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Samstag, 2. August 2008
I MADE IT oder 9 Sekunden sind 9 Sekunden
asrddw, 11:03h
Yessss! Habs geschafft!!

Ich sitze grade im Computerunterricht zwischen lernwilligen Mongolen, die sich ne Tastatur erklaeren lassen und darf Surfen. Diese skurile Situation spielt sich in Hovd ab. Kleiner Blick auf die Landkarte: jaaa, ich bin da, wo auch die Sonnenfinsternis war. Aber bis dahin wars ein langer Weg... da ich ab jetzt aber wieder keinen Termindruck habe, kann ich euch ja die ganze Geschichte erzaehlen, inklusive der "die liebe Annika wird richtig boese und faehrt ihre Krallen aus" Geschichte. Neugierig? Weiterlesen *fg*
Also, Altai werde ich aus meinem persoenlichen Reiseregister komplett streichen. Nicht nur, dass es dort besonders haesslich ist, nein, es wimmelt auch nur so von schlechten Abenteuern, die ich dort hatte. Nach dem ausgenommen werden bei der Zimmersuche hatte ich am naechsten Tag zwar beschlossen, mir nicht die Laune verderben zu lassen, aber als ich in sengender Hitze alle der drei vorhandenen Banken abgeklappert hatte (mit Rucksack auf dem Ruecken!) ohne, dass mir jemand Geld fuer meine Mastercard geben konnte (zwei nahmen nur Visa, bei der letzten funktionierte der Leseapparat nicht), war ich gelinde gesagt, ziemlich verzweifelt. Ich hatte wegen des Zimmerabenteuers fast nicht mal mehr genug Cash, um wieder nach UB zuruechzufahren. Da sich in den letzten Tagen so einige doofe Dinge angesammelt hatten, wars aus mit mir. Ich wusste grad mal nicht mehr weiter.
In dem Moment sah ich einen Europaeer in das Internetcafe gehen (das uebrigens auch sehr variable Preise hat, normalerweise zahlt man als Tourist etwa das Doppelte von irgenwas beliebigem....). Ich ging hinterher, sprach ihn an und brach erstmal in Traenen aus. Er war ein bisschen ueberrascht (wen wunderts), aber seine japanische Begleitung war zum Glueck ziemlich findig und lud mich erstmal auf ihr Motorrad und in ihr Hotel ein. So traf ich also auf Lulu, Fred und Yikato, drei Motorradfahrer. In ihrem Hotelzimmer bekam ich erstmal einen Tee, ein Stueck Schoki, und nachdem ich ein bisschen runtergekommen war, sah die Welt schon wieder besser aus. Western Union waere eine Loesung. Und ueberhaupt, wars doch gar nicht so schlimm. Fred und Lulu sind Franzosen, die alle vier Jahre ein Jahr Auszeit mit dem Motorrad nehmen und momentan ueber Tuerkei, Pakistan etc in die Mongolei gekommen sind. Die Japanerin war eine Freundin, die von Japan aus nach Suedafrika faehrt, den Weg durch die Mongolei und Kasachstan wollten sie gemeinsam machen. Lulu hatte aber auf dem Weg nach Altai einen Unfall und sich was in der Schulter gebrochen. So sassen die drei also auch hier fest, schon seit Tagen, und versuchten, einen Jeep zu bekommen, der sie von Altai bis an die russische Grenze faehrt und in den auch das Motorrad von Lulu reinpasste. Sie erzaehlten mir, dass vor zwei Tagen hunderte von Autos mit Touris Richtung Westen gefahren waren, dass aber seit gestern total tote Hose ist, wenn man einen Bus nach Hovd haben will. Da sass ich nun und konnte mir die SoFi wohl abschminken.
