Freitag, 11. Juli 2008
Pferderennen
asrddw, 09:38h
Also, ich war gestern noch beim Stadion und wollte Tickets fuers Naadam kaufen. Zusammen mit Diane, einer Geophysikerin aus Berlin. Da wir beide aber nun mal so gar nicht mongolisch aussehen, wollte uns der Mann hinterm Schalter nur Touristen tickets verkaufen, die dann gleich 25,- Dollar kosten. Die waeren dann den ganzen Freitag gueltig, inklusive der einstuendigen Eroeffnungszeremonie. Die guenstigen Karten fuer die etwas schlechteren Plaetze wuerden nur an Mongolen verkauft. Und selbst wenn wir eine der billigen Karten bekommen wuerden, wuerde man uns da nicht reinlassen *grummel*
Ich hab dann einen Mongolen gefragt, der seinem englischen Freund auch eine Karte besorgt hat. Touristen kriegen tatsaechlich nur die Touristentickets.... aber er hat auch gemeint, dass die Zeremonie ja nur eine Stunde dauere und den Rest des Tages die ersten beiden Ausscheidungskaempfe der Ringer stattfinden, die aber totlangweilig seinen. Spannend wuerden erst die Endrunden am Samstag, wenn die Favoriten gegeneinander antreten. Und die uebrigen Wettkaempfe seien eh frei anzusehen. Wir haben uns gegen das teure Ticket entschieden.
Alex (der Brite) ist zum Glueck so eine Art Moechtegernjournalist und hat sich einen Pressepass organisiert (was ihm nach einer mit Mongolen durchzechten Nacht einen Tag mit Kopfschmerzen bereitet hat). Er hatte geplant, heute zum Pferderennen zu fahren, dass ausserhalb der Stadt stattfindet. Da er aber keinerlei Infos hatte, kamen wir ueberein, dass mich die Jungs einfach in meinem Zelt wecken, falls sich was ergeben wuerde. Haben sie dann heute morgen auch getan. Um viertel nach sechs. In einer viertel Stunde gehts los.
...
Katzenwaesche.
...
Nach einer Stunde Taxifahrt waren wir dann am "Rennplatz". Stellt euch mongolische Steppe vor. Gaaaanz weites Land, nur Gras, in der Ferne ein paar Berge, darueber strahlend blauer Himmel und weisse Wolken, Sonnenschein. Also so richtig mongolisch eben. Dazu dann ein paar Laerchen, die singen und in der Ferne Obertongesang (aus Lautsprechern, wie sich hinterher rausstellte, tat dem Gesamteindruck aber kein Abbruch). Und Mongolen. Einige in traditioneller Kleidung, andere direkt aus der Stadt, im europaeischen Stil gekleidet. Und jede Menge Reiter auf den kleinen mongolischen Pferden (sorry Sonja, aber Filou ist dagegen schon fast ein Elefant).
Eine Rennbahn gab es nicht, das Rennen verlief eben einfach querfeldein. Und die Reiter waren tatsaechlich alle zwischen sechs und zehn (Jahre alt). Wir kamen genau rechtzeitig, um sie zum Startpunkt reiten zu sehen. Bestimmt 150 Reiter. Sie sammelten sich in ca 1km Entfernung, trabten dort immer im Kreis um einen Oovo, bis alle beisammen waren, dann zogen sie ab zum Startpunkt. Und der liegt sagenhafte 28km entfernt. Fuer uns Zuschauer hiess das dann erstmal warten. Ziemlich lange. Langsam fuellte sich die Abgrenzung der Rennbahn. Nahe des Zieles hatten sie ein paar Sitztribuenen aufgestellt, auf denen ich zum Glueck einen Platz ergattern konnte. Tja, und dann warten.
Warten.
Warten.
Noch laenger warten.
...
