Donnerstag, 9. Juli 2009
Fortsetzung 2
asrddw, 20:34h
Musste mich grad mal ein bisschen hinlegen, was essen und entspannen... Wo war ich? Auf dem ueberschwemmten Busparkplatz am Bootsanleger. Ein Boot hat Platz fuer 14 Personen und kostet 200.000 Dong. Ich machte mich also auf die Suche nach Leuten, mit denen ich mir die Fahrt teilen konnte...
Vietnamesen haben ja durchaus auch mal Urlaub. Nicht so schoen rechtlich zugesichert, bezahlt und lang wie in Deutschland. Aber ab und an - und insbesondere wenn sie zu den besser Verdienenden gehoeren - haben sie mal frei. Dann verhalten sie sich wie die Koreaner (was meine Vermutung bestaerkt, das Vietnam auf dem besten Wege ist, im Laufe der naechsten 20 Jahre wie Korea zu werden):
Alle Kollegen, jeder mit seiner Familie + Eltern, erwachsene Geschwister samt Kinder, sind im Bus. So eine Kurzreise macht man nicht wegen des Zieles sonder um des Sozialevents willen! Und eben eine solche Reisegruppe nahm sich meiner an. Lehrer einer Universitaet (in den letzten Tagen waren Zentralpruefungen im ganzen Land - scharenweise Studenten vor jedem College und jeder Uni waren mir aufgefallen in Hue aufgefallen und ich dachte mir schon sowas), die nach den Pruefungen erstmal einige Tage frei hatten. Alle konnten Englisch, waren aber ein bisschen schuechtern :)
Tja, und sie adoptierten mich, luden mich sogar ein zu der Fahrt. Auf dem Boot wurde dann erstmal der Reisweinkrug ausgepackt. Mit acht Strohhalmen aus Bambus drin. Aehnlich einem Eimer Hochprozentiges auf Malle...
Unser Boot tuckerte also lautstark in einer Kolonne von unzaehligen gleichaussehenden Kaehnen den Fluss hinauf durch die Berge, die ein bisschen Halong-Bay Charakter hatten.
Angekommen kletterten wir in einer ununterbrochenen Schlange einen dieser Berge druch den Dschungel rauf zur ersten Hoehle. Bei den tropischen Temperaturen ganz schoen schweisstreibend. Und ueberall Getraenke-, Snack- Souvenierstaende, auch auf dem Weg nach oben. Wenigstens lohnte sich der Aufstieg, die Hoehle war gigantisch gross und wunderschoen. Mit der Beleuchtung hatte man sich besonders Muehe gegeben. Farbig wurden einzelne besonders schoene Stalagmiten/titen hervorgehoben.
In die zweite Hoehle ging es dann per Boot. Zum Glueck wurde dafuer auf den Dieselantrieb verzichtet und gerudert. An zwei Stellen konnte man aussteigen. In der ersten Grotte draengten sich 10 Boote an Land, dahinter warteten eine Menge weitere. Da die Grotte nicht allzugross war, draengten sich die 150 Besucher an den "Spots" vorbei und schnell wieder zurueck zum Schiff...
Irgendwann waren wir dann wieder zurueck. Ich organisierte mir einen Mopedfahrer fuer die Fahrt zurueck nach Dong Hoi (jeder erzaehlte mir, dass es keinen oeffentlichen Bus gaebe - was aber eine Luege war. Nur leider konnte ich es nicht beweisen... blieb mir also nix anderes uebrig als wieder das Moped. Wenigstens konnte ich den Preis wieder auf das gleiche Niveau handeln wie auf der Hinfahrt. Sie wollten 50% mehr haben, wohlwissend, dass ich ja auf Fahrdienste angewiesen bin...). Dort angekommen fand ich ein wirklich sehr gutes Hotel fuer einen sehr guten Preis direkt im besten Teil der Stadt, naemlich am Fluss. Nach einem kleinen Spaziergang ging ich geschafft frueh ins Bett.
Da wollte ich also dem Touristenwahn entkommen und war noch viel mehr drin als zuvor. Aber es war so komplett anders! Es war eine sehr durchmischte Erfahrung... auf jeden Fall eine besondere Erinnerung :)
Die Kurzfassung des naechsten Tages: ich war viiiiel zu frueh am Bahnhof, der Zug nach Hanoi hatte eine Stunde Verspaetung. Diesmal hatte ich Softseater gebucht - laengst nicht so unterhaltsam wie die 4. Klasse. Aber fuer 12 Stunden Fahrt wollte ich mir keinen Plastikstuhl zumuten...
Die ersten 5 Stunden waren wunderschoen, denn beim Zugfahren kommt man viel besser in die Landschaft rein: weitere limestone-Berge, praktisch hautnah, ueber eine Stunde Fahrt entlang an einem breiten, gemaechlichen Fluss, dann ueber einen Pass... ich habs genossen...