Egal, ich hatte nun ja neuen Mut gesammelt und machte mich auf, mein Finanzproblem auf die Reihe zu bekommen. Letzten Endes lief es dann so: Lulu und ihr Motorrad bekamen den Jeep samt Fahrer vom Vizekonsul des Aimags, Fred und Yakito fuhren Mittags los, um am naechsten Tag an geeigneter Stelle die SoFi anzusehen und ich hatte (fuer 100.000Tugrik - schluck) die Moeglichkeit, bei Lulu mitzufahren und so am 1. August gegen nachmittag in Hovd zu sein. Ende gut, fast alles gut. An dem Abend teilte ich mir mit Lulu ihr nun ziemlich leeres Hotelzimmer (nach harten Preisverhandlungen mit der Rezeption) und verbrachte den Tag mit "UeberdenMarktschlendern". Maerkte sind hier wie folgt aufgebaut: eine grosse Menge an Cargocontainern und ausrangierten Eisenbahnwaggongs werden so angeordnet, dass zwischen ihnen Gassen entstehen. Jeder Container ist dann ein Geschaeft, die im grossen und ganzen aber alle das gleiche angebot haben. Dann gibt es Ecken mit Klamotten, mit Nahrungsmitteln oder mit Haushaltswaren bis hin zu ganzen Jurten oder Motoren. Auf disem Markt traf ich auf Sodoo, ein 19jaehrige Mongolin, die sehr gut Englisch sprach. Nur weil ich mit der richtigen Frage in das richtige Geschaeft ging..... Mit ihr verbrachte ich den ganzen Nachmittag mit Shoppen :0) Sie half mir auch, meine abgelaufenen Schuhe neu besohlen zu lassen:

Ein Meindl-Shop fuer eine "korrekte" Reperatur haette ich hier im Umkreis von 500km sicher nicht gefunden.... So hab ich jetzt ein voellig neues Laufgefuehl....
Abends ging ich dann mit Lulu Essen, leider war erst das dritte Restaurant auch in Betrieb. Dort orderte ich eine kleine Portion einer Mahlzeit (ich weiss nicht mehr was, irgendwas mit Reis und Fleisch - so wies das eben hier ueberall gibt). Ich betonte extra, dass ich die KLEINE Portion haben wollte, zwei Mal und liess es mir auch bestaetigen. Dann kam unser Essen und wir wunderten uns, dass die Teller gleich voll waren (Lulu hatte was anderes bestellt). Als es dann ans Bezahlen ging, stellte sich heraus, dass es tatsaechlich eine grosse Portion gewesen war, die ich da bekommen habe. Das brachte fuer mich das Fass zum Ueberlaufen. Eigentlich ging es nur um 500 Tugrik, also nicht mal 50 Cent, aber die ganze Abzockerei hier und dieses ewige Hintergaunert werden an jeder Ecke in dieser Stadt reichten mir und ich wurde richtig boese und laut. Wusste gar nicht, dass ich das so erfolgreich kann. Wir sind dann gegangen, ohne den Fehlbetrag zu bezahlen. War ja schliesslich nicht mein Fehler... Hinterher tats mir ein bissche leid fuer die Bedienung, die das wohl ausbaden musste. Aber fuer mich wars genug. Ueberall hat man versucht, noch mehr Geld rauszuholen. Im Internetcafe, beim Einkaufen (falsches Rueckgeld geben), wenn man einen Bus haben will und ein Taxi angedreht bekommen soll... *grummel*. Seis drum, im Endeffekt hab ich etwas dabei gelernt, naemlich mich ein bisschen besser zu verteidigen :)
Naja, am naechsten Tag hiess es dann morgens um sechs "Aufnimmerwiedersehen Altai!" Nach 5 Stunden Fahrt war ein Reifen kaputt und musste gewechselt werden. Hier haben die Jeeps die Reifen, die hinterm Kofferraum aussen klemmen nicht zur Zierde dabei!! Weiter gings durch endlose, in der Hitze gluehende Steinhalden, in der Ferne Felsgebirge und schneebedeckte Berggipfel. Endlich kamen wir in Hovd an, der erste Blick auf die Stadt vom Pass aus war richtig schoen. Wie eine Oase lag sie da zwischen den Bergen... Es war 13h. Ich musste als erstes ein Hotelbett organisieren (ich teilte mir wieder eins mit Lulu), dann zur Bank um Geld abzuheben und den Fahrer zu bezahlen. Da mir aber das Glueck wieder besser gesonnen war, traf ich auf dem Rueckweg ein Schweizer Ehepaar, die mit ihrem Wohnmobil (!) unterwegs waren und vor unserem Hotel standen. Kurzerhand quatschte ich sie an, weil es bis zur Finsternis ja nur noch wenige Stunden waren. Natuerlich wollten sie sie auch sehen. Ich holte Lulu und im Austausch gegen zwei halbe Sonnenbeobachtungsbrillen (die aus Pappe, wir haben sie durchgeschnitten, so dass jeder mit einem Auge gucken konnte) nahmen sie uns im Wohnmobil mit. Im Internetcafe versuchten wir rauszufinden, ob wir ueberhaupt in der Totalitaetszone lagen.... Allerdings gabs ein bisschen Verwirrung wegen der Zeit. Hovd lag in einer anderen Zeitzone als Altai, Sommerzeit und Winterzeit und Greenwichzeit, dazu noch die Koordinanten in Gradangaben (Grad und Minuten oder Grad-Kommairgendwas).... Letzten Endes fuhren wir dann 5km nach Westen, bis uns ein Fluss stoppte. Da die Schweizer keinerlei SoFiErfahrung hatten, uns die Zeit fehlte und einige nette Berge vor uns lagen, beschlossen wir, unseren letzten Recherchen zu vertrauen, die besagten, dass Hovd in der Totalitaetszone liegen wuerde, wenn auch nur fuer wenige Sekunden. Wir stiefelten noch einen Huegel hoch, von dem aus man einen guten Blick nach Sueden hatte, um den Schatten wieder verschwinden zu sehen und dann gings auch schon los. Konnte noch ein bisschen den Planetarier in mir raushaengen lassen ;) und dann einwandfrei geniessen.