Und dann kamen sie ueber den Huegel (ca 6 km entfernt). Ploetzlich kam Bewegung in die Zuschauer, alles draengte sich immer weiter an die Absperrung und auf die Tribuene. Ich sass erst neben einer bestimmt 80jaehrigen Frau in traditioneller Kleidung, die von ihrer Familie ganz nach oben neben mich verfrachtet worden war. Da sie im Sitzen aber auch nix sehen konnte, wollte sie auch aufstehen (obwohl ihre Verwandten davon alles andere als begeistert waren, denn die Tribuene hatte ja keinen festen Boden sondern nur Stahlgestaenge auf denen man balancieren musste). So hatte ich dann eine mongolische Oma an der Hand und im Arm, als der Sieger ins Ziel einritt. Mit weitem Abstand zum Rest uebrigens. Nach und nach kamen immer mehr der kleinen Reiter ins Ziel. 28km im Galopp (plus die 28km HINWEG) haben den Pferden einiges abverlangt, den Kindern aber mindestens genau so viel. Alle waren total erschoepft. Einer fiel kurz vorm Ziel einfach vom Pferd. Zwei andere Pferde haben wir auch ohne Reiter einlaufen sehen. Ein Pferd ist hinter dem Ziel zusammengebrochen und wahrscheinlich gestorben. Das also mal zum Haertegrad des Rennens. Und wir bilden uns was auf unsere hochgezuechteten Kreisrenner ein...
Nichts desto trotz war es einfach super, das Rennen zu verfolgen. All die Mongolen im bunten Mix aus Nomadentrachten und Stadtmenschen, krasse Gegensaetze, und direkt hinter der Tribuene dann viele Mongolen auf ihren Pferden, von denen aus sie natuerlich bestens ueber den Rennplatz gucken konnten. Alles voll mit Pferden und Menschen, vor und hinter der Tribuene. Phantastisch!
Sonja, was haeltst du davon, nach deinem Master mit einer Kutsche ueber Land in die Mongolei zu reisen? So verrueckt ist die Idee glaub ich gar nicht. Man haette auch immer sein Haus dabei....
Oder hat sonst jemand Lust dazu naechstes Jahr?
Liebe Gruesse
Annika
ps: Sonntag morgen fahren wir los zum Wandern
Ich hab dann einen Mongolen gefragt, der seinem englischen Freund auch eine Karte besorgt hat. Touristen kriegen tatsaechlich nur die Touristentickets.... aber er hat auch gemeint, dass die Zeremonie ja nur eine Stunde dauere und den Rest des Tages die ersten beiden Ausscheidungskaempfe der Ringer stattfinden, die aber totlangweilig seinen. Spannend wuerden erst die Endrunden am Samstag, wenn die Favoriten gegeneinander antreten. Und die uebrigen Wettkaempfe seien eh frei anzusehen. Wir haben uns gegen das teure Ticket entschieden.
Alex (der Brite) ist zum Glueck so eine Art Moechtegernjournalist und hat sich einen Pressepass organisiert (was ihm nach einer mit Mongolen durchzechten Nacht einen Tag mit Kopfschmerzen bereitet hat). Er hatte geplant, heute zum Pferderennen zu fahren, dass ausserhalb der Stadt stattfindet. Da er aber keinerlei Infos hatte, kamen wir ueberein, dass mich die Jungs einfach in meinem Zelt wecken, falls sich was ergeben wuerde. Haben sie dann heute morgen auch getan. Um viertel nach sechs. In einer viertel Stunde gehts los.
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Katzenwaesche.
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Nach einer Stunde Taxifahrt waren wir dann am "Rennplatz". Stellt euch mongolische Steppe vor. Gaaaanz weites Land, nur Gras, in der Ferne ein paar Berge, darueber strahlend blauer Himmel und weisse Wolken, Sonnenschein. Also so richtig mongolisch eben. Dazu dann ein paar Laerchen, die singen und in der Ferne Obertongesang (aus Lautsprechern, wie sich hinterher rausstellte, tat dem Gesamteindruck aber kein Abbruch). Und Mongolen. Einige in traditioneller Kleidung, andere direkt aus der Stadt, im europaeischen Stil gekleidet. Und jede Menge Reiter auf den kleinen mongolischen Pferden (sorry Sonja, aber Filou ist dagegen schon fast ein Elefant).
