Dienstag, 26. August 2008
Die letzten Tage - Vergangenheit
asrddw, 16:07h
So, dann wolln wir mal. Hab ja ne Menge zu berichten. Also, ich bin ja mit den drei Polen zum See gefahren (abwechselnd mit Modern Talking oder mongolischem Schlager als Musik). Wir haben uns prima verstanden - eine meiner besten Reiseabschnittsbegleiter meiner bisherigen Reise. Auf einer Rangliste beliebtester Traveller stehen Polen ab sofort ganz weit oben. Franzosen hingegen rangieren eher auf den hinteren Plaetzen, allerdings noch vor den Englaendern (mit einigen Ausnahmen).
Die drei sind leidenschaftliche Angler und ich hatte auch ein bisschen das Gefuehl, dass sie den uralten "Cowboy-und-Indianer"-Spieltrieb hier ausleben, immer auf der Suche nach dem absoluten freien Leben in einem grenzenlosen Land unter freiem Himmel... Eigentlich haben wir uns gar nicht so viel unterhalten, aber irgendwie stimmte die Chemie, so dass das auch gar nicht noetig was. Die drei frieren jetzt hoffentlich nicht ein, denn sie wollten noch etwas weiter nordwestlich vom Hovsgolsee mit Pferden in die Wildnis, in der nicht mal mehr Mongolen leben und dort eben das tun, was sie am liebsten machen: Angeln.
Mit Anglern unterwegs zu sein hat den unschlagbaren Vorteil, dass es Fisch zu essen gibt (ihr kennt mich, ich LIEBE Fisch!). Am zweiten Abend haben sie mir dann auch einen gefangen und geraeuchert - so gut habe ich schon lange nicht mehr gegessen, man war das lecker!!!! Dann gabs am Lagerfeuer noch den obligatorischen Wodka und etwas Musik: ihr Lieblingsmongoleilied. Wir wurden dann auch prompt alle etwas sentimental....
Deutsch haben sie auch gelernt ("Halt die Klappe"...).
Der Abschied von den dreien fiel mir jedenfalls schwer, und das will was heissen... waere am liebsten mit ihnen mitgeritten...
Statt dessen liess ich mich dann in Moron von einer deutschen Reisegruppe aufgabeln, die auch zum See wollten. Das war wieder einer dieser unglaublichen Zufaelle, die sich so durch meine ganze Reise ziehen: Wir waren in Moron unterwegs, einkaufen, Stempel fuers Borderpermit holen, Wagen reparieren. Schliesslich kamen wir an einen Supermarkt vor dem zwei andere Furgeons standen. Einen der Fahrer erkannten die Polen wieder - es war unglaublicher Weise "ihr" Fahrer von einer vorherigen Mongoleireise (die drei sind das fuenfte Mal hier). Es gibt so viele Touristenbusse, dementsprechend so viele Fahrer und auch noch so viele Touristenziele, aber hier in Moron vor dem Supermarkt gab es also ein Wiedersehen. Die Gruppe, die er fuhr, waren Deutsche, die praktischer Weise auch zum See wollten. Und da sich einer von ihnen kurzentschlossen eine Stunde vorher in den Flieger zurueck nach UB gesetzt hatte (er hat sich mit dem Rest der Truppe wohl nicht verstanden...), war dort ein Platz frei geworden. Die Gruppe war nett, es gab einen Platz, das Ziel war das gleiche - ich stieg also ein. Und blieb zwei Tage mit ihnen zusammen. Der See selbst war super, nur das Drumherum war mir persoenlich etwas zu touristisch. Ueberall Jurtencamps und wir waren keine halbe Stunde da, da kamen "fliegende" Souvenierhaendler mit ihren Mopeds und andere, die uns fragten, ob wir Pferde mieten wollten.
Aber die Leute der Gruppe waren nett - und wohl auch froh, einen guten Ersatz fuer den "Verlust" bekommen zu haben. Habe interessante Menschen kennengelernt (und in einer Stunde alle 15 Namen der Teilnehmer gelernt und behalten) und endlich mal wieder Deutsch gesprochen. Irgendwann verlern ich das noch... zeitweise denk ich schon in Englisch (leider nicht in Mongolisch...). An dieser Stelle auch ein dickes Dankeschoen an Renate und ihre Spezial-Bruehwuerfel ;) Ich hoffe, dass sie diese message erreicht!
