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Sonntag, 31. August 2008
Warum ich Seoul mag
asrddw, 13:54h
Warum ich Seoul mag:
--> weil jeder noch so kleine Winkel in dieser schon so eng bebauten Stadt mit Pflanzen ausgestattet wird
--> weil es hier Blumenlaeden gibt
--> weil die Luft hier trotz der 10 mio Einwohner besser ist als in UB (1 mio)
--> weil die Stadt FUER DIE MENSCHEN geplant wird
--> weil es hier Schmetterlinge und Libellen gibt (in UB waere ein Stadtausflug fuer einen Schmetterling sicherlich einem Selbstmord gleichzusetzen)
Es ist eben einfach schoen hier, der vierte Punkt ist dabei wohl der ausschlaggebende. Alles, was hier oeffentlich gebaut wird, wird darauf ausgerichtet, dass sich die Menschen wohl fuehlen.
Was ein weiteres Kuriosum ist (davon wollte ich euch ja fortwaehrend berichten), sind die Kirchen hier. Es gibt in meinem Viertel im Umkreis von 250m bestimmt 5 Stueck, eine beachtliche Dichte. Sie werden mit Neonlampen grellbunt beworben und nachts blinken und flackern die Kreuze auf den Daechern in allen moeglichen Farben. Im Vergleich zu unseren halbtoten Kirchen, in denen der Glauben als eine stockernste Angelegenheit betrachtet wird, doch etwas gewoehnungsbeduerftig. Wirkt schon fast etwas agressiv. Aber das ist in relativ "frischglaeubig christlichen" Laendern wohl einfach so.
Wenige Tage vor meiner Ankunft gab es eine riesige Demonstration, bei der tausende Buddhisten, vor allem viele Moenche, davor gewarnt haben, dass die Regierung nicht genug auf die Trennung von Staat und Kirche achtet bzw sich zu sehr in Religionen einmischt und dabei die Buddhisten benachteiligt, weil sowohl der Praesident als auch der Kanzler (oder so) Christen sind. Hat sich das bis in die deutschen Nachrichten rumgesprochen? Sonst siehe: http://www.koreatimes.co.kr/www/news/nation/2008/08/113_30261.html
Mir jedenfalls sind diese vielen Kirchen suspekt. Aber ich muss ja in keine rein. Ob die in 500 Jahren auch von Touristen besucht und in architektonische Kirchenbaustroeme eingeordnet werden?
Gestern war ich noch bei einem Palast, aber das war nicht ganz so prickelnd. Sicher, schoene asiatische Bauweise, aber alles nachgebaut... nur einige Gartenanlagen waren ganz huebsch. Habe mir fuer morgen auch schon einen Garten ausgeguckt, in dem ich mich weiterhin akklimatisiern will. Heute hab ich nix getan ausser Waesche waschen (muss ja auch mal sein) und lesen. Habe hier das Buch "Garp Und Wie Er Die Welt Sah" gefunden und schon die Haelfte durch. Nach so langer Zeit endlich wieder lesen, hab ich ja auch waehrend des Studiums selten gemacht, das wirkt wie ein Aufputschmittel fuer mein Hirn. Brauch dringend Gedankenfutter....
Demnaechst werde ich mich wieder mit Couchsurfing versuchen um ein bisschen mehr "Kontakt zur Bevoelkerung" zu haben. Bisher weiss ich nur, dass das Leben im Haus sich groessten- teils auf dem Boden abspielt.
Das ist nun mal meine Reisephilosophie: die Sehenswuerdigkeiten abzuklappern und zu fotographieren lohnt sich bei einer Langzeitreise nicht, die kann ich hinterher auch im Reisefuehrer ansehen....
Tut gut, einfach alles so aufzuschreiben. Ist, als wuerd ichs euch direkt erzaehlen (nur das mich keiner unterbricht und ich das Gefuehl hab, dass man mir auch wirklich zuhoert... *philosophier*).
Liebe Gruesse und eine (virtuelle) Umarmung
Annika
ps: liebe Oma Herta, was ist denn nun mit dem Brief, den du mir versprochen hast???
--> weil jeder noch so kleine Winkel in dieser schon so eng bebauten Stadt mit Pflanzen ausgestattet wird
--> weil es hier Blumenlaeden gibt
--> weil die Luft hier trotz der 10 mio Einwohner besser ist als in UB (1 mio)
--> weil die Stadt FUER DIE MENSCHEN geplant wird
--> weil es hier Schmetterlinge und Libellen gibt (in UB waere ein Stadtausflug fuer einen Schmetterling sicherlich einem Selbstmord gleichzusetzen)
Es ist eben einfach schoen hier, der vierte Punkt ist dabei wohl der ausschlaggebende. Alles, was hier oeffentlich gebaut wird, wird darauf ausgerichtet, dass sich die Menschen wohl fuehlen.
