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Freitag, 17. Oktober 2008
ps
asrddw, 06:49h
ach ja, das ich keinen blog schreibe, heisst nicht, dass ich nicht emails lese und schreibe...
*zaunpfeilerwiederzuruecksteckundkuehewiedereinfang*
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Glaubensbekenntnis
asrddw, 06:47h
Gleich geht mein naechster WWOOF-Aufenthalt los. Ich bin wirklich sehr neugierig auf dieses Won-Buddhismus Zentrum. Den Infos im Internet zufolge ist der Won-Buddhismus eine Stroemung, die noch recht jung ist (entstanden so um 1920). Es wird, wenn ich das richtig verstanden habe, viel weniger Wert darauf gelegt, Buddhas zu verehren als selbst an sich und seinen Erkenntnissen zu arbeiten, gemaess einiger weniger Prinzipien. Ich hatte mich sowieso schon gewundert, wieso beim "normalen" Buddhismus die Leute so zu den Buddhas beten wie zu Goettern. Das entsprach irgendwie nicht dem Bild, das ich von der Grundidee des Buddhismus fuer mich hatte. Buddhas waren doch eigentlich auch nur Menschen, eben welche, die eine Erleuchtung erlangt haben. Klar sollte man diesen Personen Respekt zollen, aber zu ihnen beten mit den normalen Alltagssorgen, dass passt irgendwie nicht. Was soll ein toter Buddha da ausrichten? Vielleicht ist das Christentum in Korea deswegen so am Kommen, weil die Menschen im Alltag eben doch lieber an eine goettliche Macht glauben, die die Dinge irgendwie richtet.
Da kann ich jetzt gut mal meine Kirchenbesuchsgeschichte einstreuen (welch passende, geniale Ueberleitung!). Mir wurde auf der letzten Farm eines Abends beim Essen jemanden vorgestellt, der der Chef des Bauernzusammenschlusses in der Region war. Und der war eben Christ und am naechsten Tag war Sonntag. Mir wurde angeboten, doch morgen mit in die Kirche zu gehen, was ich gerne annahm, denn das bedeutete wieder neue Einblicke. In meiner Kultursammlung fehlt mir dann eigentlich nur noch eine Hochzeit (die finden hier in sogenannten Wedding-Halls statt, wohl weil es zu viele verschiedene Religionen im Land gibt, als dass sich eine Hochzeitstradition entwickeln koennte).
Die Kirche lag in Gwangju, 25km entfernt, und war eine presbyterianische. Der gute Mann holte mich morgens also auf der Farm ab (im ANZUG) und kutschierte mich zu diesem Prunkbau. Gigantisch gross, wie die Kirchen hier eben so sind. Und mit jeder Menge eifriger Parkeinweiser und Verkehrsregler mit Trillerpfeifen. In der Kirche brummte es nur so von Besuchern. Der Kirchensaal erinnerte eher an die Aula einer reichen Schule, es gab eigentlich keine religioesen Reliquien, nur ein paar von diesen kitschigen Jesusbildern. Der Saal war mehrstoeckig, wir sassen auf der Empore. Damit man trotzdem alles sehen konnte, gab es einen Beamer, der alle Texte, Werbung (fuer die Kirche) und spaeter dann die jeweiligen Redner auf eine grosse Leinwand projezierte und es waren vier Kameras im Saal verteilt, drei davon fest installiert und ferngesteuert schwenkbar. In einem Bereich sass jemand, der alles - auch die Lieder - in Gebaerdensprache uebersetzte. Und es gab einen ziemlich grossen Kirchenchor. Vor dem Gottesdienst gab es live-Gesang einer Band. Auf der Buehne, auf die alles ausgerichtet war, standen mehrere bequeme Sessel und auf einem Tisch dazwischen stand ein Telefon... ob das der direkte Draht nach oben war...?
Wie gesagt, von der Einrichtung her eher eine Schulaula oder ein Fernsehstudio. Es war der zweite von insgesamt drei Gottesdiensten an diesem Tag und ziemlich gut besucht. Aber eine wirkliche Begeisterung oder ein Gefuehl lebendigen Glaubens kam irgendwie nicht rueber... das habe ich bisher auch nur zwei Mal erlebt. Quintessenz: koreanische Kirchen sind kein Ort, den ich unbedingt noch einmal besuchen muesste. Auch wenn ich hier jetzt ganz boese verallgemeinere.
Liebe Gruesse
bis in fruehestens zehn Tagen
Annika
Da kann ich jetzt gut mal meine Kirchenbesuchsgeschichte einstreuen (welch passende, geniale Ueberleitung!). Mir wurde auf der letzten Farm eines Abends beim Essen jemanden vorgestellt, der der Chef des Bauernzusammenschlusses in der Region war. Und der war eben Christ und am naechsten Tag war Sonntag. Mir wurde angeboten, doch morgen mit in die Kirche zu gehen, was ich gerne annahm, denn das bedeutete wieder neue Einblicke. In meiner Kultursammlung fehlt mir dann eigentlich nur noch eine Hochzeit (die finden hier in sogenannten Wedding-Halls statt, wohl weil es zu viele verschiedene Religionen im Land gibt, als dass sich eine Hochzeitstradition entwickeln koennte).
Die Kirche lag in Gwangju, 25km entfernt, und war eine presbyterianische. Der gute Mann holte mich morgens also auf der Farm ab (im ANZUG) und kutschierte mich zu diesem Prunkbau. Gigantisch gross, wie die Kirchen hier eben so sind. Und mit jeder Menge eifriger Parkeinweiser und Verkehrsregler mit Trillerpfeifen. In der Kirche brummte es nur so von Besuchern. Der Kirchensaal erinnerte eher an die Aula einer reichen Schule, es gab eigentlich keine religioesen Reliquien, nur ein paar von diesen kitschigen Jesusbildern. Der Saal war mehrstoeckig, wir sassen auf der Empore. Damit man trotzdem alles sehen konnte, gab es einen Beamer, der alle Texte, Werbung (fuer die Kirche) und spaeter dann die jeweiligen Redner auf eine grosse Leinwand projezierte und es waren vier Kameras im Saal verteilt, drei davon fest installiert und ferngesteuert schwenkbar. In einem Bereich sass jemand, der alles - auch die Lieder - in Gebaerdensprache uebersetzte. Und es gab einen ziemlich grossen Kirchenchor. Vor dem Gottesdienst gab es live-Gesang einer Band. Auf der Buehne, auf die alles ausgerichtet war, standen mehrere bequeme Sessel und auf einem Tisch dazwischen stand ein Telefon... ob das der direkte Draht nach oben war...?
Wie gesagt, von der Einrichtung her eher eine Schulaula oder ein Fernsehstudio. Es war der zweite von insgesamt drei Gottesdiensten an diesem Tag und ziemlich gut besucht. Aber eine wirkliche Begeisterung oder ein Gefuehl lebendigen Glaubens kam irgendwie nicht rueber... das habe ich bisher auch nur zwei Mal erlebt. Quintessenz: koreanische Kirchen sind kein Ort, den ich unbedingt noch einmal besuchen muesste. Auch wenn ich hier jetzt ganz boese verallgemeinere.
Liebe Gruesse
bis in fruehestens zehn Tagen
Annika
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