E_S
W_A_R
W_U_N_D_E_R_S_C_H_O_E_N!!!
Sicher, es waren "nur" 9 Sekunden. Hey, aber 9 Sekunden sind 9 Sekunden und immer noch mehr als gar nix, von dem ich gedacht hatte, dass ich es sehen wuerde (also das gar nix).
Auf dem Rueckweg sahen wir noch eine Schlange und wurden von einer Familie in ihre Jurte eingeladen, wo es eine ausgibige Fotosession gab. Dort duempelt jetzt auch die eine Haelfte meiner Olbersplanetariums-Sonnenbeobachtungsbrille rum. Hat Spass gemacht.

Tja, uns jetzt ist Auszeit angesagt. Werde heute Nacht mein Zelt (korrigiere: Ollys Zelt) am Fluss neben der Stadt aufschlagen und mal einen Tag lang nix tun. Dann gehts irgendwie nach Oelgij und irgendwann wieder zurueck nach UB. Danach werde ich nicht nach China weiterfahren sondern nach Suedkorea fliegen, denke ich....
Liebe Gruesse
Annika

Ich sitze grade im Computerunterricht zwischen lernwilligen Mongolen, die sich ne Tastatur erklaeren lassen und darf Surfen. Diese skurile Situation spielt sich in Hovd ab. Kleiner Blick auf die Landkarte: jaaa, ich bin da, wo auch die Sonnenfinsternis war. Aber bis dahin wars ein langer Weg... da ich ab jetzt aber wieder keinen Termindruck habe, kann ich euch ja die ganze Geschichte erzaehlen, inklusive der "die liebe Annika wird richtig boese und faehrt ihre Krallen aus" Geschichte. Neugierig? Weiterlesen *fg*
Also, Altai werde ich aus meinem persoenlichen Reiseregister komplett streichen. Nicht nur, dass es dort besonders haesslich ist, nein, es wimmelt auch nur so von schlechten Abenteuern, die ich dort hatte. Nach dem ausgenommen werden bei der Zimmersuche hatte ich am naechsten Tag zwar beschlossen, mir nicht die Laune verderben zu lassen, aber als ich in sengender Hitze alle der drei vorhandenen Banken abgeklappert hatte (mit Rucksack auf dem Ruecken!) ohne, dass mir jemand Geld fuer meine Mastercard geben konnte (zwei nahmen nur Visa, bei der letzten funktionierte der Leseapparat nicht), war ich gelinde gesagt, ziemlich verzweifelt. Ich hatte wegen des Zimmerabenteuers fast nicht mal mehr genug Cash, um wieder nach UB zuruechzufahren. Da sich in den letzten Tagen so einige doofe Dinge angesammelt hatten, wars aus mit mir. Ich wusste grad mal nicht mehr weiter.
