobieren.


Als erstes fuhr mich "mein" Tuktukfahrer (Touristen werden hier von den Tuktukfahrern adoptiert) zum eigentlichen Angkor Wat. Kein Wunder, dass das ein UNESCO Welterbe ist. Dagegen ist das Bremer Rathaus ein Staubkorn. Das Gebiet, auf dem der Tempel steht, betraegt 1.3 x 1.5 km (Mauer, davor ein ca 200 m breiter Graben - handgebuddelt). Der eigentliche Tempel ist etwas kleiner, aber immernoch ganz schoen gross: 187 x 215 m. Fuer weiteres Fachwissen bitte wikipedia fragen Auf der ganzen Aussenwand sind Reliefs angebracht, ganz detailiert und wunderschoen - damit habe ich eigentlich die meiste Zeit verbracht. Superbeeindruckende Angkor Wat - Totalaufnahmen habe ich nicht zustandegebracht, auch das Wetter nicht fuer meine Reisefotos eingeplant (beste Bilder kriegt man wohl in der Nachmittags/Abendsonne). Spass hatte ich trotzdem :)
Elefant
Dann gings weiter zu Angkor Thom. Dort habe ich bestimmt vier Stunden verbracht. Tempel ueber Tempel, jeder anders und manche ganz versteckt im Dschungel. Zum kroenenden Abschluss gab es einen echten Tomb-Rider Tempel, in dem ganz viele Baeume die Steine umklammerten:

Tomb Rider

So, jetzt ab ins Bett. Meine Tour morgen faengt "schon" um halb acht an.
Liebe Gruesse
Annika und
den gibts auch noch

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Donnerstag, 4. Juni 2009
Wanna buy postcards?
Wie lange kann man freundich bleiben?

Wer das herausfinden moechte, braucht nur nach Angkor Wat fahren. Ich war heute da. Endlich.
Zunaechst wollte ich allein hinfahren. Das Treffen mit dem couchsurfer war gestern glorreich gescheitert. Doch zum Glueck hab ich noch mails gecheckt, bevor ich mich auf den Weg machte: die zwei kamen mit ihrem Tuktuk vorbei und holten mich ab. Zusammen machten wir dann eine grosse Tour zu einigen der Tempel. Fuer die, die sich da nicht so auskennen: im Prinzip sind hier die Ueberreste verschiedenster Tempel, Kloster und Palastanlagen aus drei Jahrhunderten im Dschungel versteckt. Nur eins davon ist Angkor Wat. Sie liegen zum Teil einige Kilometer auseinander, so dass man unbedingt motorisiert sein sollte. Die Anlagen sind alle sehr gut gepflegt und touristenfreundlich. Den Dschungel hat man weitgehend in seine Grenzen gewiesen. An jedem Stop haben sich fuenf bis zehn Bretterbuden etabliert, in denen Einheimsche Essen, T-Shirts, Getraenke, Souveniers anboten. dabei blieben sie aber nicht an ihrem Stand. Sobald ein Tuktuk in Sichtweite war, kamen drei oder vier Kinder und leisteten Ueberzeugungsarbeit, Postkarten, Armbaender oder sonstiges zu kaufen. Immer nach dem gleichen Schema. Inzwischen habe ich eine recht bestimmte, aber freundliche Weise gelernt, das Abzulehnen, ohne in eine Diskussion verwickelt zu werden und am Ende doch was kaufen zu muessen. Trotzdem ist es ermuedend, denn du sagst mindestens 100 mal das gleiche. Denn auf dem Weg zur Tempelruine warten dann nochmal Musiker, Postkarten oder Wassermelonenverkauefer. Oder Leute, die dir die Geschichte der Tempel erzaehlen wollten. Das das was kostet, erfaehrt man in der Regel erst nach der "Fuehrung". Die Eindruecke der Menschen, die hier ihren Lebensunterhalt bestreiten ueberwiegen schon fast die der Tempel...

Liebe Gruesse
Annika

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Mittwoch, 3. Juni 2009
Start
Sodele, mal sehen, ich fuehl mich immer noch nicht so richtig wohl. Ich habe auch den Verdacht, dass mich zwei Wochen Kambodscha mehr Kosten werden als vier Wochen Suedkorea...
*seufz* Skintaxes sind hier richtig hoch.

