Montag, 1. September 2008
Ausgangssperre
asrddw, 10:19h
Mein Tagesplan sah heute eigentlich weiteres entspanntes Buecherlesen und Faulenzen im Geheimen Garten vor. Das hat sich aber erledigt denn es regnet. Bindfaeden. Buchstaebliches Bremer Miesewetter. Plan B ist, dass Buch - wie gestern und vorgestern - auf der Couch im Hostel zu Ende zu lesen. Ich hab zwar ne tolle Regenjacke, aber an geeigneten Schuhen mangelt es mir noch. Ich habe die Wahl zwischen FlipFlops, was garantiertes Ausrutschen und kalte Fuesse bedeuten wuerde, und Wanderstiefeln, die erstens zu warm sind und zweitens etwas deplaziert aussehen wuerden, wenn man eine kurze Hose an hat...
So hock ich also hier im Hostel. Ist vielleicht auch ganz gut, dann fuehl ich mich morgen so richtig eingesperrt und breche endlich in konstruktive Aktivitaeten aus.
Ich merk auch grade, dass ich nicht GrossWG-geeigent waere, denn so fuehlt sich dass hier ein wenig an. Eine gemeinsame, offene Kueche und ein gemuetllicher Couch-TV-Internet-Aufenthaltsraum mit Terrasse. Und nicht allzuviele Leute. Ein paar Kurzzeitgaeste, die abends einziehen und am naechsten morgen ohne Gespraech wieder auschecken und dann etwa 8 Stammgaeste. Bin immer dabei, den anderen hinterherzuputzen und mich zu viel verantwortlich zu fuehlen. Hab den kaputten Toaster repariert, den Abfluss der Spuele sauber gemacht, Klopapier nachgelegt... muss mich wohl ein bisschen zuegeln. Oder mir Muehe geben, nicht anzufangen, mich darueber zu aergern, dass das Ordnungsbewusstsein der anderen nicht so weit reicht wie mein eigenes ;)
Gestern abend wars dann auf angenehme Weise echte WG-Stimmung. Erst waren wir mit 8 Leuten koreanisch Essen. In der Tischmitte gabs einen Gasgrill, auf dem Schinken gebraten wurde, und der ganze Tisch wurde von den schnellen Serviererinnen mit kleinen Schuesselchen vollgestell. Das war ein Erlebnis! In wahnsinnigem Tempo kam eine Kuriositaet nach der anderen auf den Tisch, so schnell konnte ich gar nicht hinterhergucken und staunen. Aus drei grossen Schuesseln mit verschiedenen Blaettern (von Linde ueber Minze zu Loewenzahn und Chinakohl) nahm man sich dann zwei oder drei, legte sie auf die hohle Hand und platzierte dann (mit Staebchen) aus den verschiedenen Schuesseln Reis, Kimchi, eben den Schinken oder anderes hinein, rollte es zusammen und genoss. Das war dann die zweite Sinnesexplosion. So viele Geschmaecker auf einmal waren fast nicht aufnehmbar fuer eine Europaeerin, zumal fuer eine, die grade zwei Monate in der Mongolei bei Nudeln und Fleisch verbracht hatte. Es war einfach genial. Habe auch gepoeckelte Krabben gegessen - lecker!!
Zurueck im Hostel haben wir eine Runde Mensch-Aerger-Dich-Nicht gespielt. Ein Spanier, den der Ehrgeiz gepackt hatte wie ein Kind (aber auf nette Weise) gewann - ich war wohl mit Abstand die letzte, weil ich noch (wieder) drei Figuren "zu Hause" hatte... Mit dem besagten Spanier habe ich dann noch eine Runde Schach gespielt. Es gibt hier tatsaechlich einen Traveller, der ein Glasschachspiel mit rumschleppt. Diesmal war ich am Gewinnen, trotz einiger Patzer am Anfang. Der Feigling hat dann einfach aufgegeben. Beim Revanche-Spiel heute morgen war ich dann noch besser in Form, aber er hat mir einen Sieg wieder verweigert und den Koenig gekippt. Jetzt spielt er wohl nicht mehr mit mir...ist eher einer, der nur spielt, wenn er sicher weiss, dass er gewinnen kann...
Ich merke grade, dass der Regen auch einen Vorteil hat: ihr bekommt mehr und ausfuehrlichere Berichte. Es macht mir grad auch so richtig Spass, mich schriftlich ueber alles auszulassen, was die Welt schon immer wissen sollte....sagt bescheid, wenn ich euch langweile ;)
Liebe Gruesse
Annika
So hock ich also hier im Hostel. Ist vielleicht auch ganz gut, dann fuehl ich mich morgen so richtig eingesperrt und breche endlich in konstruktive Aktivitaeten aus.