Liebe Gruesse
Annika
ps:
Vor einiger Zeit hat jemand gefragt, ob ich wieder Musik gebrauchen koennte. Die Antwort ist JA! Ich muss meinen mp3player mal etwas aufmoebeln. Nach einem Jahr sind die zwei GB doch etwas ausgeleiert... Wuensche hab ich auch, insbesondere etwas von Scouting for Girls und von K's Choice:
Yellow sticky notes
Butterflies Instead
Und Pink - Sober & So what
Vietnamesen haben ja durchaus auch mal Urlaub. Nicht so schoen rechtlich zugesichert, bezahlt und lang wie in Deutschland. Aber ab und an - und insbesondere wenn sie zu den besser Verdienenden gehoeren - haben sie mal frei. Dann verhalten sie sich wie die Koreaner (was meine Vermutung bestaerkt, das Vietnam auf dem besten Wege ist, im Laufe der naechsten 20 Jahre wie Korea zu werden):
Alle Kollegen, jeder mit seiner Familie + Eltern, erwachsene Geschwister samt Kinder, sind im Bus. So eine Kurzreise macht man nicht wegen des Zieles sonder um des Sozialevents willen! Und eben eine solche Reisegruppe nahm sich meiner an. Lehrer einer Universitaet (in den letzten Tagen waren Zentralpruefungen im ganzen Land - scharenweise Studenten vor jedem College und jeder Uni waren mir aufgefallen in Hue aufgefallen und ich dachte mir schon sowas), die nach den Pruefungen erstmal einige Tage frei hatten. Alle konnten Englisch, waren aber ein bisschen schuechtern :)
Tja, und sie adoptierten mich, luden mich sogar ein zu der Fahrt. Auf dem Boot wurde dann erstmal der Reisweinkrug ausgepackt. Mit acht Strohhalmen aus Bambus drin. Aehnlich einem Eimer Hochprozentiges auf Malle...
Unser Boot tuckerte also lautstark in einer Kolonne von unzaehligen gleichaussehenden Kaehnen den Fluss hinauf durch die Berge, die ein bisschen Halong-Bay Charakter hatten.
Angekommen kletterten wir in einer ununterbrochenen Schlange einen dieser Berge druch den Dschungel rauf zur ersten Hoehle. Bei den tropischen Temperaturen ganz schoen schweisstreibend. Und ueberall Getraenke-, Snack- Souvenierstaende, auch auf dem Weg nach oben. Wenigstens lohnte sich der Aufstieg, die Hoehle war gigantisch gross und wunderschoen. Mit der Beleuchtung hatte man sich besonders Muehe gegeben. Farbig wurden einzelne besonders schoene Stalagmiten/titen hervorgehoben.
In die zweite Hoehle ging es dann per Boot. Zum Glueck wurde dafuer auf den Dieselantrieb verzichtet und gerudert. An zwei Stellen konnte man aussteigen. In der ersten Grotte draengten sich 10 Boote an Land, dahinter warteten eine Menge weitere. Da die Grotte nicht allzugross war, draengten sich die 150 Besucher an den "Spots" vorbei und schnell wieder zurueck zum Schiff...
Irgendwann waren wir dann wieder zurueck. Ich organisierte mir einen Mopedfahrer fuer die Fahrt zurueck nach Dong Hoi (jeder erzaehlte mir, dass es keinen oeffentlichen Bus gaebe - was aber eine Luege war. Nur leider konnte ich es nicht beweisen... blieb mir also nix anderes uebrig als wieder das Moped. Wenigstens konnte ich den Preis wieder auf das gleiche Niveau handeln wie auf der Hinfahrt. Sie wollten 50% mehr haben, wohlwissend, dass ich ja auf Fahrdienste angewiesen bin...). Dort angekommen fand ich ein wirklich sehr gutes Hotel fuer einen sehr guten Preis direkt im besten Teil der Stadt, naemlich am Fluss. Nach einem kleinen Spaziergang ging ich geschafft frueh ins Bett.
Da wollte ich also dem Touristenwahn entkommen und war noch viel mehr drin als zuvor. Aber es war so komplett anders! Es war eine sehr durchmischte Erfahrung... auf jeden Fall eine besondere Erinnerung :)
Die Kurzfassung des naechsten Tages: ich war viiiiel zu frueh am Bahnhof, der Zug nach Hanoi hatte eine Stunde Verspaetung. Diesmal hatte ich Softseater gebucht - laengst nicht so unterhaltsam wie die 4. Klasse. Aber fuer 12 Stunden Fahrt wollte ich mir keinen Plastikstuhl zumuten...
Die ersten 5 Stunden waren wunderschoen, denn beim Zugfahren kommt man viel besser in die Landschaft rein: weitere limestone-Berge, praktisch hautnah, ueber eine Stunde Fahrt entlang an einem breiten, gemaechlichen Fluss, dann ueber einen Pass... ich habs genossen...
Liebe Gruesse
Annika
ps:
Vor einiger Zeit hat jemand gefragt, ob ich wieder Musik gebrauchen koennte. Die Antwort ist JA! Ich muss meinen mp3player mal etwas aufmoebeln. Nach einem Jahr sind die zwei GB doch etwas ausgeleiert... Wuensche hab ich auch, insbesondere etwas von Scouting for Girls und von K's Choice:
Yellow sticky notes
Butterflies Instead
Und Pink - Sober & So what
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