Heute habe ich einen Tag des Informationssammelns eingelegt. Das hat sich nachmittags auch gleich ausgezahlt gemacht, denn ich machte mich auf die Suche nach einem Miniaturmuseum, dass in einem Infoheft erwaehnt wurde. Ich erreichte es genau zu dem Zeitpunkt, als es zu regnen anfing. Es war eigentlich nur der kleine Privatgarten einer Kambodschanischen Familie. Der Grossvater hatte (vor langer Zeit...) regionale Architektur studiert und sich dann mit all den Tempeln hier beschaeftigt. Er hat wahnsinns Skizzen und Zeichnungen der Tempel angefertigt und dann angefangen, einige davon als Miniaturen als Steinmetzarbeiten herzustellen (Massstab ca 1:50). Die Originalzeichnungen waren auf dem Dach des Hauses unter einem Palmblaetterdach an Holzwaende gepinnt, nur durch eine Plastikfolie geschuetzt... Die Miniaturen haben teilweise Jahre bis zu ihrer Vollendung gebraucht. Alles in allem hatte dies Museum endlich mal den Charme, den ich mir von Kambodscha erhoffe. Das war mal was besonderes. Nun muss ich mir nur noch die Originale anschaun. Schade nur, dass der Guide dann mein "Wechselgeld" vergass. Ich haette es ihm eh gegeben. So hatte es dann doch wieder den Touri-touch. Spaeter bin ich noch zu einem buddhistischen Tempel gelaufen. Dort habe ich mich ziemlich lange mit einem der Moenche sehr schoen unterhalten. Insgesamt ein schoener Tag, jedenfalls besser als gestern! Der Nachmittagsregen war heute besonder heftig und hat einige Strassen knietief unter Wasser gesetzt. Gut, dass ich alle Zeit der Welt habe, von a nach b zu kommen...
So, jetzt treff ich mich gleich mit einem Couchsurfer, der auch hier ist und den ich aus Suedkorea kenne.

Liebe Gruesse
Annika

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Dienstag, 2. Juni 2009
Gruene Hoelle
Jetzt bin ich also in Siem Reap. Und soll ich euch was sagen? Mir gefaellts hier nicht (manch einer wird jetzt sagen: wen wunderts?).
Das am wenigsten stoerende ist dabei noch das Wetter. Schwuelwarm, den ganzen Tag.

Aber was wuerdet ihr tun, wenn euch abends, so gegen 22:30h, wenn ihr auf dem Heimweg zu eurem Hotel seid, eine Schar von sechs bis acht Kindern im Alter von vier bis zwoelf umringt, die alle im gleichen jammernden Tonfall "buy food please" wiederholen, dich an die Hand nehmen und die ganze Zeit begleiten? Oder wenn du im Restaurant sitzt. Fuer drei Dollar grad Mittag gegessen hast und dann drei kleine, braunaeugige Maedchen dort stehen und dir Postkarten und Armbaender verkaufen wollen. Bist du nett zu ihnen, gehen sie nicht weg (es sei denn, du kaufst was). Harsch sein willst du nicht. Und wenn du sie einfach ignorierst und so tust, als seien sie nicht da, fuehlst du dich auch schlecht. Und es sind hier nicht nur Kinder, die Betteln. Oder du beobachtest von deinem Barhocker aus, wie in dem Cafe gegenueber ein Touri eine Frau fuer den Abend gekauft hat, mit ihr am Tisch sitzt, sie anfasst und abknutscht und sie so voellig unbeteiligt alles ueber sich ergehen laesst. Dann kommt eine ihrer Kolleginnen vorbei und versucht, so auf reizend wie moeglich zu sein, wackelt mit dem Hintern, schiebt den ohnehin schon kurzen Rock noch hoeher, in der Hoffnung, den Freier abwerben zu koennen.

Mit den Fragen lass ich euch mal allein, denn der Guesthouseangestellte will jetzt auf dem Sofa neben dem Rechner schlafen gehen. Der verdient ganze 50 USDollar. Pro Monat.

Annika

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Samstag, 30. Mai 2009
Aus dem Land, in dem es so warm ist, dass die Rechner hier ohne Gehaeuse im Wind von Ventilatoren stehen.
Heut war ich im Zoo und hab meine ersten echten Elefanten dieser Reise gesehen. Ein richtig alter, klassischer Zoo, mit Gehegen, die vor hundert Jahren entworfen wurden.... fuer die Tiere natuerlich nicht allzu schoen, aber nicht so schlimm wie die Baeren, die ich damals am Baikal gesehen habe. Eigentlich sogar um MEILEN besser. Gruen, sauber, nur eben ziemlich klein. Es gab fast alle grossen Tiere zu sehen: Rhinos, Hippos, Tiger, Loewen, Woelfe, Baeren, Przewalskis, verschiedenste Voegel, Krokodile, Antilopen, und und und... da es mir aber mal wieder viel zu warm war, ist der Zoo heute auch meine einzige Taetigkeit geblieben...