Was ein weiteres Kuriosum ist (davon wollte ich euch ja fortwaehrend berichten), sind die Kirchen hier. Es gibt in meinem Viertel im Umkreis von 250m bestimmt 5 Stueck, eine beachtliche Dichte. Sie werden mit Neonlampen grellbunt beworben und nachts blinken und flackern die Kreuze auf den Daechern in allen moeglichen Farben. Im Vergleich zu unseren halbtoten Kirchen, in denen der Glauben als eine stockernste Angelegenheit betrachtet wird, doch etwas gewoehnungsbeduerftig. Wirkt schon fast etwas agressiv. Aber das ist in relativ "frischglaeubig christlichen" Laendern wohl einfach so.
Wenige Tage vor meiner Ankunft gab es eine riesige Demonstration, bei der tausende Buddhisten, vor allem viele Moenche, davor gewarnt haben, dass die Regierung nicht genug auf die Trennung von Staat und Kirche achtet bzw sich zu sehr in Religionen einmischt und dabei die Buddhisten benachteiligt, weil sowohl der Praesident als auch der Kanzler (oder so) Christen sind. Hat sich das bis in die deutschen Nachrichten rumgesprochen? Sonst siehe: http://www.koreatimes.co.kr/www/news/nation/2008/08/113_30261.html
Mir jedenfalls sind diese vielen Kirchen suspekt. Aber ich muss ja in keine rein. Ob die in 500 Jahren auch von Touristen besucht und in architektonische Kirchenbaustroeme eingeordnet werden?
Gestern war ich noch bei einem Palast, aber das war nicht ganz so prickelnd. Sicher, schoene asiatische Bauweise, aber alles nachgebaut... nur einige Gartenanlagen waren ganz huebsch. Habe mir fuer morgen auch schon einen Garten ausgeguckt, in dem ich mich weiterhin akklimatisiern will. Heute hab ich nix getan ausser Waesche waschen (muss ja auch mal sein) und lesen. Habe hier das Buch "Garp Und Wie Er Die Welt Sah" gefunden und schon die Haelfte durch. Nach so langer Zeit endlich wieder lesen, hab ich ja auch waehrend des Studiums selten gemacht, das wirkt wie ein Aufputschmittel fuer mein Hirn. Brauch dringend Gedankenfutter....
Demnaechst werde ich mich wieder mit Couchsurfing versuchen um ein bisschen mehr "Kontakt zur Bevoelkerung" zu haben. Bisher weiss ich nur, dass das Leben im Haus sich groessten- teils auf dem Boden abspielt.
Das ist nun mal meine Reisephilosophie: die Sehenswuerdigkeiten abzuklappern und zu fotographieren lohnt sich bei einer Langzeitreise nicht, die kann ich hinterher auch im Reisefuehrer ansehen....
Tut gut, einfach alles so aufzuschreiben. Ist, als wuerd ichs euch direkt erzaehlen (nur das mich keiner unterbricht und ich das Gefuehl hab, dass man mir auch wirklich zuhoert... *philosophier*).
Liebe Gruesse und eine (virtuelle) Umarmung
Annika
ps: liebe Oma Herta, was ist denn nun mit dem Brief, den du mir versprochen hast???
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"When you arrive at a fork in the road, take it."
asrddw, 03:15h
Ein schoenes Gedicht...
Road Not Taken
- Robert Frost -
Two roads diverged in a yellow wood,
And sorry I could not travel both
And be one traveler, long I stood
And looked down one as far as I could
To where it bent in the undergrowth;
Then took the other, as just as fair
And having perhaps the better claim,
Because it was grassy and wanted wear;
Though as for that, the passing there
Had worn them really about the same,
And both that morning equally lay
In leaves no step had trodden black
Oh, I kept the first for another day!
Yet knowing how way leads on to way,
I doubted if I should ever come back.
I shall be telling this with a sigh
Somewhere ages and ages hence:
two roads diverged in a wood, and I --
I took the one less traveled by,
And that has made all the difference.
(von http ://poetrypages.lemon8.nl)
Mir macht hier grade das Wetter etwas zu schaffen. Mein Kreislauf findet das irgendwie noch nicht so toll hier...
Lieg nur rum und lese
Bis spaeter,
Annika
Road Not Taken
- Robert Frost -
Two roads diverged in a yellow wood,
And sorry I could not travel both
And be one traveler, long I stood
And looked down one as far as I could
To where it bent in the undergrowth;
Then took the other, as just as fair
And having perhaps the better claim,
Because it was grassy and wanted wear;
Though as for that, the passing there
Had worn them really about the same,
And both that morning equally lay
In leaves no step had trodden black
Oh, I kept the first for another day!
Yet knowing how way leads on to way,
I doubted if I should ever come back.
I shall be telling this with a sigh
Somewhere ages and ages hence:
two roads diverged in a wood, and I --
I took the one less traveled by,
And that has made all the difference.
(von http ://poetrypages.lemon8.nl)
Mir macht hier grade das Wetter etwas zu schaffen. Mein Kreislauf findet das irgendwie noch nicht so toll hier...
Lieg nur rum und lese
Bis spaeter,
Annika
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