Irgendwann setzte ich mich ab, wanderte allein wieder zurueck zur Suedspitze des Sees. An einer kleinen lauschigen Stelle am See schlug ich fuer drei Tage mein Zelt auf und tat dort erstmal gar nix. Lag nur da und schaute aufs Wasser. Ab und an machte ich mir was zu essen oder wusch (mich oder Waesche). Das war aber auch alle. Und ich kann euch sagen: das tat gut!! Abgesehen davon, dass es nachts bis zu -3 Grad kalt wurde und ich mit meinem Schlafsack und der mongolischen Wolldecke trotzdem jeden Morgen fror wie ein Schneider (hab mir glaub ich eine Erkaeltung zugezogen) habe ich diese Pause wohl gebraucht.
Als ich dann weiter wanderte traf ich eine Franzoesin, die ich in UB schon mal zwecks gemeinsamen Reisens angemailt hatte, aber keine Antwort erhalten hatte. Wieder so ein Zufall. Wir liefen zusammen weiter und uebernachteten in einem Guesthouse in Hatgal, der kleinen Stadt, die das Tor zum See ist. Von dort gabs dann einen Marathon nach UB: in 30 Stunden, fast ohne Pause... Leider haben wir zum Schluss noch eine unangenehme Erfahrung mit dem Fahrer gemacht, der uns nicht wie verabredet zum Hostel fahren wollte. Naja, nach 30 Stunden lagen eben bei allen die Nerven blank. Habe zwischenzeitlich meinen alten Rekord gebrochen: SPI = 1,91!!! Viel mehr geht auch nicht...
Den ganzen Rueckweg ueber hatten wir das gleiche Wetter: grauen Himmel und Regen. Nahe UB gabs auch ein Unwetter mit Hagel und allem, und da die Strassen dort eben keine sind, waren die Pisten matschig rutschig.
Die Mongolei macht mir den Abschied zur Zeit also nicht ganz so schwer: kaltes, truebes Wetter. Sonst wuerde ich wohl auch heulen wie ein Schlosshund, denn ich mag gar nicht hier wegfahren und dieses Land verlassen. Spaetestens wenn ich im Flieger sitze, wird mich das dann wohl einholen. Taschentuecher einpacken....
Die drei sind leidenschaftliche Angler und ich hatte auch ein bisschen das Gefuehl, dass sie den uralten "Cowboy-und-Indianer"-Spieltrieb hier ausleben, immer auf der Suche nach dem absoluten freien Leben in einem grenzenlosen Land unter freiem Himmel... Eigentlich haben wir uns gar nicht so viel unterhalten, aber irgendwie stimmte die Chemie, so dass das auch gar nicht noetig was. Die drei frieren jetzt hoffentlich nicht ein, denn sie wollten noch etwas weiter nordwestlich vom Hovsgolsee mit Pferden in die Wildnis, in der nicht mal mehr Mongolen leben und dort eben das tun, was sie am liebsten machen: Angeln.
Mit Anglern unterwegs zu sein hat den unschlagbaren Vorteil, dass es Fisch zu essen gibt (ihr kennt mich, ich LIEBE Fisch!). Am zweiten Abend haben sie mir dann auch einen gefangen und geraeuchert - so gut habe ich schon lange nicht mehr gegessen, man war das lecker!!!! Dann gabs am Lagerfeuer noch den obligatorischen Wodka und etwas Musik: ihr Lieblingsmongoleilied. Wir wurden dann auch prompt alle etwas sentimental....
Deutsch haben sie auch gelernt ("Halt die Klappe"...).
Der Abschied von den dreien fiel mir jedenfalls schwer, und das will was heissen... waere am liebsten mit ihnen mitgeritten...