Irgendwie will ich euch tagsueber immer soooo viel erzaehlen hier, aber komischer Weise ist alles wech, sobald ich vorm Bildschirm sitze... Darum erstmal so das wichtigste: ich hab jetzt ne KV. Nach langem Hin und Her, Telefonberatungsgespraechen, Notfallemails, Hilferufchats...

Das grundlegende Problem bei der ganzen Sache war eigentlich, dass ich nach fast einem Jahr von zu Hause weg sein (der blog ist seit 403 Tagen online :) und grad wieder am Anfang vom Reisen stehen nicht wirklich von der Sache ueberzeugt war. Ich weiss, dass man so seine drei vier Wochen braucht, bis man im Reiseflow drin ist, aber die KV-Frage machte mir Druck.

KV oder Rueckflugticket?

Ich hab lange lange nachgedacht, ueber mich, mein Reisen und was ich so will. Die Vorstellung, nach Hause zu kommen, euch alle wieder zu sehen, mit Angela und Reimer Haeuser zu bauen und den Sommer in Bremen zu geniessen erschien mir mehr als attraktiv...
Auf der andren Seite stand eine viel zu grosse Stadt mit viel zu schwuelem Wetter und die grosse Reiseangst, sowie die Frage nach dem Sinn des ganzen.
Die Anregungen von anderen reichten von "der Zug zum Jobsuchen und Leben leben in Deutschland ist eh fuer dich abgefahren" (danke, Frank! ;), ueber "komm nach Hause" bis hin zu "STAY!" - und am Ende muss ich dann doch allein entscheiden. Naja, ich hab jetzt die KV *grins*. Hab mir dafuer extra eine neue Handysimkarte kaufen muessen, damit mich der Versicherungsmensch anrufen kann, denn die Telefonlaeden hier machen alle um 21h zu. Bis nach Kanada sind es aber 10h Zeitverschiebung...
Die "Krise" hat mir nur einmal mehr ermoeglicht, sicherzustellen, dass ich mir genug Gedanken um all die Dinge um mich herum zu machen. Wieder ein bisschen erleuchteter geworden ;) Jedenfalls fuehl ich mich jetzt wenigstens wieder emotional geerdet, was nicht heisst, dass ich nicht vielleicht doch in drei Wochen bei euch vor der Haustuer steh...


Gestern habe ich ein Busticket nach Siem Reap gekauft - 22 Dollar (und bei der Umrechnung in Dong wurde natuerlich wieder kraeftig aufgerundet....). Am Montag fahr ich nach Kambodscha! Angkor Wat ist ja etwas, das ich auf allerjedesten Fall sehen will. Eventuell treff ich da einen Couchsurfer, bei dem ich mal in Suedkorea uebernachtet habe, wieder. Apropos Couchsurfen: von meinem letzten Gastgeben habe ich euch noch gar nicht erzaehlt, oder?

HAPS ...und da frass die kleine, gelbgruene Eidechse an der Wand den Moskito!
live aus dem Internetcafe...

Zurueck zum Topic.
Der Amerikaner, der mich beherbergte, ist hier Lehrer (was sonst...) und wohnt mit einem Deutschen zusammen. Insgesamt klingt die Wohngemeinschaft der beiden echt skuril, wenn man einfach mal alle gaengigen Vorurteile geltend macht: mein host ist Jude, geht regelmaessig in die Synagoge, hat Politik studiert. Sein Mitbewohner ist ein schwuler, ca. 40jaehriger deutscher Designer, der die letzten fuenf Jahre in China gearbeitet hat und gern Schokolade isst....
Einziges wirklich greifendes Vorurteil war in diesem Fall das, was ich ueber Politikstudenten denke: die wissen immer alles, wenns ums Gemeinwissen geht und haben einen ausgepraegten Sarkasmus, weil sie sich wegen ihres Informationsvorsprungs dem Ottobuerger so unendlich ueberlegen vorkommen. Nachdem ich ihn im Schach unter den Tisch spielte, hatte er etwas mehr Respekt vor mir...
Das erste, was ich von seinem Mitbewohner mitbekam, war ein brauner, schmaler Arm, der in eleganten Fingern endete, und der von seinem Bett ausgestreckt war (die Zimmertuer war offen, als wir ankamen). Der Arm gehoerte einem netten Vietnamesen, der sich aber bald nach meiner Ankunft aus dem Staub machte. Alles in allem war diese Coucherfahrung wieder eine nette, auch wenn mein Gastgeber und ich nicht wirklich eine Wellenlaenge waren. Sarkastisch sein kann ich auch :)

So, ist doch ganz schoen lang geworden, obwohl ich erst gar nicht wusste, was ich schreiben soll....
Bis zum naechsten Mal!

