Donnerstag, 4. Juni 2009
Wanna buy postcards?
Wie lange kann man freundich bleiben?

Wer das herausfinden moechte, braucht nur nach Angkor Wat fahren. Ich war heute da. Endlich.
Zunaechst wollte ich allein hinfahren. Das Treffen mit dem couchsurfer war gestern glorreich gescheitert. Doch zum Glueck hab ich noch mails gecheckt, bevor ich mich auf den Weg machte: die zwei kamen mit ihrem Tuktuk vorbei und holten mich ab. Zusammen machten wir dann eine grosse Tour zu einigen der Tempel. Fuer die, die sich da nicht so auskennen: im Prinzip sind hier die Ueberreste verschiedenster Tempel, Kloster und Palastanlagen aus drei Jahrhunderten im Dschungel versteckt. Nur eins davon ist Angkor Wat. Sie liegen zum Teil einige Kilometer auseinander, so dass man unbedingt motorisiert sein sollte. Die Anlagen sind alle sehr gut gepflegt und touristenfreundlich. Den Dschungel hat man weitgehend in seine Grenzen gewiesen. An jedem Stop haben sich fuenf bis zehn Bretterbuden etabliert, in denen Einheimsche Essen, T-Shirts, Getraenke, Souveniers anboten. dabei blieben sie aber nicht an ihrem Stand. Sobald ein Tuktuk in Sichtweite war, kamen drei oder vier Kinder und leisteten Ueberzeugungsarbeit, Postkarten, Armbaender oder sonstiges zu kaufen. Immer nach dem gleichen Schema. Inzwischen habe ich eine recht bestimmte, aber freundliche Weise gelernt, das Abzulehnen, ohne in eine Diskussion verwickelt zu werden und am Ende doch was kaufen zu muessen. Trotzdem ist es ermuedend, denn du sagst mindestens 100 mal das gleiche. Denn auf dem Weg zur Tempelruine warten dann nochmal Musiker, Postkarten oder Wassermelonenverkauefer. Oder Leute, die dir die Geschichte der Tempel erzaehlen wollten. Das das was kostet, erfaehrt man in der Regel erst nach der "Fuehrung". Die Eindruecke der Menschen, die hier ihren Lebensunterhalt bestreiten ueberwiegen schon fast die der Tempel...

Liebe Gruesse
Annika

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