In dem Moment sah ich einen Europaeer in das Internetcafe gehen (das uebrigens auch sehr variable Preise hat, normalerweise zahlt man als Tourist etwa das Doppelte von irgenwas beliebigem....). Ich ging hinterher, sprach ihn an und brach erstmal in Traenen aus. Er war ein bisschen ueberrascht (wen wunderts), aber seine japanische Begleitung war zum Glueck ziemlich findig und lud mich erstmal auf ihr Motorrad und in ihr Hotel ein. So traf ich also auf Lulu, Fred und Yikato, drei Motorradfahrer. In ihrem Hotelzimmer bekam ich erstmal einen Tee, ein Stueck Schoki, und nachdem ich ein bisschen runtergekommen war, sah die Welt schon wieder besser aus. Western Union waere eine Loesung. Und ueberhaupt, wars doch gar nicht so schlimm. Fred und Lulu sind Franzosen, die alle vier Jahre ein Jahr Auszeit mit dem Motorrad nehmen und momentan ueber Tuerkei, Pakistan etc in die Mongolei gekommen sind. Die Japanerin war eine Freundin, die von Japan aus nach Suedafrika faehrt, den Weg durch die Mongolei und Kasachstan wollten sie gemeinsam machen. Lulu hatte aber auf dem Weg nach Altai einen Unfall und sich was in der Schulter gebrochen. So sassen die drei also auch hier fest, schon seit Tagen, und versuchten, einen Jeep zu bekommen, der sie von Altai bis an die russische Grenze faehrt und in den auch das Motorrad von Lulu reinpasste. Sie erzaehlten mir, dass vor zwei Tagen hunderte von Autos mit Touris Richtung Westen gefahren waren, dass aber seit gestern total tote Hose ist, wenn man einen Bus nach Hovd haben will. Da sass ich nun und konnte mir die SoFi wohl abschminken.
Egal, ich hatte nun ja neuen Mut gesammelt und machte mich auf, mein Finanzproblem auf die Reihe zu bekommen. Letzten Endes lief es dann so: Lulu und ihr Motorrad bekamen den Jeep samt Fahrer vom Vizekonsul des Aimags, Fred und Yakito fuhren Mittags los, um am naechsten Tag an geeigneter Stelle die SoFi anzusehen und ich hatte (fuer 100.000Tugrik - schluck) die Moeglichkeit, bei Lulu mitzufahren und so am 1. August gegen nachmittag in Hovd zu sein. Ende gut, fast alles gut. An dem Abend teilte ich mir mit Lulu ihr nun ziemlich leeres Hotelzimmer (nach harten Preisverhandlungen mit der Rezeption) und verbrachte den Tag mit "UeberdenMarktschlendern". Maerkte sind hier wie folgt aufgebaut: eine grosse Menge an Cargocontainern und ausrangierten Eisenbahnwaggongs werden so angeordnet, dass zwischen ihnen Gassen entstehen. Jeder Container ist dann ein Geschaeft, die im grossen und ganzen aber alle das gleiche angebot haben. Dann gibt es Ecken mit Klamotten, mit Nahrungsmitteln oder mit Haushaltswaren bis hin zu ganzen Jurten oder Motoren. Auf disem Markt traf ich auf Sodoo, ein 19jaehrige Mongolin, die sehr gut Englisch sprach. Nur weil ich mit der richtigen Frage in das richtige Geschaeft ging..... Mit ihr verbrachte ich den ganzen Nachmittag mit Shoppen :0) Sie half mir auch, meine abgelaufenen Schuhe neu besohlen zu lassen:

Ein Meindl-Shop fuer eine "korrekte" Reperatur haette ich hier im Umkreis von 500km sicher nicht gefunden.... So hab ich jetzt ein voellig neues Laufgefuehl....