Annika

ps: wer mich mal anrufen moechte, kann das gerne tun unter
0084-1259-960-842
Funktioniert aber nur, wenn ich in Vietnam bin.

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Donnerstag, 28. Mai 2009
Abzocke
Ohhh, mannomannoman. Jetz habe ich edlich ein wirklich gutes Internetcafe gefunden. Um nicht zu sagen das mit Abstand (mindestens ein Lichtjahr) beste, einziger Nachteil: es ist im hinteren Teil eines Geschaeftes, und es tummeln sich hier abends immer saemtliche Kinder und Jugendliche der Familie. Lautstark, Licht an, Licht aus, auf den Rechnern rumtrommeln, ueber die Tische klettern.... Die nutzen die PCs fast gar nicht, die sitzen hier nur. Ist sozusagen deren Jugendtreff. Etwas nervenaufreibend. Aber dafuer ist die Verbindung super und die Rechner sauber...

Wisst ihr, wann ich mich endlich wieder in Asien angekommen fuehlte? Als ich Modern Talking und Sarah Connor im Radio hoerte. DAS ist Asia-feeling pur!
Uebriges gibt es in Vietnam auch endlich wieder Rittersportschoki, die war in Australien ja nicht auffindbar. Muesli hab ich fuer meinen verstoerten Magen auch auftreiben koennen, das wird also auch wieder.
Heute habe ich mein Visum fuer Kambodscha beim kambodschanischen Konsulat geholt. 20 USD kostet es, steht drin. Abgenommen hat mir der nette Mann hinter dem Schalter 500.000 Dong, was etwa 30 Dollar sind *grummel* Was will man machen, ich brauch den Stempel ja... Und bisher bin ich von den groessten Abzocken ja verschont geblieben *toitoitoi*
Morgen schreib ich euch was zu dem Touristenviertel hier... gibts einiges zu zu sagen...

Liebe Gruesse
Annika

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Mittwoch, 27. Mai 2009
Wenn das SO weitergeht...
Wenn das hier so weitergeht, dann seh ich mich am 10 Juni im Flieger nach Deutschland sitzen *seufz*.

Ich will die worldescapade als Krankenversicherung haben - da steckt die gleiche Gesellschaft (bupa Daenemark) und das gleiche Vertragswerk hinter wie bei den so viel gelobten (lonely planet) worldnomads - und sie kostet nur die Haelfte. Das Dumme ist nun, dass ich ja schon unterwegs bin. Und das ich als DEUTSCHE Staatsbuergerin mit einer AUSTRALISCHEN Visakarte in VIETNAM eine DAENISCHE Gesellschaft mit anscheinend Hauptvertretern in KANADA bezahlen will... in Zeiten des Internets denkt man doch eigentlich, dass das kein Problem sein sollte - isses aber. Zunaechst mal, weil es hier fast kein einziges, sicheres und schnelles Internetcafe gibt. Zum anderen, weil... weiss ich auch nicht.
Nun hat mich, als ich an der onlinebuchung gescheitert war, jemand von der escapade-Gruppe (zumindest gibt er das vor)angeschrieben, weil er meine Aktivitaeten auf der Seite gesehen hat (ich musste an einer Stelle meine mailadresse eingeben. Bei einer gescheiterten Bezahlung bin ich davon ausgegangen, dass keine meiner Daten uebermittelt worden seien....). Der gute Mensch schreibt mir - statt aus Daenemark, wie ich ja angenommen haette - aus Kanada, wo die escapade - Gruppe ihren Sitz hat. Wie die Escapade mit der worldescapade zusammenhaengt, ist mir nicht so ganz klar... Jedenfalls hat der mir geschrieben, dass, wenn ich schon unterwegs bin, sie die Kreditkartenzahlung manuell vornehmen muessen und er mich deswegen anrufen wuerde. Ich hab aber ja kein Handy... und ausserdem betraegt die Zeitdifferenz HCMC-Quebec zehn Stunden. ARRRRG. Ich werd nochmal wahnsinnig!
Wenn jemand kreative Vorschlaege oder Erklaerungen hat - ich bin offen fuer fast alles, solange ich bis zum 10 Juni wieder versichert bin!!!