Eine Rennbahn gab es nicht, das Rennen verlief eben einfach querfeldein. Und die Reiter waren tatsaechlich alle zwischen sechs und zehn (Jahre alt). Wir kamen genau rechtzeitig, um sie zum Startpunkt reiten zu sehen. Bestimmt 150 Reiter. Sie sammelten sich in ca 1km Entfernung, trabten dort immer im Kreis um einen Oovo, bis alle beisammen waren, dann zogen sie ab zum Startpunkt. Und der liegt sagenhafte 28km entfernt. Fuer uns Zuschauer hiess das dann erstmal warten. Ziemlich lange. Langsam fuellte sich die Abgrenzung der Rennbahn. Nahe des Zieles hatten sie ein paar Sitztribuenen aufgestellt, auf denen ich zum Glueck einen Platz ergattern konnte. Tja, und dann warten.
Warten.
Warten.
Noch laenger warten.
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Und dann kamen sie ueber den Huegel (ca 6 km entfernt). Ploetzlich kam Bewegung in die Zuschauer, alles draengte sich immer weiter an die Absperrung und auf die Tribuene. Ich sass erst neben einer bestimmt 80jaehrigen Frau in traditioneller Kleidung, die von ihrer Familie ganz nach oben neben mich verfrachtet worden war. Da sie im Sitzen aber auch nix sehen konnte, wollte sie auch aufstehen (obwohl ihre Verwandten davon alles andere als begeistert waren, denn die Tribuene hatte ja keinen festen Boden sondern nur Stahlgestaenge auf denen man balancieren musste). So hatte ich dann eine mongolische Oma an der Hand und im Arm, als der Sieger ins Ziel einritt. Mit weitem Abstand zum Rest uebrigens. Nach und nach kamen immer mehr der kleinen Reiter ins Ziel. 28km im Galopp (plus die 28km HINWEG) haben den Pferden einiges abverlangt, den Kindern aber mindestens genau so viel. Alle waren total erschoepft. Einer fiel kurz vorm Ziel einfach vom Pferd. Zwei andere Pferde haben wir auch ohne Reiter einlaufen sehen. Ein Pferd ist hinter dem Ziel zusammengebrochen und wahrscheinlich gestorben. Das also mal zum Haertegrad des Rennens. Und wir bilden uns was auf unsere hochgezuechteten Kreisrenner ein...
Nichts desto trotz war es einfach super, das Rennen zu verfolgen. All die Mongolen im bunten Mix aus Nomadentrachten und Stadtmenschen, krasse Gegensaetze, und direkt hinter der Tribuene dann viele Mongolen auf ihren Pferden, von denen aus sie natuerlich bestens ueber den Rennplatz gucken konnten. Alles voll mit Pferden und Menschen, vor und hinter der Tribuene. Phantastisch!
Sonja, was haeltst du davon, nach deinem Master mit einer Kutsche ueber Land in die Mongolei zu reisen? So verrueckt ist die Idee glaub ich gar nicht. Man haette auch immer sein Haus dabei....
Oder hat sonst jemand Lust dazu naechstes Jahr?
Liebe Gruesse
Annika
ps: Sonntag morgen fahren wir los zum Wandern
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laesterschwein,
Samstag, 12. Juli 2008, 02:53
=)
Ich bin dabei!!!
Auf jeden Fall!!!
(Aber nur, wenn Jule auch mit darf...)
Und wenn die Pferde da so klein sind könntest du doch eins ins Handgepäck schmuggeln, oder?
Auf jeden Fall!!!
(Aber nur, wenn Jule auch mit darf...)
Und wenn die Pferde da so klein sind könntest du doch eins ins Handgepäck schmuggeln, oder?
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