Dienstag, 2. Juni 2009
Gruene Hoelle
Jetzt bin ich also in Siem Reap. Und soll ich euch was sagen? Mir gefaellts hier nicht (manch einer wird jetzt sagen: wen wunderts?).
Das am wenigsten stoerende ist dabei noch das Wetter. Schwuelwarm, den ganzen Tag.

Aber was wuerdet ihr tun, wenn euch abends, so gegen 22:30h, wenn ihr auf dem Heimweg zu eurem Hotel seid, eine Schar von sechs bis acht Kindern im Alter von vier bis zwoelf umringt, die alle im gleichen jammernden Tonfall "buy food please" wiederholen, dich an die Hand nehmen und die ganze Zeit begleiten? Oder wenn du im Restaurant sitzt. Fuer drei Dollar grad Mittag gegessen hast und dann drei kleine, braunaeugige Maedchen dort stehen und dir Postkarten und Armbaender verkaufen wollen. Bist du nett zu ihnen, gehen sie nicht weg (es sei denn, du kaufst was). Harsch sein willst du nicht. Und wenn du sie einfach ignorierst und so tust, als seien sie nicht da, fuehlst du dich auch schlecht. Und es sind hier nicht nur Kinder, die Betteln. Oder du beobachtest von deinem Barhocker aus, wie in dem Cafe gegenueber ein Touri eine Frau fuer den Abend gekauft hat, mit ihr am Tisch sitzt, sie anfasst und abknutscht und sie so voellig unbeteiligt alles ueber sich ergehen laesst. Dann kommt eine ihrer Kolleginnen vorbei und versucht, so auf reizend wie moeglich zu sein, wackelt mit dem Hintern, schiebt den ohnehin schon kurzen Rock noch hoeher, in der Hoffnung, den Freier abwerben zu koennen.

Mit den Fragen lass ich euch mal allein, denn der Guesthouseangestellte will jetzt auf dem Sofa neben dem Rechner schlafen gehen. Der verdient ganze 50 USDollar. Pro Monat.

Annika

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