Liebe Gruesse
Annika

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Dienstag, 26. Mai 2009
Und weiter geht's
So, bin wieder auf dem Damm. Wetter ist zwar immernoch schwuelwarm, aber das wird sich in den naechsten Monaten auch nicht aendern. Ich gewoehn mich auch langsam daran. Und da ich "mein" Zelt in Australien bei einem deutsch-englischen Backpackerpaerchen in Obhut gelassen habe, ist mein Rucksack ploetzlich um drei Kilo leichter zu schleppen (aber irgendwie immer noch zu schwer). Ausserdem habe ich die letzten beiden Naechte auf einem Couchsurfingsofa verbracht, weit ab vom Touristengewimmel. Da konnten sich all meine Sinne samt Magen wieder beruhigen. Dort hab ich jeden Tag in einem kleinen Strassencafe Stunden damit zugebracht alle moeglichen - zugegeben recht westlichen (wollte meinen Magen ja schonen) - Koestlichkeiten zu geniessen und hab dabei dem Strassenverkehr zugesehen. Das reichte mir voellig als Beschaeftigung

Jetzt muss ich euch dann also aber doch von den "Motor"s erzaehlen. Sie sind legendaer, und das hat seinen Grund. Wenn man, so wie ich, in einem kleinen Strassencafe sitzt, dessen vietnamesischer Besitzer uebrigens einige Jahre in Stuttgart und Frankfurt verbracht hatte, und einen Mango-Crush Saft oder einen Kakao mit echtem Kakao schluerft, dann ist man umgeben von einem staendigen Motorensummen, lautstaerke fast so wie neben einer Autobahn. Ein nicht abreissender Strom Mopeds in beide Richtungen und die verkehrte geht an einem vorbei, hauptsaechlich Hondas. Alte, neue, laute, leise und fast immer mit Hupe. Die Fahrer spiegeln die gesamte Bevoelkerung wieder: alte, junge, traditionell gekleidet, westlich, mit einem oder zwei oder drei Beifahrern. Ganze Familien teilen sich ein Mopped - gleichzeitig! Seit ein paar Jahren fahren hier wenigsten alle mit Helm... Auch transportiert wird hier alles mit dem Roller: Glastueren habe ich schon gesehen, Fahrraeder, PCs, Gasflaschen (die grossen, langen!)... Und in dieser Rollerlawine ab und an mal ein Fahrrad, ein Laden auf Raedern, ein Kleintransporter oder ein Taxi. Alle 10 min ist auch mal ein "echtes" Auto, ein Privatwagen dabei. Die Strasse zu Fuss ueberqueren ist ein gewagtes Unterfangen, aber da habe ich in Ulanbator zum Glueck gut ueben koennen. Der Trick - in ganz Asien - ist: geduldig auf ne Luecke aus der linken Richtung warten, dann losgehen, NICHT hektisch rennen, moeglichst nicht stehen bleiben, keine unerwarteten Spruenge machen. Alles in allem ist es wie Yoga: lass es fliessen, werd Teil des Stroms. So funktioniert auch das Fahren. Alle sehen nur nach vorne, nie bremsen, hoechstens mal langsamer werden, alle Luecken nutzen und staerkeren ausweichen. Im Fluss bleiben.

Ich wuerd euch den Eindruck des Strassenverkehrs hier wirklich als Abenteuer ans Herz legen, denn nur gelesen kann man sich das nicht in seiner ganzen Tragweite vorstellen... es ist einfach unglaublich!

So, werd mich jetzt gleich fuer eine Versicherung entscheiden und dann mal ein Internetcafe mit sicherererererer Verbindung suchen, bisher war alles Virenverseucht. Was es wird erzaehl ich spaeter...
Ich hab mich uebrigens nach langem Ueberlegen gegen Malariavorbeugung entschieden. Ich bleibe hier im Sueden nur in Grossstadtgebieten, die Medizinversorgung ist ausreichend, ich hab ja noch das Standbymedikament und wenn selbst hier lebende Vietnamesen das Wort Malaria nicht mal kennen habe ich beschlossen, dass man sich wohl nicht verrueckt machen braucht. Und Lariam als Vorbeugung wird nachgesagt, dass es einen verrueckt machen kann...

Liebe Gruesse
Annika

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