Abends ging ich dann mit Lulu Essen, leider war erst das dritte Restaurant auch in Betrieb. Dort orderte ich eine kleine Portion einer Mahlzeit (ich weiss nicht mehr was, irgendwas mit Reis und Fleisch - so wies das eben hier ueberall gibt). Ich betonte extra, dass ich die KLEINE Portion haben wollte, zwei Mal und liess es mir auch bestaetigen. Dann kam unser Essen und wir wunderten uns, dass die Teller gleich voll waren (Lulu hatte was anderes bestellt). Als es dann ans Bezahlen ging, stellte sich heraus, dass es tatsaechlich eine grosse Portion gewesen war, die ich da bekommen habe. Das brachte fuer mich das Fass zum Ueberlaufen. Eigentlich ging es nur um 500 Tugrik, also nicht mal 50 Cent, aber die ganze Abzockerei hier und dieses ewige Hintergaunert werden an jeder Ecke in dieser Stadt reichten mir und ich wurde richtig boese und laut. Wusste gar nicht, dass ich das so erfolgreich kann. Wir sind dann gegangen, ohne den Fehlbetrag zu bezahlen. War ja schliesslich nicht mein Fehler... Hinterher tats mir ein bissche leid fuer die Bedienung, die das wohl ausbaden musste. Aber fuer mich wars genug. Ueberall hat man versucht, noch mehr Geld rauszuholen. Im Internetcafe, beim Einkaufen (falsches Rueckgeld geben), wenn man einen Bus haben will und ein Taxi angedreht bekommen soll... *grummel*. Seis drum, im Endeffekt hab ich etwas dabei gelernt, naemlich mich ein bisschen besser zu verteidigen :)
Naja, am naechsten Tag hiess es dann morgens um sechs "Aufnimmerwiedersehen Altai!" Nach 5 Stunden Fahrt war ein Reifen kaputt und musste gewechselt werden. Hier haben die Jeeps die Reifen, die hinterm Kofferraum aussen klemmen nicht zur Zierde dabei!! Weiter gings durch endlose, in der Hitze gluehende Steinhalden, in der Ferne Felsgebirge und schneebedeckte Berggipfel. Endlich kamen wir in Hovd an, der erste Blick auf die Stadt vom Pass aus war richtig schoen. Wie eine Oase lag sie da zwischen den Bergen... Es war 13h. Ich musste als erstes ein Hotelbett organisieren (ich teilte mir wieder eins mit Lulu), dann zur Bank um Geld abzuheben und den Fahrer zu bezahlen. Da mir aber das Glueck wieder besser gesonnen war, traf ich auf dem Rueckweg ein Schweizer Ehepaar, die mit ihrem Wohnmobil (!) unterwegs waren und vor unserem Hotel standen. Kurzerhand quatschte ich sie an, weil es bis zur Finsternis ja nur noch wenige Stunden waren. Natuerlich wollten sie sie auch sehen. Ich holte Lulu und im Austausch gegen zwei halbe Sonnenbeobachtungsbrillen (die aus Pappe, wir haben sie durchgeschnitten, so dass jeder mit einem Auge gucken konnte) nahmen sie uns im Wohnmobil mit. Im Internetcafe versuchten wir rauszufinden, ob wir ueberhaupt in der Totalitaetszone lagen.... Allerdings gabs ein bisschen Verwirrung wegen der Zeit. Hovd lag in einer anderen Zeitzone als Altai, Sommerzeit und Winterzeit und Greenwichzeit, dazu noch die Koordinanten in Gradangaben (Grad und Minuten oder Grad-Kommairgendwas).... Letzten Endes fuhren wir dann 5km nach Westen, bis uns ein Fluss stoppte. Da die Schweizer keinerlei SoFiErfahrung hatten, uns die Zeit fehlte und einige nette Berge vor uns lagen, beschlossen wir, unseren letzten Recherchen zu vertrauen, die besagten, dass Hovd in der Totalitaetszone liegen wuerde, wenn auch nur fuer wenige Sekunden. Wir stiefelten noch einen Huegel hoch, von dem aus man einen guten Blick nach Sueden hatte, um den Schatten wieder verschwinden zu sehen und dann gings auch schon los. Konnte noch ein bisschen den Planetarier in mir raushaengen lassen ;) und dann einwandfrei geniessen.
E_S
W_A_R
W_U_N_D_E_R_S_C_H_O_E_N!!!
Sicher, es waren "nur" 9 Sekunden. Hey, aber 9 Sekunden sind 9 Sekunden und immer noch mehr als gar nix, von dem ich gedacht hatte, dass ich es sehen wuerde (also das gar nix).
Auf dem Rueckweg sahen wir noch eine Schlange und wurden von einer Familie in ihre Jurte eingeladen, wo es eine ausgibige Fotosession gab. Dort duempelt jetzt auch die eine Haelfte meiner Olbersplanetariums-Sonnenbeobachtungsbrille rum. Hat Spass gemacht.

Tja, uns jetzt ist Auszeit angesagt. Werde heute Nacht mein Zelt (korrigiere: Ollys Zelt) am Fluss neben der Stadt aufschlagen und mal einen Tag lang nix tun. Dann gehts irgendwie nach Oelgij und irgendwann wieder zurueck nach UB. Danach werde ich nicht nach China weiterfahren sondern nach Suedkorea fliegen, denke ich....
Liebe Gruesse
Annika
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