Samstag, 6. Februar 2010
Riverdance und Fahrradwerkstatt
Sieben Fahrradleichen befanden sich seit meiner Ankunft hier im Schuppen. Boss-Mick hat sie angeschleppt, damit wir damit nach Waroona-Stadt fahren koennen. Die einzigen zwei, deren Reifen nicht platt waren, hatten aber keine funktionierenden Bremsen. Einmal sind wir damit zur Schwimmhalle gefahren (ich hab jetzt einen Fitnessplan mit Fannie: dreimal die Woche schwimmen gehen). Die liegt auf nem Huegel. Wenn man dann total ausgepowert vom Schwimmen das Rad den Huegel runterSCHIEBEN muss, ist das nicht witzig...
Da unsere Arbeitswoche diesmal schon Freitag um 10h vorbei war, konnte ich gestern entspannen. Fuer heute stand mein Programm dann schon fest: frueh aufwachen (is man ja so gewohnt), nach dem Fruehstueck die Raeder alle vorkramen und mal checken, was denn eigentlich noch so brauchbar ist. Boss-Mick kam vorbei, sah mich rumbasteln und gesellte sich dazu, da auch fuer ihn heute kaum arbeit da war, nachdem er Flickzeug im Ort gekauft hatte. Nach sechs Stunden Bastelei - ich hab mir jede Menge Zeit gelassen und es waren insgesamt sechs Reifen zu flicken oder mit heilen auszutauschen - fahren jetzt fuenf Raeder wieder und bremsen auch alle. Zwei Leichen sind noch da zum Zerfleddern, obwohl ich nicht wirklich viel dran gelassen habe. Ein Reifen war heute abend leider schon wieder platt, das mach ich dann morgen, bevor wir zum Schwimmen fahren.
Was gibts noch zu berichten? Meine Taiwanesen lieben mich, ich liebe meine Taiwanesen. Am Donnerstag war allerdings der Wurm drin - erst uebersahen sie alle reifen Melonen, dann fuhren wir langsamer und prompt fingen sie an, gruene zu pfluecken... irgendwann musste ich dann Paul bescheid sagen, damit er sie mal einnordet. Dabei waren sie Mittwoch noch best-team-ever. Aber solche Tage hat man mal. Ich bin inzwischen zum Sklaventreiber aufgestiegen, denn unsere Gruppe ist jetzt mit neun Leuten ueberbesetzt, so dass eine/r - also ich - immer hinter dem Rest herlaeuft und uebersehenes einsammelt, die Ernte auf Muell oder Gruenzeugs checkt und den Ueberblick behaelt. Da die aber ja eigentlich alles richtig machen, hab ich wenig zu tun - nur die Verantwortung zu tragen. Besser bezahlt werd ich nicht. Allerdings hat Mick mir zu Anfang einen ganzen Arbeitstag zuviel eingerechnet. Ich wies ihn drauf hin und er wollte es mit der naechsten Abrechnung abziehen, hat er aber nicht. Paul meinte, dass sei Absicht - wenns ums Geld geht, wuerde Mick das nie vergessen. Das sei seine Art, Mehrarbeit zu honorieren, da er mir nicht einfach mehr als den anderen bezahlen kann. Im Endeffekt macht der Tag soviel aus wie 50 cent pro Stunde mehr fuer die naechsten 10 Wochen.... auch nicht schlecht.

Da einige Leute aufgehoert haben, sind drei Neuzugaenge zu verzeichnen: zwei englische Maedels, die ganz fuerchterlich sind. Nehmt alle Vorurteile, die man so ueber junge englische Frauen hat - sie sind geballt hier auf der Farm... Julias Kommentar war nur:" Man koennte ja wenigstens Unterwaesche tragen." Naja, Strintangas haben sie wohl, der Waescheleine nach zu urteilen, aber die sind so klein, da macht der Stoff nicht mehr als zwei Quadratzentimeter aus. Und BHs scheinen sie - zur Freude unserer maennlichen Mitarbeiter - fuer gaenzlich ueberfluessig zu halten. Naja, in zwei Wochen haben die sich auch eingelebt... Heute ist noch ein Ire dazu gekommen, der den Spitznamen Boots (Stiefel) traegt. Der wird aber - wie auch die zwei Maedels, die trotz angeblicher Melonenernteerfahrung absolute Nieten sind - auch in Pauls Team arbeiten. Ueber den kann ich dann also erst in ein paar Tagen laestern ;)

Jetzt ist Riverdancemusik im Gamesroom, da muss ich hin um ein bisschen irisch zu Steptanzen...

Liebe Gruesse
Annika

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