Statt dessen liess ich mich dann in Moron von einer deutschen Reisegruppe aufgabeln, die auch zum See wollten. Das war wieder einer dieser unglaublichen Zufaelle, die sich so durch meine ganze Reise ziehen: Wir waren in Moron unterwegs, einkaufen, Stempel fuers Borderpermit holen, Wagen reparieren. Schliesslich kamen wir an einen Supermarkt vor dem zwei andere Furgeons standen. Einen der Fahrer erkannten die Polen wieder - es war unglaublicher Weise "ihr" Fahrer von einer vorherigen Mongoleireise (die drei sind das fuenfte Mal hier). Es gibt so viele Touristenbusse, dementsprechend so viele Fahrer und auch noch so viele Touristenziele, aber hier in Moron vor dem Supermarkt gab es also ein Wiedersehen. Die Gruppe, die er fuhr, waren Deutsche, die praktischer Weise auch zum See wollten. Und da sich einer von ihnen kurzentschlossen eine Stunde vorher in den Flieger zurueck nach UB gesetzt hatte (er hat sich mit dem Rest der Truppe wohl nicht verstanden...), war dort ein Platz frei geworden. Die Gruppe war nett, es gab einen Platz, das Ziel war das gleiche - ich stieg also ein. Und blieb zwei Tage mit ihnen zusammen. Der See selbst war super, nur das Drumherum war mir persoenlich etwas zu touristisch. Ueberall Jurtencamps und wir waren keine halbe Stunde da, da kamen "fliegende" Souvenierhaendler mit ihren Mopeds und andere, die uns fragten, ob wir Pferde mieten wollten.
Aber die Leute der Gruppe waren nett - und wohl auch froh, einen guten Ersatz fuer den "Verlust" bekommen zu haben. Habe interessante Menschen kennengelernt (und in einer Stunde alle 15 Namen der Teilnehmer gelernt und behalten) und endlich mal wieder Deutsch gesprochen. Irgendwann verlern ich das noch... zeitweise denk ich schon in Englisch (leider nicht in Mongolisch...). An dieser Stelle auch ein dickes Dankeschoen an Renate und ihre Spezial-Bruehwuerfel ;) Ich hoffe, dass sie diese message erreicht!
Irgendwann setzte ich mich ab, wanderte allein wieder zurueck zur Suedspitze des Sees. An einer kleinen lauschigen Stelle am See schlug ich fuer drei Tage mein Zelt auf und tat dort erstmal gar nix. Lag nur da und schaute aufs Wasser. Ab und an machte ich mir was zu essen oder wusch (mich oder Waesche). Das war aber auch alle. Und ich kann euch sagen: das tat gut!! Abgesehen davon, dass es nachts bis zu -3 Grad kalt wurde und ich mit meinem Schlafsack und der mongolischen Wolldecke trotzdem jeden Morgen fror wie ein Schneider (hab mir glaub ich eine Erkaeltung zugezogen) habe ich diese Pause wohl gebraucht.
Als ich dann weiter wanderte traf ich eine Franzoesin, die ich in UB schon mal zwecks gemeinsamen Reisens angemailt hatte, aber keine Antwort erhalten hatte. Wieder so ein Zufall. Wir liefen zusammen weiter und uebernachteten in einem Guesthouse in Hatgal, der kleinen Stadt, die das Tor zum See ist. Von dort gabs dann einen Marathon nach UB: in 30 Stunden, fast ohne Pause... Leider haben wir zum Schluss noch eine unangenehme Erfahrung mit dem Fahrer gemacht, der uns nicht wie verabredet zum Hostel fahren wollte. Naja, nach 30 Stunden lagen eben bei allen die Nerven blank. Habe zwischenzeitlich meinen alten Rekord gebrochen: SPI = 1,91!!! Viel mehr geht auch nicht...
Den ganzen Rueckweg ueber hatten wir das gleiche Wetter: grauen Himmel und Regen. Nahe UB gabs auch ein Unwetter mit Hagel und allem, und da die Strassen dort eben keine sind, waren die Pisten matschig rutschig.
Die Mongolei macht mir den Abschied zur Zeit also nicht ganz so schwer: kaltes, truebes Wetter. Sonst wuerde ich wohl auch heulen wie ein Schlosshund, denn ich mag gar nicht hier wegfahren und dieses Land verlassen. Spaetestens wenn ich im Flieger sitze, wird mich das dann wohl einholen. Taschentuecher einpacken....
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