Ich merk auch grade, dass ich nicht GrossWG-geeigent waere, denn so fuehlt sich dass hier ein wenig an. Eine gemeinsame, offene Kueche und ein gemuetllicher Couch-TV-Internet-Aufenthaltsraum mit Terrasse. Und nicht allzuviele Leute. Ein paar Kurzzeitgaeste, die abends einziehen und am naechsten morgen ohne Gespraech wieder auschecken und dann etwa 8 Stammgaeste. Bin immer dabei, den anderen hinterherzuputzen und mich zu viel verantwortlich zu fuehlen. Hab den kaputten Toaster repariert, den Abfluss der Spuele sauber gemacht, Klopapier nachgelegt... muss mich wohl ein bisschen zuegeln. Oder mir Muehe geben, nicht anzufangen, mich darueber zu aergern, dass das Ordnungsbewusstsein der anderen nicht so weit reicht wie mein eigenes ;)
Gestern abend wars dann auf angenehme Weise echte WG-Stimmung. Erst waren wir mit 8 Leuten koreanisch Essen. In der Tischmitte gabs einen Gasgrill, auf dem Schinken gebraten wurde, und der ganze Tisch wurde von den schnellen Serviererinnen mit kleinen Schuesselchen vollgestell. Das war ein Erlebnis! In wahnsinnigem Tempo kam eine Kuriositaet nach der anderen auf den Tisch, so schnell konnte ich gar nicht hinterhergucken und staunen. Aus drei grossen Schuesseln mit verschiedenen Blaettern (von Linde ueber Minze zu Loewenzahn und Chinakohl) nahm man sich dann zwei oder drei, legte sie auf die hohle Hand und platzierte dann (mit Staebchen) aus den verschiedenen Schuesseln Reis, Kimchi, eben den Schinken oder anderes hinein, rollte es zusammen und genoss. Das war dann die zweite Sinnesexplosion. So viele Geschmaecker auf einmal waren fast nicht aufnehmbar fuer eine Europaeerin, zumal fuer eine, die grade zwei Monate in der Mongolei bei Nudeln und Fleisch verbracht hatte. Es war einfach genial. Habe auch gepoeckelte Krabben gegessen - lecker!!
Zurueck im Hostel haben wir eine Runde Mensch-Aerger-Dich-Nicht gespielt. Ein Spanier, den der Ehrgeiz gepackt hatte wie ein Kind (aber auf nette Weise) gewann - ich war wohl mit Abstand die letzte, weil ich noch (wieder) drei Figuren "zu Hause" hatte... Mit dem besagten Spanier habe ich dann noch eine Runde Schach gespielt. Es gibt hier tatsaechlich einen Traveller, der ein Glasschachspiel mit rumschleppt. Diesmal war ich am Gewinnen, trotz einiger Patzer am Anfang. Der Feigling hat dann einfach aufgegeben. Beim Revanche-Spiel heute morgen war ich dann noch besser in Form, aber er hat mir einen Sieg wieder verweigert und den Koenig gekippt. Jetzt spielt er wohl nicht mehr mit mir...ist eher einer, der nur spielt, wenn er sicher weiss, dass er gewinnen kann...
Ich merke grade, dass der Regen auch einen Vorteil hat: ihr bekommt mehr und ausfuehrlichere Berichte. Es macht mir grad auch so richtig Spass, mich schriftlich ueber alles auszulassen, was die Welt schon immer wissen sollte....sagt bescheid, wenn ich euch langweile ;)
Liebe Gruesse
Annika
... comment
luederbosse,
Dienstag, 2. September 2008, 00:55
Couchsurfing
Couchsurfing ist ein tolles Wort, ich kannte es gar nicht hab aber gerade heute nachmittag einen Radiobericht darüber gehört, im Fitnessstudio so nebenbei und nun lese ich es bei dir wieder. Viel Spaß dabei und nette Leute!
Freut mich, dass du Seoul so erlebst, mir hatte es sehr gefallen. Empfehlen will ich dir noch "Jim-jil-bang" Sauna (meine die heißen so, Erninnerungen werden schwach in meinem Alter *grinz* )die haben üblicherweise 24h offen und auch einen Ruheraum wo man problemlos mal eine Nacht verbringen kann, also wenn du mal keine Lust hast auf Hostel und Gemeinschaftsküche.
Und wenn du durchs Land ziehst lass die kleinen Inseln im Süd-Westen nicht aus...
Bin gespannt auf deine weiteren Berichte.
Grüße
Lüder
Freut mich, dass du Seoul so erlebst, mir hatte es sehr gefallen. Empfehlen will ich dir noch "Jim-jil-bang" Sauna (meine die heißen so, Erninnerungen werden schwach in meinem Alter *grinz* )die haben üblicherweise 24h offen und auch einen Ruheraum wo man problemlos mal eine Nacht verbringen kann, also wenn du mal keine Lust hast auf Hostel und Gemeinschaftsküche.
Und wenn du durchs Land ziehst lass die kleinen Inseln im Süd-Westen nicht aus...
Bin gespannt auf deine weiteren Berichte.
Grüße
Lüder
... link
... comment