Mittwoch, 10. Dezember 2008
Raus
Ich bin raus. Aus dem Job.

Habe grade mit meinem Chef gesprochen. Er hat sehr gut erkannt, dass ich mich an den alkoholreichen Abenden von der Theke zurueckgezogen und die Kuehlschraenke befuellt und sauber gemacht hab statt mich gross zu sozialisieren... Ist auch wahr. Ich mochte die Partyabende nicht. Das hat er gut erkannt. Ich fuehl mich wohler, wenn ich tagsueber mit den alten Herren ueber die Theke plauschen und nebenher all die Putzaufgaben des Vormittags erledigen kann, aber dass reicht meinem Arbeitgeber natuerlich nicht. Dazu kam, dass ich mit meinem Temperament nicht so schnell mit den Kollegen aufgetaut bin, insbesondere mit meiner Hauptkollegin, die mich aus irgendeinem Grund ueberhaupt nicht leiden kann. Wie dem auch sei, sie suchen jemand anderes und ich werd Samstag wieder nach Perth fahren.

Das Dumme ist, dass ich jetzt wieder einen Job suchen muss, denn das Geldproblem hat sich durch die eine Woche arbeiten nicht wirklich geloest...

Naja, das war wohl meine Countrybarerfahrung. Habs nie vorher gemacht, war einen Versuch wert, jetzt weiss ich bescheid, dass das nun mal wirklich nicht meine Welt ist. Einmal und NIEwieder :)

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Jack
Jack ist einer der Stammgaeste hier. Er wohnt seit 18 Monaten in Dowerin und bis jetzt hab ich noch nicht rausfinden koennen, WAS genau ihn denn hierher gezogen hat. Er ist wohl so um die Mitte 60, schlank (was fuer Australier ja nicht selbstverstaendlich ist), kann sogar ein bisschen Deutsch (woher muss ich auch noch rausfinden) und hat ein sympathisches Knautschgesicht mit Vollbart. Wenn ich die Tagesschicht hab, flirten wir immer nett ueber die Theke. Jack ist mit abstand der unterhaltsamste Stammgast. Die anderen sitzen meistens nur schweigend vor ihrem Bier und starren auf die Theke oder die Monitore, auf denen irgendwelche Rennen laufen (Pferde/Hunde), auf die sie gewettet haben.


Put "eat chocolate" at top of your list of things to do today. That way at least you'll get one thing done.

Dann werd ich mal an meine ToDo Liste gehen...

Liebe Gruesse
Annika

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Dienstag, 9. Dezember 2008
Mein Alltag
Jaaa, einen Alltag hab ich jetzt auch. Und damit ich euch nicht langweile, werd ich all meine Erzaehlungen darueber ein wenig in die Laenge strecken. Erstmal stell ich euch all meine Kollegen vor, dann unsere Stammgaeste und wo ich eigentlich wohne. Das sollte zumindest bis Weihnachten fuer Unterhaltung reichen...

Angus, genannt Gus

Angus ist ein kleines, sieben Monate altes, propperes Buerschchen, der Sohn meiner Arbeitgeber. Staendig am Sabbern und Jammern, wenn er mal kurz keine Aufmerksamkeit kriegt. Ganz schoen nervig manchmal, aber alles in allem doch ganz knuffig. Grosse, braune Babyaugen und noch ganz weiches Babyhaar :) Gus hasst Autofahren, weil sich dann nicht alles um ihn dreht. Am besten faehrt man mit ihm dann, wenn er muede ist und schlaeft, aber wehe man faehrt so lange, dass er wieder aufwacht. Laufen und sprechen kann er natuerlich noch nicht, aber ich bin ja lange genug hier um seine ersten Kommunikationsversuche mitzubekommen.

Liebe Gruesse
Annika


There are four basic food groups:
milk chocolate,
dark chocolate,
white chocolate and
chocolate truffles.

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Montag, 8. Dezember 2008
Montag
Chocolate is nature's way of making up for mondays.

In diesem Sinne...

Annika

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Samstag, 6. Dezember 2008
Nikolausi
Tja, meine Stiefel blieben heute leer. Ist auch viel zu warm fuer die dicken Wanderlatschen. Die hatte ich uebrigens in Perth ein zweites Mal nachbesohlen lassen, weil die mongolische Sohle schon wieder ganz weg war, und dabei dem netten jungen Schuster den Kopf verdreht :)


Ich kann jetzt auch endlich mal mit vernuenftigen Kontaktdaten aufwarten (nicht ohne Hintergedanken natuerlich):

Annika Schirmer
Commercial Hotel
4 Stewart St
Dowerin WA
6461

Denkt beim (hoffentlich zahlreichen)Paketepaken bitte an den australischen Zoll... :o)

Ne neue Handynummer hab ich auch (aber nur fuer hier draussen, da vodafon hier nicht geht):
0488518180, australische Vorwahl: 0061 (und dann die Null meiner Nummer weglassen).

Eigentlich ist es hier ganz schoen. Ich kann hier endlich mal sowas wie einen verlaesslichen Alltag mit Routine aufbauen. Das tut mir glaub ich mal ganz gut. Auch wenn das hier nicht ganz meine Umwelt ist. Ich bin einfach nicht fuer das Bar-Wesen geschaffen. Aber wie gesagt, der schoen geregelte Tagesablauf, ein eigenes festes Zimmer als Rueckzugsort und jede Menge Natur drumrum (aber immernoch kein Kaenguruh), dass sollte mich mal ein bisschen "runterholen"..
Wir haben hier heute 40 Harleyfahrer, alte, haarige, dicke, taetowierte Maenner mit Rauschebaerten (fast wie Nikolaus), die den ganzen Abend alte Rockmusik hoerten und Bier tranken. War ne schoene Lauferei... aber Komunikationstechnisch hab ich jetzt alles drauf, was man in Aussiland wissen muss: die verschiedenen Biersorten und in was man sie servieren kann: Stubby, Scooner, Middy, Can, ...


Sonjas Schokispruch stand eigentlich fuer heute auf meiner Liste, darum jetzt ein anderer, passend zu der traurigen Geschichte um meinen Waliser (die ich hier aber nicht zum besten gebe - Pivatangelegenheit).

It is not, that chocolates are a substitute for love. Love is a substitute for chocolate. Chocolate is, let's face it, far more reliable than a man.

Is nich von mir. Koennte es aber sein.
Liebe Gruesse
Annika

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